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Jahresbilanz der Porsche Holding Salzburg Hans Peter Schützinger Porsche Holding Salzburg 2017

Wolkenlos

Der Diesel-Skandal hinterließ keine dunklen Wolken über dem blauen Salzburger Himmel - VW-Importeur Porsche liefert auch 2017 Top-Zahlen.

Das abgelaufene Jahr ist für die Porsche Holding Salzburg (PHS) außerordentlich gut verlaufen, was einen feinen Einstand für Dr. Hans Peter Schützinger (Bild) bedeutet, der im September Alain Favey als Sprecher der Geschäftsführung abgelöst hatte.

Inklusive des noch nicht ausgewerteten Dezember erwartet der Händler und Importeur von Fahrzeugen des VW-Konzerns (VW, Audi, Seat, Skoda, Porsche etc.) 770.300 (+2,6 %) Neuwagen- und 254.700 (-9 %) Gebrauchtwagenverkäufe.

Und man hält, trotz des Verkaufs der PGA-Gruppe (ehemalige Einzelhandelstochter mit 261 Standorten in Frankreich, Belgien, Holland und Polen) zu Jahresmitte, mit in Summe über 1.025.000 prognostizierter Fahrzeuge das Rekordniveau des Vorjahres. Rund 70.000 Neuwagen, die die PHS nach dem PGA-Verkauf im 2. Halbjahr verlor, konnten einerseits durch die gestiegene Performance in den bekannten Märkten, andererseits durch Zusatzvolumen aus neuen Märkten (Schweden, Malaysia) nahezu ausgeglichen werden.

Die Porsche Holding Salzburg ist in 27 Ländern im automobilen Groß- und Einzelhandel tätig. Außerhalb Europas ist das Unternehmen in Südamerika, in China, in Malaysia und seit April 2017 auch in Singapur und Brunei vertreten. Weltweit betreibt die PHS 426 Händlerbetriebe (-202) und beschäftigt 29.500 Mitarbeiter (-6.100).

In Österreich wird der Markt mit erwarteten rund 350.000 Pkw-Neuzulassungen (+6,2 %) den zweithöchsten Wert in der Geschichte darstellen. Nur im Jahr 2011 lag der Markt mit 356.145 Neuzulassungen noch höher. Bereits mit Ende November wurden in Österreich 327.669 Pkw-Neuzulassungen registriert, um 7,8 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Marken des Volkswagen-Konzerns steigerten ihre Auslieferungen auf 111.324 Neuwagen (+6,2 %) und erzielten damit einen Marktanteil von 34 %.

Der VW Golf, seit 39 Jahren ohne Unterbrechung das beliebteste Auto der Österreicher, belegt mit 4,9 % Marktanteil souverän den ersten Rang. Dahinter reihen sich auf den Rängen zwei bis fünf der Škoda Octavia (2,7 %), der VW Tiguan (2,6 %), der VW Polo (2,3 %) und der Škoda Fabia (2,1 %). Der VW Bus (T6; Pkw), der sich mit 1,9 % Marktanteil an der siebenten Position platziert und der Seat Ibiza, der mit 1,6 % auf Rang neun liegt, komplettieren die erfolgreiche Konzernmodellpräsenz unter den Top 10.

Thema Diesel

Die Rückrufaktion für die Volkswagen-Konzernmodelle mit EA189 Dieselmotoren läuft in Österreich sehr gut. Aktuell sind rund 320.000 Modelle umgerüstet, das sind 86 % der erreichten Kunden. Die Serviceaktion, die den Konzern etwa 50 Euro pro Auto kostet, wird weiter mit Hochdruck vorangetrieben. Der neuerdings als Stickoxid-Sünder geoutete VW Touareg mit 3.0 TDI (Modelljahre 2014-2017) wird ab Februar 2018 umgerüstet, in Österreich sind 1.500 Kunden betroffen.

2017 haben sich knapp 50 % der Kunden in Österreich für einen Neuwagen mit Dieselmotor entschieden, das sind um 7,4 % weniger als im Vorjahr. Der Dieselanteil bei der Marke Volkswagen liegt deutlich über dem Österreichschnitt, nämlich bei 62 %, wobei auch hier ein Rückgang von ehemals 71 % zu verzeichnen ist.

Den Grund dafür sieht die PHS in der zunehmenden Verunsicherung der Kunden durch die in der Öffentlichkeit diskutierten und geforderten Sanktionen gegen Dieselfahrzeuge, die Einschränkungen bzw. Fahrverbote in Städten fordern. Bemerkenswert dabei ist, dass der stärkste Rückgang bei Volkswagen in der Klein- und Kompaktwagenklasse zu beobachten ist, während in der gehobenen Mittelklasse und Oberklasse, wo die Fahrzeuge mehrheitlich im Flotteneinsatz stehen und höhere Kilometerleistungen zurücklegen, mangels wirtschaftlicher Alternativen kaum ein Rückgang zu bemerken ist.

Verschrottungsprämie

Als Teil des Umweltprogramms starteten die Marken des Volkswagen-Konzerns in Österreich im August mit einer Verschrottungsprämie mit erhöhter Förderung für alternative Antriebsformen. Dabei gewähren die Marken bei Anschaffung eines neuen Modells und gleichzeitiger Verschrottung eines alten Diesel-Pkw jeder Marke mit Abgasnorm Euro 4 oder älter, eine modellabhängige Verschrottungsprämie. Am Beispiel des VW e-Golf ergibt die Gesamtprämie (inkl. staatlicher Förderung) einen Förderungsbetrag von 11.680 Euro - was heuer zu insgesamt 1.350 Verkäufen des e-Golf führte.

In Summe wurden bisher über alle Konzernmarken rund 7.000 Neuwagenverkäufe registriert, bei denen jeweils ein älteres Dieselfahrzeug eingetauscht und verschrottet wird. Bei Volkswagen beispielsweise hat jeder 4. Neuwagenkunde von der Verschrottungsprämie Gebrauch gemacht. Diese Förderungsaktion ist mit Jahresende befristet.

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