AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Falsche Kofferraumangaben: Hersteller schummeln
ADAC

Vor allem bei hochpreisigen Autos große Differenzen

Wie viel Gepäck passt in einen Kofferraum? Egal ob man das nun vor allem in Hinblick auf Einkäufe, den Kinderwagen oder das Reisegepäck wissen will: Das Gepäck-Volumen ist für viele eine wichtige Größe bei der Entscheidung für oder gegen ein neues Auto. Bei Messungen des ADAC gab es nun aber eine unerfreuliche Überraschung: "Viele Marken runden die Volumenangabe großzügig nach oben auf". Besonders auffällig seien die Unterschiede bei teuren Modellen.

Johannes Posch

Wie ein Kofferraumvolumen zu messen ist, ist nicht genau geregelt. Bis zu einem gewissen Grad lässt das Herstellern also "kreativen Spielraum", wenn es darum geht, ihre Werte zu erheben. Das führt nun aber dazu, dass manche doch sehr weit von der tatsächlichen Praxis-Realität abweichen - so eine Untersuchung des deutschen ADAC.

Vor allem bei SUV und Vans wurden große Unterschiede zwischen Hersteller-Angabe und ADAC-Messwert festgestellt. Und da am ehesten bei teureren Modellen. Bei Limousinen mit Schräg- oder Stufenheck , bzw. günstigeren Autos gab es hingegen weniger ausgeprägte Abweichungen.

Mit 325 Litern besteht die größte Differenz zwischen Herstellerangabe und ADAC Messwert laut der Auswertung beim VW Sharan (Hersteller: 955 Liter, ADAC: 630 Liter). Mehr als 240 Liter Unterschied werden beim Volvo XC90 festgestellt (Hersteller: 721 Liter, ADAC: 475 Liter). Bei Modellen im preisgünstigeren Segment sind die Differenzen eher gering, zum Beispiel beim Dacia Duster (Hersteller: 413 Liter, ADAC: 410 Liter). Es gibt aber auch Positiv-Beispiele. Beim Toyota Aygo AB1 ist der Kofferraum beispielsweise sogar größer, als vom Hersteller angegeben.

Der ADAC weiter:
Die teils großen Unterschiede zwischen Herstellerangabe und ADAC Messungen kommen dadurch zustande, dass die Messmethoden für die Hersteller nicht verbindlich geregelt sind. So rechnen einige Hersteller zum Beispiel die Ersatzradmulde zum Kofferraumvolumen hinzu. Angaben der Hersteller sind daher nur wenig vergleichbar.

In der ADAC Messung wird der Kofferraum mit Schaumstoffquadern jeweils bis zur Unterkante der Abdeckung, des Abdeckrollos bzw. der hinteren Fenster beladen. Außerdem werden variabel einstellbare Bausteile wie eine verschiebbare Rücksitzbank in eine einheitliche Stellung gebracht. Durch dieses einheitliche Vorgehen werden die Kofferraumvolumina miteinander vergleichbar.

Der Club rät Verbrauchern, Herstellerangaben immer nur als groben Richtwert zu betrachten und vor dem Kauf eines Autos stets auszuprobieren, ob wichtige größere Gegenstände wie zum Beispiel ein Kinderwagen in den Kofferraum passen. Die Hersteller sind aufgefordert, realistische Angaben zum Stauvolumen eines Kofferraums zu machen und das Volumen nicht bis unters Dach zu messen, da ansonsten weitere Sicherungsmaßnahmen wie ein Laderaumgitter notwendig werden.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

BMW i4 M50 & Co fürs Wochenende

Luxus-Elektroautos mieten

Premium E-Autos wie BMW i4 M50, Porsche Taycan oder Audi RS e-tron GT für ein Wochenende mieten. Fahrspaß trifft Nachhaltigkeit.