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Seeungeheuer

Heuer neben tausenden aufgemotzten GTIs und GTI-Äquivalenten am Wörthersee im Mittelpunkt: VW GTI Roadster Vision und Ehrenbürger Piëch.

Rudolf Huber/mid

Am Wörthersee ist Show-Time. Rund 150.000 Besucher, viel laute Musik und reichlich abgefahrene Fahrzeuge machen das GTI-Treffen in Reifnitz am Wörthersee (Kärnten) traditionell zu einem automobilen Event der Sonderklasse. Größter Sponsor ist Volkswagen; und die Niedersachsen und ihre schönen Töchter Audi, Seat und Skoda ließen es passend zum Umfeld kräftig krachen.

Schon die PS-Zahlen sind beachtlich. Mindestens 368 kW/500 PS leistet der Sechszylinder-Biturbo im VW-Showcar namens GTI Roadster Vision (Bild oben) Die flache Flunder sprintet in 3,6 Sekunden auf 100 und schafft 309 km/h Spitze.

Noch beachtlicher als diese Werte ist aber der schier umwerfende Anblick des jüngsten Wolfsburger Sportlers: Er ist sehr breit und sehr flach, die Designer wollten - so Marken-Designchef Klaus Bischoff - bei der voll fahrbaren Studie "testen, wie weit man die GTI-Idee treiben kann".

Offenbar ziemlich weit, das war bei der Weltpremiere des Vision unter den Augen von VW-Patriarch Ferdinand Piëch (Bild oben) und Konzernchef Martin Winterkorn in Reifnitz auf den ersten Blick zu erkennen. Für VW war die Show um den Neuen der Höhepunkt des 33. GTI-Treffens. Zusammen mit dem Tochtermarken Audi, Seat und Skoda zeigt VW in Kärnten ein gewaltiges Aufgebot an Showcars, Studien, Einzelstücken und Zubehör zur Individualisierung.

Am lautstärksten macht der Amarok Power aus der VW-Nutzfahrzeug-Abteilung auf sich aufmerksam (Bild links). Er ist eine fahrbare Soundanlage der Superlative. 5.000 Watt leisten die Pioneer-Verstärker, das reicht, um ein WM-Stadion zu beschallen.

Oder es reicht - wie am Wörthersee-Ufer bewiesen wurde - um die VW-Showbühne zum Beben zu bringen. Zum Auftrittsort kann der Amarok Power-Pick-up dank seines 3.0-V6-TDI mit 200 kW/272 PS und Acht-Gang-Automatik mit bis zu 210 km/h eilen.

Traditionell dürfen beim GTI-Treffen auch die VW-Azubis zeigen, was sie drauf haben. Diesmal wurden sogar zwei handgebaute Schaustücke gebastelt: die Wolfsburg Edition. Und von VW Sachsen gab es noch den Spezial-Variant Youngster 5.000.

Bei Audi gibt ein überaus flotter Dreier den Ton an. Die Studie Clubsport Quattro Concept wurde aus der S3-Limousine entwickelt. Ihr Fünfzylinder TFSI-Agregat bringt es auf ordentliche 386 kW/525 PS. Schon auf dem Genfer Salon im März zu sehen war der TT Quattro Sport Concept.

Seat versucht, die Aufmerksamkeit der in vier Tagen rund 150.000 Besucher mit bunt gekleideten Tänzerinnen auf sich zu ziehen. Die schicken Damen umschwirren ein wirklich heißes Showstück: Den optisch phänomenal lang gezogenen Cupster (links Mitte), der ganz ohne Dach antritt und statt der Frontscheibe nur einen knappen Windabweiser zu bieten hat.

Den Cupster schenkte die spanische VW-Tochter sich und dem geneigten Publikum zum 30. Geburtstag des Ibiza. Verwirklichungs-Chancen: null. Aufmerksamkeits-Faktor: sehr hoch. Gleich nebenan steht der Skoda Yeti Xtreme (unteres Bild links), der als Rallye-Racer à la Dakar antritt.

Und was hat das 33. GTI-Treffen sonst noch zu bieten? Zum Beispiel Tuning, Zubehör, abgefahrene Golfs jeden Alters, gemischt mit Ur-Käfern und sonstigen Produkten des VW-Konzerns von der Frühzeit bis zur Gegenwart in jedem erdenklichen Zustand und Outfit.

Gratis dazu gibt es auch noch völlig verstopfte Straßen. Der Lärm aus Soundanlagen und Auspuffrohren ist infernalisch, der Ausdruck "Gib Gummi" nicht nur eine Floskel, sondern Dauerzustand auf der Stuntstrecke. Die Profis am Gasgriff und am Gaspedal lassen die Reifen qualmen, dass das halbe Festgelände eingenebelt ist. Und im großen Festzelt zeigen drei äußerst knapp bekleidete Damen, dass man zum Autowaschen nicht unbedingt ein Oberteil braucht - aber Oberweite dabei nicht schadet.

Ein Fest für Feingeister und Esoteriker ist das GTI-Treffen bestimmt nicht. Eher ein faszinierendes Durcheinander aus allen Facetten der motorisierten Fortbewegung und ihres sehr weit gefassten Umfelds. Neben dem Image-Plus für VW gibt es am Wörthersee noch einen klaren Gewinner: die Gemeinde Maria Wörth, zu der Reifnitz gehört.

In und um das Städtchen werden laut Bürgermeister Adi Stark in den vier Tagen rund 20 Millionen Euro umgesetzt. Das freut die Gemeinderäte derartig, dass sie dieses Jahr Ferdinand Piëch zum Ehrenbürger ernannten. Der Patriarch war ehrlich gerührt.

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