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Reisebus-News: Der neue Mercedes Travego

Sauber & sicher

Mercedes gibt nicht nur auf dem PKW-Sektor Gas, auch im Bereich der Reisebusse halten mit dem neuen Travego zahlreiche Assistenzsysteme Einzug.

mid/wot

Daimler Buses reist mit großer Flotte und großem Stab zur belgischen Omnibusfachmesse "Busworld" in Kortrijk. Der Weltmarktführer in der Omnibusbranche präsentiert sich dort mit den Marken Mercedes-Benz, Setra und Omniplus.

In diesem Herbst richtet sich die Aufmerksamkeit wohl vor allem auf den Mercedes-Stand: Setra hat für die kommende Nutzfahrzeug-IAA eine völlig neue Baureihe angekündigt und somit auf der Busworld nur wenig zu bieten.

Ganz anders bei Mercedes: Der neue Stadtbus Citaro zeigt sich erstmals auf einer Messe, den größten Innovationssprung wagt der Hersteller freilich mit dem frisch renovierten Reisebus Travego.

Rein äußerlich unterscheidet er sich nur wenig von seinem Vorgänger. Vielleicht das unauffällige Tagfahrlicht im Hauptscheinwerfer, doch das wesentliche Unterscheidungsmerkmal sitzt hinten. Die dominanten Lüftungsgitter der Heckklappe offenbaren den großen Kühlluftbedarf der Maschine.

Präziser erklärt es Cheftechniker Richard Averbeck: "Die Warmluft, die wir nach hinten abgeben, muss unser Kühler kein zweites Mal verarbeiten." Die Kühler der Euro 6-Motoren sind gegenüber dem Vorgängermodell deutlich gewachsen, die Abgasrückführung sorgt für erheblich mehr Kühlarbeit - bevor die Abgase wieder der Ansaugluft zugeführt werden, müssen sie gekühlt werden.

Die neuen Euro 6-Motoren stammen aus der Weltmotoren-Generation des Daimler-Konzerns. "Keine Angst vor Euro 6", ermuntert Angela Titzrath-Grimm, die neue Vertriebschefin ihre Mercedes-Kunden. Bereits seit Jahren laufen die neuen Reihensechszylinder in USA und Japan, über mehr als 60 Millionen Kilometer erprobt.

Der Erstling aus der neuen Generation ist der 12,8 Liter große Reihensechszylinder OM 471, der sich fürs lange Heck des dreiachsigen Travego qualifiziert. Er ist in den zwei Leistungs- und Drehmomentvarianten 350 kW/476 PS und 375 kW/510 PS zu haben.

Das technische Grundkonzept ist einheitlich: Die robusten Reihensechszylinder haben jetzt einteilige Zylinderköpfe, dahinter verbergen sich zwei oben liegende Nockenwellen, die vier Ventile pro Zylinder steuern.

Die neue Common-Rail-Hochdruckeinspritzung mit der Bezeichnung X-Pulse, eine Gemeinschaftsentwicklung von Bosch und Daimler, arbeitet mit Druckverstärkung in den Injektoren und mit Spitzendrücken bis 2 100 bar.

Mit Abgasrückführung, SCR-Abgasnachbehandlung plus Partikelfilter erzielen die neuen Mercedes-Motoren das Euro 6-Limit, sie müssen nur noch alle 120 000 Kilometer (Vorgänger 90 000 Kilometer) zum Service in die Werkstatt.

Bei der Motorbremse verzichtet der Hersteller zur Leistungssteigerung auf herkömmliche Technik. Zum Einsatz kommt jetzt eine aufgeladene dreistufige Dekompressionsbremse, die den Turbolader und die Abgasrückführung integriert.

Die Bremsleistung von 400 kW/544 PS ist beachtlich, sie ergänzt in Stufe 3 das hohe Bremsmoment des neuen Retarders (3 500 Nm), der jetzt ausschließlich mit dem Brems- und Kühlmedium Motorkühlwasser arbeitet. Er spart 20 Kilogramm Gewicht, der bisher notwendige Wärmetauscher entfällt ebenso wie der regelmäßige Ölwechsel der Dauerbremse.

Den neuen Motoren arbeiten jetzt ausschließlich automatisierte Getriebe zu. Die Zahnradtechniker aus dem badischen Rastatt haben das achtstufige Powershift-Getriebe nochmal verstärkt - jetzt packt es problemlos Eingangsdrehmomente bis 2.500 Newtonmeter.

Der Gangwechsel vollzieht sich rascher, ein Kriechmodus analog zu konventionellen Wandlerautomatikgetrieben erleichtert das Anfahren. Der umständliche Joystick weicht einer intuitiv erfassbaren Lenkstockhebelbedienung.

Ganz nebenbei wird der Einstieg auf den Fahrerplatz verbessert, der Betrachter findet dort eine neue Optik vor. Lenkrad, Instrumente und Schalter stammen aus dem neuen Actros, das noch immer konventionell stehende Bremspedal leider nicht.

Alle Bedienelemente sind bestens erreichbar um den Fahrer gruppiert, wohl geordnet die jetzt größeren Taster und Schalter, weit besser erkennbar. Eine neue Elektronikarchitektur ist hinterlegt, das besser ablesbare Display gibt jederzeit Auskunft.

Einen weiteren Beitrag zum großen Thema Sicherheit leistet der neue Attention Assist, der sich im Travego auf Wunsch zu ESP, Bremsassistent, Abstandstempomat, Spurassistent und Notbremsassistent gruppiert.

Er registriert Parameter wie Lenkwinkel, Geschwindigkeit, Längs- und Querbeschleunigung, Fahrtdauer, Bediensignale und Fahrerwechsel. Aus der Korrelation der Daten schließt der Attention Assist auf die Kondition des Fahrers, weisen die Daten auf Unkonzentriertheit oder Müdigkeit hin, erscheint im Display eine Kaffeetasse als Hinweis.

Wann man den neuen Travego kaufen kann? Bestellungen werden beim Mercedes-Vertrieb ab sofort gern genommen, die Auslieferung lässt noch ein Weilchen auf sich warten. Aber im Jänner 2012 ist es soweit, den Anfang machen die 13- und 14-Meter-Fahrzeuge. Wer noch Euro 5-Motoren möchte, wird mit dem Travego-Vorgänger bar aller neuen Technik bedient.

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