Ratgeber: Allradantrieb im Winter | 17.11.2008
Auf allen Vieren
Allradantrieb ist nicht nur etwas für Geländewagen, auch konventionelle Pkw profitieren vom Sicherheits-Plus durch vier angetriebene Räder.
mid/hh
Generell kommt man auf allen Vieren besser voran als mit nur zwei angetriebenen Rädern. Jedes Rad muss gegenüber herkömmlichen Antrieben nur einen Teil der Kraft auf die Straße übertragen, wodurch die Reifen mehr Reserven für die Seitenführung haben.
Somit drehen sie nicht so schnell durch und ermöglichen eine größere Spurtreue. Vorteile bringt das vor allem auf Straßen mit unterschiedlich griffigem Untergrund, etwa durch Laub oder gefrorene Wasserlachen.
Auch das im Winter besonders gefürchtete Anfahren an einem verschneiten Hang fällt deutlich leichter. Wer im Schnee stecken bleibt, hat mit einem Allradler zudem größere Chancen, sich selbst wieder zu befreien.
Die Systeme
Der Variantenreichtum bei Allradantrieben ist mittlerweile groß. Teilweise werden alle vier Räder permanent angetrieben, in anderen Fällen wird eine der Achsen nur bei fehlendem Grip zugeschaltet.Meist übernehmen heute elektronisch steuerbare Lamellenkupplungen die Kraftverteilung zwischen den Achsen. Vor allem bei hochpreisigen Autos - etwa bei einigen Audi-Modellen - kommen auch Differenzialgetriebe für die Kraftverteilung zum Einsatz.
Abgesehen von Geländewagen und SUV wird Allradantrieb bei den meisten Herstellern ab der Mittelklasse angeboten. Kompakte Allradler sind eher selten. In der Kleinwagenklasse stehen der Suzuki Swift und der Daihatsu Sirion zurzeit allein auf weiter Flur.
Minus
Trotz aller Vorteile hat Allrad auch einige Minuspunkte. Neben dem meist vierstelligen Aufpreis ist das der leicht erhöhte Spritverbrauch durch das zusätzliche Gewicht. Und auch im falschen Sicherheitsgefühl beim Bremsen liegt eine Gefahr:Denn bei allen Traktionsvorteilen während der Fahrt liegt ein Allradler beim Anhalten auf dem Niveau konventioneller Autos. Denn auch hier lässt sich die Physik nicht überlisten. Übermütig sollte man trotzdem nicht werden, denn ein Allradantrieb kann zwar viel, aber nicht alles.