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Automatik sportlich: Neue Getriebe für schnelle Autos

Wo lassen schalten?

Für sportliche Fahrer war lange die Handschaltung unabdingbar. Mittlerweile hat sich die Automatik zur guten Alternative entwickelt.

mid/hh

Wer viele PS bewegt, will sie auch mit starker Hand zähmen: die vollkommene Kontrolle über das Fahrzeugs – oder zumindest die Illusion - macht dabei für viele den Reiz aus. Erkauft wird das jedoch durch den Zwang zu häufigem Schalten im Stadtverkehr.

Eine Automatik war trotzdem lange Zeit bei sportlich ambitionierten Fahrern verpönt. Mittlerweile haben sich diese Getriebe aber massiv weiter entwickelt und halten immer öfter sogar in Supersportwagen Einzug.

Die Bandbreite an modernen Automatik-Varianten reicht vom sequentiellen Getriebe über die klassische Wandlerautomatik bis zur Doppelkupplung.
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Das Beste aller Welten

Konkurrenzlos flott geht das sogenannte Multi-Clutch-Getriebe zu Werke. Die bislang nur für den Supersportwagen Mercedes-Benz SL 63 AMG erhältliche Technik bietet ein extrem sportliches Anfahrverhalten und ermöglicht sehr schnelle Gangwechsel.

Das von der Mercedes-Tochter AMG entwickelte Getriebe vereint die Vorteile der Wandler-Automatik mit denen des immer beliebter werdenden Doppelkupplungsgetriebes. Sein Aufbau gleicht dem eines konventionellen Planetenradgetriebes, nur kommt anstelle des Drehmomentwandlers eine spezielle Kupplung zum Einsatz.

Diese Lamellenkupplung läuft in einem Ölbad, das die Temperatur im Gehäuse niedrig hält und so auch besonders hohe Drehmomente verschleißfrei übertragen kann - der V8-Motor des SL 63 AMG gibt immerhin bis zu 630 Nm weiter. Mit der sogenannten HCC-Kupplung werden die üblichen Schlupfverluste des Wandlers verringert, das im Vergleich geringere Gewicht reduziert zudem die Massenträgheit.

Gleichzeitig können - anders als bei einem Doppelkupplungsgetriebe – beim Herauf- oder Herunterschalten einzelne Gänge übersprungen werden. Und davon wird im SL 63 AMG reger Gebrauch gemacht, um eine bessere Beschleunigung zu erreichen.

Auch beim Anfahren machen sich die Vorteile der Technik bemerkbar. In komfortbetonten Autos ist eine derartig giftige Agilität nicht gewünscht, das Multi-Clutch-Getriebe wird daher wohl besonders leistungsfähigen Sportwagen vorbehalten bleiben.

Duppelt gekuppelt

Andere Hersteller setzen auf weniger exotische, aber ebenfalls leistungsfähige Automatikgetriebe. Neben der klassischen Wandlerautomatik, die in den vergangenen Jahren ihre ursprüngliche Unsportlichkeit abgelegt hat, gewinnt daher auch das Doppelkupplungsgetriebe an Verbreitung.

Nach dem Großserien-Debüt der häufig DSG genannten Technik im VW Golf wurden auch leistungsfähigere Varianten für Sportwagen hoffähig. Das Doppelkupplungsgetriebe schaltet besonders schnell, weil es über zwei Kupplungen verfügt, von denen jeweils eine die Kraftübertragung besorgt, während die andere den nächstes benötigten Gang vorwählt.

Der Gangwechsel selbst erfolgt so durch das wechselseitige Schließen und Öffnen der Kupplungen, was nur Millisekunden dauert. Die aufwendige Konstruktion arbeitet außerdem ohne Zugkraftverluste und ist daher besonders sportlich und komfortabel.

Angeboten wird die DSG-Technik etwa für den Porsche 911 oder im BMW M3. Selbst der schnellste Seriensportler der Welt, der Bugatti Veyron, schaltet mit einer Doppelkupplung.

Da diese Getriebe aber aufwendig konstruiert sind, um die hohen Drehzahlen und -momente übertragen zu können, kosten sie gegenüber der alternativ erhältlichen Wandlerautomatik noch einen zusätzlichen kräftigen Aufpreis.

Immer der Reihe nach

Mittlerweile im Verschwinden begriffen ist das sequentielle Getriebe, das lange Zeit die gängigste Automatikvariante bei Sportwagen gewesen ist. Die eng mit der konventionellen Handschaltung verwandte Technik wurde und wird etwa von Maserati, Lamborghini und BMW angeboten.

Das Getriebe ist aufgebaut wie eine konventionelle manuelle Schaltung, allerdings werden Kupplung und Zahnräder elektrisch oder elektro-hydraulisch angesteuert. Der Fahrer muss daher weder Kuppel-Pedal noch Schalthebel selbst betätigen.

Dafür gehen die Gangwechsel nicht ohne Zugkraftunterbrechung vonstatten, was die Passagiere teilweise an ruppigem Karosserienicken merken. Ideal ist diese Lösung also nicht, weswegen die meisten Hersteller mittlerweile andere Techniken favorisieren.

Egal, welche Automatik-Variante man wählt, auf Wunsch können die Gänge auch dort per Hand gewechselt werden. Das funktioniert in der Regel über Schaltwippen am Lenkrad, so dass der Fahrer die Hände nicht mehr vom Volant nehmen muss

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