AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Ausländer rasen ungestraft durch Österreich

Von wegen Gerechtigkeit...

Während die Österreicher wohl oder übel aus dem Ausland übermittelte Strafmandate bezahlen müssen, schaut Österreich im umgekehrten Fall oft durch die Finger...

Foto: ÖAMTC

Was der ÖAMTC schon seit langem befürchtet, bestätigt sich nun schwarz auf weiß: "Ausländische Lenker rasen und drängeln weiterhin straffrei durch Österreich, sofern sie nicht an Ort und Stelle angehalten werden", sagt ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner.

Das geht aus dem Bericht des Verkehrsministeriums über die Erfahrungen der österreichischen Behörden auf dem Gebiet der grenzüberschreitenden Halter- und Lenkerauskunft hervor. Darin halten die befragten Behörden fest, dass das geltende Gesetz in seiner derzeitigen Form "eine stumpfe Waffe zur Vollstreckung von Strafen im EU-Ausland" ist.

Theoretisch sollte es seit März 2008 möglich sein, nicht bezahlte Verkehrsstrafen ab 70 Euro von EU-Ausländern zwangsweise in deren Heimatland einzutreiben. "Die Praxis zeigt anderes", hält die ÖAMTC-Juristin fest.

Einbahnstraße Datenaustausch - Österreicher schauen durch die Finger

Vor einer allfälligen Zustellung des Strafzettels ins Ausland und Eintreibung des offenen Strafbetrages muss erstmal klar sein, wer der Lenker des "geblitzten Fahrzeuges" ist. Dazu müssten die ausländischen Behörden zuerst die Daten des Fahrzeughalters den österreichischen Behörden bekanntgeben. In der Folge kann dann der betroffene Lenker als Täter ausgeforscht werden.

Österreich zählt bei der Amtshilfe zur Verfolgung von einheimischen Verkehrssündern zu den europäischen Musterschülern und muss - aufgrund heimischer Gesetzlage - anfragenden ausländischen Behörden Daten sehr wohl mitteilen.

"Während die Österreicher dem Ausland ans Messer geliefert werden, haben unsere Behörden im Gegenzug oft keine Handhabe, an Daten ausländischer Raser, Drängler und Rowdies heranzukommen", kritisiert die ÖAMTC-Juristin.

Der Bericht des Verkehrsministeriums zeigt eindeutig, dass sich ausländische Behörden oft weigern, Halter- und Lenkerdaten ihrer Bürger bekannt zu geben.

Die italienischen Behörden erteilen so gut wie keine Auskünfte über deren Fahrzeughalter. Laut Bericht werden allein in der Steiermark rund 10.000 Strafverfahren jährlich eingestellt, die Fahrzeuge mit italienischen Kennzeichen betreffen.

Ungarn lehnt die Rechtshilfe gegenüber Österreich ab, weil sie österreichische Verwaltungsentscheidungen nicht akzeptieren. Und Frankreich verweigert laut dem Bericht die Zustellung österreichischer Strafzettel "konsequent und systematisch". "Mit Ausnahme von Deutschland bleibt die EU-weite Verfolgung von Verkehrssündern ein frommer Wunsch", kritisiert Pronebner.

"Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung rasch vor allem mit den Nachbarstaaten Vereinbarungen über die gegenseitige Auskunftserteilung und Amtshilfe schließt. Das gebietet nicht nur die Verkehrssicherheit auf heimischen Straßen, sondern auch die Fairness", sagt die ÖAMTC-Juristin.

Forderungen des Clubs an die Regierung

- Österreichische Behörden sollen Daten über heimische Autofahrer nur dann an ausländische Behörden weitergeben, wenn gewährleistet ist, dass auch umgekehrt derartige Auskünfte an Österreich erteilt werden. "Eine solche Gegenseitigkeit lässt sich mit einer einfachen Änderung des Kraftfahrgesetzes erreichen", sagt die ÖAMTC-Juristin.

- Die österreichischen Ministerien sollen die Bemühungen der belgischen Ratspräsidentschaft aktiv unterstützen. Es muss rasch ein EU-Gesetz beschlossen werden, das den unbürokratischen grenzüberschreitenden Austausch von Lenker- und Halterdaten sowie die Zustellung von Schriftstücken ermöglicht.

- Pädagogisch am effektivsten ist die Möglichkeit, ausländische Verkehrssünder an Ort und Stelle abzustrafen und den Strafbetrag sofort einzukassieren. "An neuralgischen Stellen sollte die Exekutive verstärkt mit Anhaltungen vorgehen", sagt ÖAMTC-Juristin Pronebner. So wird die komplizierte, durch Übersetzung teure und oft aussichtslose Nachsendung des Strafzettels ins Ausland überflüssig.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.

Mit dem Tayron erhebt VW eine ehemalige Tiguan-Variante zum eigenständigen, betont hochwertigen und luxuriösen Modell. Inklusive sieben Sitzen, viel Technik und Komfort.

4x4 on Ice als Motto für das Nissan-SUV

Eisiges Terrain: Qashqai als Allradler beim Wiener Eistraum

Der Wiener Eistraum 2025 hat einen offiziellen Autopartner. Vor Ort zu sehen ist der Nissan Qashqai mit Allradantrieb – ein sicheres und derzeit kostenloses Feature. Auch Nissan-Gewinnspiele gibt’s: sowohl am Rathausplatz als auch online.

Autozubehör von Epico

Sicherer Halt für das Handy

Ein Smartphone-Halter mit Qi-Ladefähigkeit und eine Kopfstützenhalterung für die Fondgäste im Test. Eine der Erkenntnisse: Als Herausforderung stellt sich eher das Automodell heraus.

Wiener Automesse im Jänner 2025

Vienna Drive: Neuheiten in Wien zu sehen

Die "Vienna Autoshow" ist Geschichte, mit der "Vienna Drive" wird der Messegedanke vom 16. bis zum 19. Jänner 2025 parallel zur Ferienmesse wiederbelebt. Aussteller sind diesmal die Händler, erstmals werden Probefahrten angeboten.

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.