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Licht ins Dunkel

Permanentes Fernlicht ohne zu blenden, gezielte Beleuchtung von Personen am Straßenrand, LED und mehr, Motorline.cc im BMW-Testzentrum.

Stefan.Schmudermaier@motorline.cc

BMW-Testzentrum Aschheim bei München. Die Dämmerung setzt ein. Rund um die Anlage kehrt Ruhe ein. Dann der Super-GAU, Journalisten befinden sich im Hochsicherheitsbereich!

Wobei diese Eindringlinge an diesem Abend durchaus erwünscht waren, schließlich gestattete BMW einen Blick hinter die Kulissen aktueller Errungenschaften auf dem Licht-Sektor.

Fotoapparate waren natürlich tabu, selbst die Handy-Kameras wurden abgeklebt. Dabei gab es Einiges zu sehen! Aber wir haben ein Schweigegelübde abgelegt...

Zurück zum Thema Lichttechnik. Es ist schon gewaltig, was sich in den letzten Jahren auf diesem Sektor getan hat. Gab es lange Zeit lediglich Stand-, Abblend- und Fernlicht, so gesellten sich Features wie Kurvenlicht, Abbiegelicht oder Tagfahrlich hinzu.

Der Xenon-Scheinwerfer war eine kleine Revolution, mittlerweile gibt’s das helle Licht sogar schon in Kleinwagen. Die viel größere Revolution nimmt aber gerade erst ihren Anfang, die Rede ist von der LED-Technik.

Voll-LED-Scheinwerfer

Derzeit gibt’s nur einige wenige Voll-LED-Scheinwerfer zu saftigen Aufpreisen in der Oberklasse, auch das BMW 6er Coupé bzw. Cabrio wird damit zu haben sein. Motorline.cc konnte im BMW-Testgelände Aschheim einen Blick auf die neuesten Errungenschaften werfen.

Bleiben wir beim LED-Scheinwerfer. Schaut man von schräg vorne auf das Fahrzeug, wirken die bekannten Corona-Ringe dreidimensional. Im direkten Vergleich scheint der Lichtkegel eines herkömmlichen Xenon-Scheinwerfers fast gelbstichig.

Die Besonderheit des neuen LED-Scheinwerfers ist der Aufbau. Das vom Tagfahrlicht bekannte Vier-Augen-Gesicht bleibt nun auch in der Nacht erhalten. Möglich wird dies durch geteilte Lichtringe, die in der oberen Hälfte das Abblendlicht und in der unteren das Fernlicht enthalten.

Dynamic Light Spot

Während dem LED-Serienstart nichts mehr im Wege steht, sind zwei weitere Licht-Features noch in der Entwicklungsphase. Der so genannte „Dynamic Light Spot“ beleuchtet am Straßenrand befindliche Personen mittels eines LED-Spots.

Dabei werden besonders dunkel gekleidete Leute wesentlich früher erkennt. Im herkömmlichen Scheinwerferkegel sind diese durchschnittlich 29 Meter vor dem Fahrzeug wahrnehmbar, der Spot macht die Personen bereits bei einem Abstand von 63 Metern sichtbar, was ein wesentliches Sicherheitsplus darstellt.

Die beiden Spots sind im Bereich der Nebelscheinwerfer angebracht und können gleichzeitig und unabhängig voneinander Personen links und rechts des Fahrzeuges anleuchten. Das System arbeitet unabhängig vom Hauptscheinwerfer und es ist somit nicht relevant ob dort Halogen-, Xenon- oder LED-Technik zum Einsatz kommt.

Kehrseite der Entwicklung: Der Dynamic-Light-Spot funktioniert nur in Kombination mit dem Nachtsichtgerät „Night Vision“, das z.B. beim 6er Cabrio mit 2.500 Euro zu Buche schlägt. Night Vision erfasst den Standort allfälliger Personen mittels Wärmebild.

Das System entscheidet dann, ob sich die Person im Gefahrenbereich befindet und leitet diese Infos an den Spot weiter. In der ersten Stufe wird die Person angeleuchtet, befindet sich diese auf Kollisionskurs ertönt zusätzlich ein Warnton. Momentan funktioniert das System nur mit Personen, an einer Erweiterung um Wildtiere wird gearbeitet.

Blendfreier Fernlichtassistent

Das in der Praxis wesentlich häufiger zum Einsatz kommende System ist der blendfreie Fernlichtassistent. Den „normalen“ Fernlichtassistenten gibt’s bei BMW schon seit längerem, er erkennt sowohl entgegenkommende als auch vorausfahrende Fahrzeuge und Ortsdurchfahrten. Der Fahrer spart sich dadurch den Griff zum Lichthebel, das System läuft automatisch.

Allerdings gibt es immer wieder Situationen, in denen zu spät auf- bzw. abgeblendet wird. Die BMW-Ingenieure haben daher intensiv an einer Verbesserung getüftelt und mit dem blendfreien Fernlichtassistenten auch schon eine Lösung gefunden. Das klassische Auf- und Abblenden ist Schnee von gestern, das neue System fährt quasi permanent mit Fernlicht.

Dadurch erhöht sich der Fernlichtanteil von normalerweise zwei Prozent bei Nachtfahrten auf satte 17 Prozent. Der besondere Clou ist eine bewegliche Blende, die den Fernlichtkegel z.B. davon abhält, den Gegenverkehr zu blenden. Vorausfahrende Autos werden vom Fernlicht umschlossen, ohne aber geblendet zu werden, wie eine Nachtfahrt auf der Bundesstraße unter Beweis gestellt hat.

Anfangs ist das System zwar etwas gewöhnungsbedürftig, da zwischen Abblend- und Fernlicht plötzlich stufenlose Zwischenschritte existieren. Nach ein paar Kilometern möchte man den blendfreien Fernlichtassistenten aber nicht mehr missen.

In Gesprächen mit den BMW-Ingenieuren war ein Funkeln in den Augen zu erkennen, es ist davon auszugehen, dass die Bayern noch einige Innovationen im Köcher haben.

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