
Kugelsicher: Mercedes S 600 Guard | 08.08.2014
Abgeschottet
Die Insassen des neuen, gepanzerten Mercedes S 600 Guard sind gegen Gewehrprojektile, Handgranaten und Sprengsätze geschützt.
mid/rhu
Die Insassen des neuen Mercedes S 600 Guard sind gegen Gewehrprojektile aus militärischen Waffen geschützt, die fast doppelt so schnell fliegen wie Revolvergeschosse. Auch Handgranaten und Sprengsätze können der rollenden Festung kaum etwas anhaben. Der Preis ist entsprechend: Mindestens 400.000 Euro kostet der S 600 Guard.
Der neue Guard erfüllt als erstes Fahrzeug überhaupt die Anforderungen der höchsten Schutzklasse "VR9" - und zwar im "sichtbaren und im unsichtbaren Bereich" - also vom Blech bis zu den Scheiben. Dazu kommen ein 390 kW/530 PS starker V12-Motor, serienmäßige Luftfederung und aktuelle Assistenzsysteme.
Die Schutzkomponenten in der Karosserie werden schon beim Rohbau integriert, die Scheiben sind innen mit Polycarbonat gegen Splitter beschichtet. Zusammen ergibt das einen geschützten Innenraum, der die Passagiere sogar bei der Explosion einer seitlichen, splitterbestückten Sprengladung in geringer Entfernung wirksam schützt. Dabei hilft die neue Bodenpanzerung, die den Unterboden fast komplett abdeckt.
Optisch unterscheidet sich der Guard nicht wesentlich von seinen "normalen" Brüdern. Dadurch erfüllt er eine weitere wichtige Eigenschaft von Sonderschutzfahrzeugen: größtmögliche Diskretion. Das Kofferraumvolumen liegt wegen diverser Spezial-Einbauten mit 350 Liter Volumen nur etwa auf VW-Golf-Niveau.
Die Höchstgeschwindigkeit ist aus Gewichtsgründen elektronisch auf 210 km/h begrenzt, obwohl die Bremsen dem höheren Gewicht angepasst wurden. Serienmäßig sind Notlaufreifen aufgezogen, die ein zügiges Verlassen einer Gefahrenstelle auch mit kaputten Pneus ermöglichen - bis zu 30 Kilometer weit.
Für den Guard bietet Mercedes auch spezielle Sonderausstattungs-Optionen an - etwa rundum blickdichte Fondrollos, heizbare Windschutz- und Seitenscheiben, ein leicht bedienbares Gefährdeten-Alarm-System, eine Feuerlöschanlage mit selbständiger Auslösefunktion, ein Notfall-Frischluft-System, das Insassen vor eindringendem Rauch oder Reizgasen schützt und hydraulische Fensterheber für die schweren Seitenscheiben.