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Die Blockchain-Technologie in der Automobilindustrie
NASA / Unsplash

Nachvollziehbar und manipulationssicher?

Im Ökosystem neuer Technologien gehört die Blockchain zu den prägendsten Entwicklungen in der Automobilbranche. Insbesondere die nachvollziehbaren und manipulationssicheren Eigenschaften der Blockchain veranlassen die Hersteller über einen verstärkten Einsatz nachzudenken.

Blockchains können als eine neue Form von Datenbank angesehen werden und zeichnen sich durch eine dezentrale Architektur aus. Die Datenbank wird aus gutem Grunde als verteiltes Register oder Hauptbuch (Distributed Ledger) bezeichnet. Anstelle eines zentralen Servers stellen alle angebundenen Teilnehmer den notwendigen Speicherplatz zur Verfügung. Sobald ein neuer Datensatz hinzugefügt werden soll, findet eine Verifizierung durch Tausende oder sogar Millionen von Rechnern im Netzwerk statt. Nach erfolgreicher Verifizierung wird ein neuer Block kryptografisch verschlüsselt an eine Kette von Datensätzen, auch als Blockkette bzw. Blockchain bezeichnet, angehängt. Ein exaktes Abbild der Datenkette wird bei jedem Teilnehmer vorgehalten und ein permanenter Abgleich stellt sicher, dass einzelne Datensätze nicht manipuliert oder geändert werden können. Im Ergebnis handelt es sich bei Blockchains um verteilte, fälschungssichere Datenstrukturen, in denen Transaktionen ohne zentrale Instanz, in der Zeitfolge protokolliert, unveränderlich und nachvollziehbar abgebildet sind.

Erhöhung der Qualitätssicherheit

Durchaus wird die Blockchain-Technologie oftmals zunächst mit Kryptowährungen, wie etwa Bitcoin, in Verbindung gebracht. Hier zeigen beispielsweise so manche Erfahrungen mit Libertex, dass die Technologie unter anderem auch große Renditemöglichkeiten verspricht – freilich gleichzeitig bei sehr hohem Risiko ob der volatilen Natur von Kryptowährungen. Dennoch werden sie bereits als ernstzunehmende Investitionsalternative angesehen.

Allerdings gehen die Einsatzmöglichkeiten der Blockchain weit über die Bezahlung und den Handel mit Kryptowährungen hinaus. Im Bereich der Automobilindustrie werden insbesondere im Bereich der Qualitätssicherung enorme Potenziale gesehen.

Bei der Konstruktion eines Fahrzeugs werden viele verschiedene Bestandteile verbaut, die von unterschiedlichen Herstellern und Zulieferern stammen. Diese Bauteile unterliegen strengen Qualitätsanforderungen, da sie maßgeblich zu der Sicherheit des Endproduktes beitragen. Externe Prüfer und Institutionen führen ausgiebige Tests durch, um die Erfüllung der Qualitätsstandards nachzuweisen. Angesichts des großen Konkurrenzdrucks kann jedoch nicht immer ausgeschlossen werden, dass Siegel und Tests manipuliert werden oder sogar beschädigte Bauteile ihren Weg in das fertige Produkt finden, um unter keinen Umständen Aufträge zu verlieren.

Wenn die Dokumentation gänzlich über eine Blockchain erfolgt, sind derartige Manipulationen nicht möglich. Erste Pilotprojekte wurden bereits durchgeführt. Bei einer Blockchain-Lösung sind sämtliche Zertifikate, Siegel und Prüfungen nachvollziehbar und transparent einsehbar. Eine nachträgliche Veränderung von Datensätzen ist nicht möglich.

Dokumentation der Verkaufs- und Reparaturgeschichte

Nicht nur sämtliche Wege bis zum fertigen Fahrzeug können mit der Blockchain-Technologie lückenlos und manipulationssicher nachgehalten werden. Im Sinne des Verbraucherschutzes kann die dezentrale Datenbank zur Speicherung der gesamten Verkaufs- und Reparaturgeschichte genutzt werden. Jeder potenzielle Erwerber könnte anhand der nicht veränderbaren Historie eine fundierte Kaufentscheidung treffen.

Eine Kombination aus IoT-Technologien und Blockchain würde die digitale Erstellung eines Fahrtenbuches ermöglichen. Der Kilometerzähler könnte bei einer solchen technologischen Lösung nicht manipuliert werden. Dies würde insbesondere dem Käufer eine zusätzliche Sicherheit geben.

Automatisierte Anpassung von Versicherungen

Einige Blockchains ermöglichen den Abschluss von Smart Contracts, somit von intelligenten Verträgen. Hierbei handelt es sich um Computerprotokolle, die automatisch die Erfüllung von Vertragsbedingungen prüfen und die Abwicklung des Vertrages technisch unterstützen. Denkbar sind „pay-as-you-drive“-Versicherungspolicen, die auf Basis von erfassten Kilometern, der Durchschnittsgeschwindigkeit und des allgemeinen Fahrverhaltens mittels Blockchain-Technologie automatisch angepasst werden. Die größere Transparenz, die nicht von jedem Fahrer gewünscht sein dürfte, würde bei entsprechendem Fahrverhalten mit einer günstigeren Kfz-Versicherung verbunden sein.

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