
Citroen C5 - Weltpremiere | 18.10.2007
Auftrag zur Eroberung
Der neue Citroen C5 orientiert sich optisch an deutschen Premium-Modellen, nichts desto trotz gefällt die Linienführung deutlich besser als beim blassen Vorgänger.
mid/mh
Mit dem neuen C5 startet Citroen im Frühjahr 2008 einen neuen Anlauf in der Mittelklasse. Nach dem reichlich blassen Vorgänger soll das neue Modell als Stufenheck-Limousine und Kombi verlorene Kunden zurückgewinnen und neue Käufer erobern. Im Blick haben die Franzosen dabei insbesondere gewerbliche Kunden.
Einen ersten Ausblick auf das neue Modell hatte Citroen bereits auf der IAA mit der Cabrio-Studie Airscape gegeben. Das Serienmodell, das die Franzosen nun gerade einmal fünf Wochen später enthüllt haben, löst das Versprechen der IAA-Studie weitgehend ein.
Die Frontpartie mit großem Doppelwinkel und weit nach hinten gezogenen Scheinwerfern wirkt stimmig; in der Seitenansicht vermittelt eine modische Blechfalte unterhalb der Fensterlinie eine gewisse Dynamik, ein insgesamt gelungenes Design.
Mit der von Citroen angestrebten Eigenständigkeit des optischen Auftritts ist es allerdings nicht allzu weit her; in vielen Perspektiven fühlt man sich an aktuelle Modelle etwa von BMW oder Audi erinnert.
Dass die Franzosen sich deutsche Hochpreis-Anbieter zum Vorbild genommen haben und dabei im Design diesmal auch jene Extravaganz vermissen lassen, die andere aktuelle Modelle wie den C6 auszeichnet, dürfte kein Zufall sein. Schließlich soll der C5 vor allem unter Flottenkunden und Dienstwagenfahrern punkten, denen ein repräsentativer Auftritt mit Premium-Charakter besonders wichtig ist.
Diese hätten, sagt Produktchef Vincent Besson, mit dem Vorgängermodell nur wenig anfangen können. Beim neuen Modell sollen gewerbliche Kunden hingegen 60 Prozent der Kundschaft stellen. Auch das Interieur ist entsprechend klassisch geraten, der Schwerpunkt lag auf der Verwendung hochwertiger Materialien und die Steigerung der Verarbeitungsqualität.
Weil auch die betont komfortable hydropneumatische Federung des Vorgängers nicht jedermanns Sache ist, bekommt der neue C5 alternativ eine konventionelle und kostengünstige Stahlfederung: Kunden können künftig zwischen diesen beiden Fahrwerken wählen.
In der Länge ist das Fahrzeug um vier Zentimeter auf 4,78 Meter angewachsen, der Radstand legte um 6,5 Zentimeter auf 2,82 Meter zu. Damit liegt der Viertürer in Sachen Bewegungsfreiheit und Raumangebot im oberen Drittel seiner Fahrzeugklasse.
Für den Antrieb steht zur Markteinführung bereits die komplette Palette von Vier- und Sechszylindertriebwerken zur Verfügung: Drei Benziner und vier Dieselmotoren decken ein Leistungsspektrum von 92 kW/127 PS bis 155 kW/215 PS ab. Vom elektrisch unterstützten Dieselantrieb der IAA-Studie ist für das Serienmodell vorerst keine Rede mehr; auch andere Innovationen zur Verbrauchssenkung sind zunächst nicht geplant.
Die Sicherheitsausstattung wird ESP und bis zu neun Airbags umfassen, zudem sind je nach Ausstattungsniveau unter anderem mitlenkende Xenon-Scheinwerfer, eine elektrische Parkbremse und ein Parklückendetektor an Bord.
Rund 150.000 Einheiten will Citroen in einem vollen Verkaufsjahr absetzen. Das wäre etwas mehr, als der Vorgänger in seinem besten Jahr schaffte. Hergestellt wird das Mittelklassemodell zusammen mit dem C6 im französischen Rennes. Außerdem wird das Unternehmen den C5 erstmals auch in China produzieren; ein Werk in Wuhan wird gerade errichtet.