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Wehe wenn sie losgelassen…

Vergleiche mit lebenden Raubtieren sind zwar mittlerweile schon ausgelutscht, passen aber dennoch wie die Faust aufs Auge – ob man will oder nicht.

Früher war die Marke Jaguar bekannt für ihr geniales Design. Der E-Type als Höhepunkt schlug dem Fass den Boden aus, "Il commendatore", Enzo Ferrari sprach das höchste Lob aus und bezeichnete ihn als „das schönste Auto, das je gebaut wurde“. Dann kam eine Zeit in der sich der Hersteller andere Attribute umhängte – von schwer, träge oder unzuverlässig war die Rede.

Wer lässt so etwas schon gern auf sich sitzen? Richtig, niemand. Jaguar hat sich erneut empor gehoben und heute ist das Rudel so stark wie nie zuvor. XFR, XFR-S, XKR, XKR-S, XJR, F-Type – was nach nuklearen Raketenabschusscodes klingt… sind auch welche: 5,0 Liter V8-Herzen mit Kompressoraufladung werken in den gar nicht british-sophisticateden Biestern. In den R-Modellen generiert das Triebwerk 510 PS, die R-S Modelle rücken mit 550 PS und 680 Nm an.

Eine Ausnahme bildet die R-Version des XJ. Fette Spoiler und mächtige Lippen würden dem edlen Zwirn nicht gut stehen, Leistung aber schon. Deshalb bekommt die starke Edelkarosse die Leistung der R-S Boliden, also ebenfalls 550 PS.

Das Gehege in denen sie sich im Rahmen eines Track Days bewegen dürfen, ist der Salzburgring, der an sich schon für Nervenkitzel pur sorgt. In unserem Fall schüttet es noch dazu wie aus Kübeln, was die Sache um ein vielfaches abenteuerlicher macht.

Denn eines ist sicher, die Katzen haben Krallen. Sie schreien, sie fauchen, sie krallen sich in den Asphalt und sprinten um die Kurven wie auf Schienen. Der eine schnellt in 4,3 Sekunden auf 100 (F-Type V8 S), der andere in 4,6 (XFR-S), alle anderen liegen dazwischen, die unter-5-Sekunden-Marke überbietet der entspannteste Neuzugang sogar nur um 3 Zehntel: der Jaguar F-Type V6 leistet 340 bzw. 380 PS und benötigt auf 100 5,3 und 4,9 Sekunden.

Die Zahlen sind das eine, das Fahrgefühl das andere. Die großen Boliden XKR-S und XFR sind agil und komfortabel zugleich. Trotz der Frontlastigkeit sind sie ausgewogen und in hohem Maße spurstabil, der gerade der starke Regen trennt hier die Spreu vom Weizen. Man fühlt sich auf bei hohen Geschwindigkeiten sicher, wenngleich sie auch untergehen. Es sind und bleiben GT-Cruiser. Landstreckenbomber mit einer Mischung aus Agilität und Kraft gepaart mit eleganter, britischer Coolness. Ein bisschen so wie die echten Raubkatzen: sauschnell mit weichem Fell.

Der F-Type ist da anders. Den zweisitzigen Roadster nennen die Engländer 1+1 Sitzer, „for the driver and the significant other“. Sehen Sie sich mal die Form an, haben sie in der heutigen Zeit ein schöneres Blechkleid gesehen? Schon klar, der E-Type ist Geschichte und die filigrane Bauweise wird aufgrund von Sicherheitsbestimmungen und Aerodynamikfeinheiten nicht mehr zurückkommen.

Den Herstellern sind in Bezug auf das Außendesign immer mehr die Hände gebunden, wie weit man den noch zur Verfügung stehenden Handlungsbereich ausfüllen oder besser ausdehnen kann, sieht man im F-Type. Obwohl die Seitenpartie hüfthoch ist wirkt er homogen und wie aus einem Teil gefräst. Die Überhänge, die Stoffdachpartie, alles fügt sich zu einem stimmigen Gesamtkonzept zusammen das einen sofort in anmacht. Die Buchstaben S P A S S stehen quer das Fahrzeug und das spürt man sofort.

Wir fahren alle drei, den V6 mit 340 PS, den V6 S mit 380 PS und den V8 S mit 495 PS. Von „Schatz, lass uns doch aufs Land rausfahren“ bis zu „SCHNELL WEG HIER!“ kann man alles haben. Von Anfang an begeistert die direkte Lenkung und die herrliche Gewichtsverteilung von fast 50 Prozent vorne und 50 Prozent hinten. Der F-Type liegt herrlich gut in der Hand und lässt sich auch punktgenau dort hinsetzen wo man ihn haben möchte.

Die Sportwagenwelt ist um einen Neuzugang reicher. Der Mitbewerb muss sich in Acht nehmen, denn so einen rundum herrlichen Schönling hat es schon lange nicht mehr gegeben.

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