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Mercedes SLS AMG Electric Drive - Vorstellung

Geballte Ladung

Mercedes legt mit dem elektrisch angetriebenen SLS AMG Coupé Elektric Drive den Schalter um. Der serienreife Super-Stromer kostet knapp 500.000 Euro.

Das schwäbische E-Mobil markiert das fertige Produkt, das vor drei Jahren mit einem Prototypen bei der Tuning-Tochter AMG aus Affalterbach begonnen hat. Es steht für das preislich und technisch oberste Ende der Skala der Elektroautos. Mehr geht momentan nicht. In der Branche gilt der SLS AMG Coupé Electric Drive als Referenzmodell und bester Technologieträger für das emissionsfreie Fahren in der Zukunft, so sie denn so kommt.

"Wir machen da weiter, wo andere aufhören", sagt Daimlers Entwicklungsvorstand Thomas Weber nicht ohne Schmunzeln. Der kleine Seitenhieb war Audi gemünzt, die jüngst den Stecker aus ihrem Elektroprojekt gezogen haben, angeblich wegen Batterieproblemen. Mercedes dagegen sieht sich auf der Pole Position und ist der erste deutsche Hersteller, der bereits mit dem Smart seit vorigem Jahr ein Elektroauto an Privatkunden verkauft.

Der kleine City-Flitzer avancierte vom Start weg zum Bestseller. Dem SLS AMG Coupé Electric Drive wird dies allerdings nicht passieren. Nur bis Ende Oktober läuft seine Bestellfrist. "Danach ist Schluss, egal, wie viele es dann geworden sind", sagt AMG-Chef Ola Källenius.

Der Elektro-SLS übertrifft im Automobilbereich alles bislang da Gewesene. Das Fahrzeug wartet mit 1.000 Nm Drehmoment aus dem Stand heraus und 552 kW/750 PS Leistung auf. Der Batterie-Flügeltürer ist damit das stärkste AMG-Fahrzeug aller Zeiten, das auch mit seinen Fahrqualitäten punkten kann. Dabei geht es nicht primär um den Sprint auf 100 km/h, den der SLS AMG Coupé Electric Drive in weniger als vier Sekunden abhakt, auch nicht um die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h - das können andere Sportwagen auch. Es ist die schier unglaubliche Agilität in Verbindung mit dem fast lautlosen Surren des Antriebs.

Dies alles ist umso verblüffender, da der Strom-SLS fast eine halbe Tonne mehr auf die Waage bringt als sein 1.620 Kilo schweres Pendant mit Achtzylinder-Benzinmotor. Maßgeblichen Anteil an der Handlichkeit haben die vier - wie AMG es ausdrückt - "radnahen" Elektromotoren. Sie sitzen jeweils vorne und hinten auf der Achse.

Sie bremsen oder beschleunigen jedes einzelne Rad individuell. Der SLS AMG Coupé Electric Drive benötigt weder Achsdifferenzial noch Sperre, und fährt dennoch permanent mit Allradantrieb. "Das Auto bewegt sich so, wie es der Computer vorgibt", sagt Ola Källenius. Die Elektronik kümmert sich ebenso um den Sound. Er wird digital erzeugt und über elf Bordlautsprecher eingespielt. Dies verhindert, dass der Hochleistungsstromer sich nicht wie eine Straßenbahn anhört.

Die 548 Kilo schweren Akkus des SLS bestehen aus drei Paketen und sind unter dem ehemaligen Mitteltunnel in einer Karbon-Box verbaut. Die 400-Volt-Stromspeicher besitzen nicht nur 60 kWh Kapazität, sondern auch die derzeit höchste Energiedichte von 110 Wh pro Kilogramm Gewicht. Geliefert werden die Akkus von High Performance Powertrain in England. Die Firma beliefert unter anderem die Formel-1-Renner von Mercedes mit dem KERS-Hybridsystem. Dort allerdings muss der Strom nur für wenige hundert Meter während der Beschleunigung reichen, für den SLS verspricht AMG nach Normzyklus 250 Kilometer Reichweite.

Besonders stolz sind die Affalterbacher-Ingenieure darauf, in Sachen Elektro-Performance und Regelungssysteme sehr viel Know-how gesammelt zu haben, das nun allen Abteilungen im Unternehmen vom Daimler zur Verfügung steht. Sei es für die nächstes Jahr erscheinende Elektro-B-Klasse oder auch für zukünftige Plug-in-Hybride. "Wir können das jetzt", sagt Entwicklungschef Thomas Weber.

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