
Raumerweiterung bei Spritersparnis | 04.10.2022
Aerodynamik mit Zusatznutzen
Wer beruflich längere Zeit auf den Straßen unterwegs ist und nachts ein preisgünstiges Quartier sucht, der findet in den Windleitsystemen für Nutzfahrzeuge eine prima Lösung. Durch einen Dachaufbau über der Fahrerkabine wird der Innenraum um eine Schlafgelegenheit erweitert. Gleichzeitig ergibt sich die Möglichkeit, den Windwiderstand erheblich zu senken, was sich im Spritverbrauch deutlich bemerkbar macht. Mit 20 bis 30 Prozent weniger Verbrauch ist zu rechnen.
Innovative Technik für Aerodynamik
In den 1990-er Jahren kam der Begriff vom Cw-Wert ins Gespräch. Dieses Maß von Windschnittigkeit setzte neue Maßstäbe bei der Formgebung von Kraftfahrzeugen. Für große, kantige Nutzfahrzeuge allerdings ist wenig Spielraum für das windschlüpfige Gestalten der Karosse. So kamen die ersten Dachspoiler in Umlauf. Auf diese Weise konnte der Übergang vom Fahrerhaus zum hoch stehenden Laderaum überbrückt, und eine Einsparung von bis zu 27 Prozent an Sprit erreicht werden. Heute finden sich am Markt bereits diverse explizit auf den Markt spezialisierte Unternehmen, die, wie etwa hier zu erfahren ist, mitunter schon über 150.000 Fahrzeuge entsprechend ausgestattet haben.
Warum nur einen leeren Raum erzeugen?
Dieser Frage stellten sich die Anwender und Hersteller der neuen Spoilergeneration. In den großen Fahrerkabinen der Lkws waren Schlafkabinen von Haus aus integriert. Konnte man den Raum unter dem Spoiler nicht als Raumerweiterung integrieren? Auf diese Weise könnten auch kleinere Lkw eine Schlafgelegenheit bekommen. Eine aerodynamisch geformte Aufsatzkabine war das Ergebnis. Doch wie diese Kuppel auf dem Dach befestigen? Dazu brauchte es besonderer Techniken, um das vorhandene Dach aufzutrennen und eine Verbindung nach oben zu schaffen. Kreative Köpfe entwickelten haltbare Verbindungen zwischen dem vorhandenen Fahrgastraum und der neuen Dachschlafkabine. Mit Klebeverbindungen, speziellen Flansch- und Schraubverfahren gelang die dichte Montage des Alkoven. Diese Art Aufstockung ist heute auch bei Wohnmobilen sehr beliebt.
Weiterentwicklung der „Buckelnase“
Nicht immer lässt sich ein hoher Aufbau auf einen Lkw montieren. Besonders kleinere Transporter bieten weniger Spielraum nach oben als größere Fahrzeuge. Als Beispiel sei der beliebte VW Crafter genannt. Eine Kombination aus geringfügig erhöhter Dachspoilerkabine und einer Erweiterung nach hinten war mit dem DeepSleeper (aus dem Englischen, tiefer Schläfer) gefunden.
DeepSleeper oder Dachüberbau?
Nicht jedes Fahrzeug eignet sich für eine Erweiterung nach hinten. Alternativ dazu kann mit Dachüberbauten der Raum nach vorn erweitert werden. Allerdings ist hier die optimale Aeroform sekundär. Das Hauptaugenmerk liegt hier stärker auf der Raumerweiterung als auf der Spritersparnis.
Lohnenswerte Investition
Dieses Prinzip, ein Fahrerhaus aufzustocken und gleichzeitig die Aerodynamik zu verbessern, vereint zwei Vorteile: Zum einen die niedrigeren Spritkosten, einhergehend mit der Schonung von Motor und Getriebe. Zum Anderen entsteht nicht nur neuer Nutzraum, sondern eine höhere Qualität, da der Lkw jetzt einen Komfortfaktor aufweist: nämlich einen kostenlosen Schlafraum. Das wiederum steigert den Wert des Transporters und im Zuge der Umstellung auf Elektroautos ist das Thema Aerodynamik aktuell wie nie zuvor.
Lieferzeiten und Service
Durch neue Klebetechniken und die Arbeitsweise im Modulsystem geht eine solche Aufstockung zügig und planmäßig vonstatten. Ausnahme ist, wenn ein besonderes Modell oder eine spezielle Ausstattung gewünscht wird. Hier müssen mögliche Lieferzeiten des Herstellers berücksichtigt werden. Für die ausgeführten Arbeiten gibt es eine Garantiezeit von drei Jahren.