
Fiat übernimmt Chrysler komplett | 02.01.2014
Von 58 auf 100 in 4 Jahren
Bis jetzt hielt Fiat 58,5 Prozent der Chrysler-Anteile samt der operativen Kontrolle, nun haben die Turiner ihre US-Tochter zur Gänze übernommen.
41,46 Prozent fehlten Fiat noch, um Chrysler vollständig in den Konzern integrieren zu können, nun hat man sich mit dem Eigentümer - dem amerikanischen VEBA-Pensionsfonds - nach vielmonatigen Verhandlungen geeinigt.
3,65 Milliarden Dollar bezahlt Fiat bis zum 20. Jänner an VEBA (rund 2,65 Mrd. Euro), davon 1,75 Mrd. Dollar in Cash und 1,9 Mrd. Dollar in Form einer Sonderausschüttung von Chrysler.
Fait-Boss Sergio Marchionne (Bild oben) hat damit doppelten Grund zur Freude: Zum einen wollte VEBA ursprünglich 5 Milliarden Dollar, zum anderen steigt Fiat damit offiziell zum siebentgrößten Autobauer der Welt auf. So sprach der bekennende Anzugs-Verweigerer denn auch gewohnt bescheiden von "einer Übernahme, die in die Geschichte eingehen wird."
Die Beteiligung an der insolventen Chrysler Group im Jahr 2009 hat sich für Marchionne und Fiat nämlich als Goldgrube erwiesen. Sprachen böse Zungen zunächst von der "Hochzeit zweier Todkranker", spült inzwischen die dank guter US-Konjunktur wiederererstarkte Chrysler Group dem Fiat-Konzern Milliardenbeträge in die - durchaus klamme - Kasse.