
Erster 48-Volt-Hybridantrieb für Renault | 23.10.2016
Spannungszuwachs
Der weltweit erste 48-Volt-Hybridantrieb von Continental kommt in je einer Diesel-Variante des neuen Renault Scénic und Grand Scénic zum Einsatz.
mid/rhu
Das erste 48-Volt-Hybridantrieb in Serienfahrzeugen ist jetzt startklar: Möglich macht dies Zulieferer Continental, der künftig je eine Diesel-Variante der neuen Renault-Modelle Scénic und Grand Scénic mit seinem "Hybrid Assistent" ausrüstet.
Continental bezeichnet diese Technik als kosteneffiziente Lösung, um Kraftstoffverbrauch und Abgas-Emissionen zu senken. Anstelle des konventionellen Starter-Generators wird ein Elektromotor mit einer Dauerleistung von sechs Kilowatt (temporär 10 kW) eingebaut. Dieser treibt dann über einen Riemen die Kurbelwelle des Motors an.
Renault strebt nach offiziellen Angaben mit dem Mildhybrid-System einen kombinierten Kraftstoffkonsum von 3,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer an. Die CO2-Emissionen des neuen Scénic sollen so auf 92 Gramm pro Kilometer sinken.
Der Elektromotor entlastet den Verbrennungsmotor gezielt beim Anfahren, Ein- und Ausparken schafft er überhaupt allein. Das ist auch der Grund, warum die Stickoxid-Emissionen und Abgaspartikel, insbesondere im Stadtverkehr, sinken, wenn ein 48-Volt-Antrieb mit einem Dieselmotor kombiniert wird.
"Wir sind stolz darauf, dass wir Renault als ersten Kunden für unseren innovativen 48-Volt-Antrieb gewinnen konnten", sagt José Avila, im Vorstand von Continental für die Division Powertrain verantwortlich. "Weitere Serienanläufe sowohl für Diesel- als auch für Benzinfahrzeuge stehen bevor, in Europa, aber auch in anderen Märkten wie China und Nordamerika."
Der Markt für 48-Volt-Antriebe wird nach Einschätzung von Continental in den kommenden Jahren signifikantes Wachstum aufweisen. Rudolf Stark, Leiter des Geschäftsbereichs Hybrid Electric Vehicle, schätzt: "Im Jahr 2025 wird etwa jedes fünfte neu produzierte Fahrzeug weltweit mit einem 48-Volt-Antrieb ausgestattet sein."
Mehr Spannung ermöglicht bei gleicher Leistung geringere Kabelquerschnitte (die aktuellen Kabelbäume sind nicht nur imposant, sondern auch schwer) und bedeutet zudem weniger Verlustleistung.
Neben der erstmals bei Renault zum Einsatz kommenden Anordnung des 48-Volt-Antriebs an der Kurbelwelle des Verbrennungsmotors arbeitet Continental an weiteren Lösungen. So kann der Elektromotor auch zwischen Motor und Getriebe platziert werden - dies ermöglicht unter anderem ein rein elektrisches Fahren in Innenstadtbereichen.