
Ratgeber: Spritspar-Reifen | 25.09.2013
Was macht "grüne" Reifen eigentlich grün?
"Grüne Reifen" sind selbstverständlich nicht grün. Für den Namen steht die Umweltverträglichkeit, die das erste Entwicklungsziel dieser Pneus ist.
Fotos: Tirendo Deutschland GmbH
Der Kraftstoffverbrauch von Automobilen konnte in den letzten Jahren deutlich gesenkt werden. Doch noch immer gibt es Luft nach oben, weiter Sprit einzusparen. Die Entwicklung der sogenannten „grünen Reifen“ stellt hier ein sehr positives Beispiel dar. Außerdem gibt es neben dem Einsparen von Treibstoff zahlreiche andere positive Aspekte für Autobesitzer und die Natur.
Da herkömmliche Reifen den Kraftstoffverbrauch um bis zu 20 Prozent erhöhen können, gibt es hier noch echte Einsparungsmöglichkeiten. 16 Prozent gehen dabei zulasten des Rollwiderstandes. Lange Zeit standen die Reifenhersteller vor einer wirklichen Herausforderung – vor allem, was die Haftung (den Grip) der Reifen angeht.
Nicht nur beim Bremsen spielt diese eine herausragende Rolle, auch bei Regen, Eis und Schnee benötigt ein Pneu herausragende Haftungseigenschaften. Die Verringerung des Roll- und Reibwiderstandes stand dem lange Zeit kontraproduktiv gegenüber.
Gewöhnliche Reifen bestehen aus künstlichem Kautschuk. Dieses Material wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Fritz Hofmann erfunden und vom deutschen Chemie-Konzern Bayer über dessen Tochterunternehmen Lanxess patentiert. Dasselbe Unternehmen ist nun auch in der jüngsten Vergangenheit für die Entwicklung eines völlig neuartigen Synthetik-Kautschuks mit beinahe schon bahnbrechenden Attributen verantwortlich.
Dem Hochleistungs-Kautschuk wird nun noch zusätzlich Kieselsäure beigemischt. Aus dieser Mischung hergestellte Reifen überzeugen inzwischen durch ihre verbesserten Eigenschaften. Nicht nur, dass der Rollwiderstand und damit einhergehend der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden konnte, die neuen grünen Pneus können mit einer ganzen Reihe nie da gewesener Vorzüge aufwarten. Die nachfolgenden Daten sprechen für sich.
Zwar sind diese Leichtlaufreifen in der Anschaffung etwas teurer, doch nach etwa 20.000 km hat sich der Aufpreis durch die Kraftstoffersparnis neutralisiert. Wer jetzt schon weiß, dass er die neuen Reifen haben möchte, jedoch auf den Preis neuer Pneus achten und etwas Geld einsparen möchte, kann zum Beispiel bei bekannten Onlineportalen für Reifen Preise vergleichen.
Egal, ob teuer oder preiswert eingekauft: Jeder einzelne so investierte Euro reduziert den CO2-Ausstoß um durchschnittlich 4,7 kg. Zum Vergleich: bei einem Hybridfahrzeug sind es je Euro etwa 1,8 kg Emissionen. Der Hybridantrieb amortisiert sich auch hier erst nach 100.000 km.
Wären alle Fahrzeuge (sowohl Pkw als auch Lkw) in Europa mit diesen Reifen ausgerüstet, ergäbe das eine Einsparung von 1,5 Milliarden Liter Benzin und 4,5 Milliarden Liter Dieselkraftstoff. Das entspricht rund 15 Millionen Tonnen weniger CO2-Emissionen.
Die nahe Zukunft: noch sparsamer bei besserer Haftung und verlängerter Lebensdauer
Neben dem neuen Hochleistungs-Kautschuk wird derzeit auch mit Nanoprenen experimentiert. Dieser spezielle Kautschuk verringert den Reib- und Rollwiderstand um 15 Prozent, erhöht aber gleichzeitig die Haftung der Pneus.
Damit erhöhen Nanoprene nicht nur die Sicherheit, sondern entlasten auch die Umwelt, was sich auch positiv auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Denn derzeit beträgt der durch Gummiabrieb von Pneus generierte Feinstaub circa 60.000 Tonnen - allein in Deutschland. Sind erst alle Fahrzeuge umgerüstet, bedeutet das beinahe 10.000 Tonnen weniger Gummistaub in der Luft.
Auch wenn die aktuellen grünen Reifen diese Werte noch nicht erreichen - der Bremsweg gegenüber Billigreifen verbessert sich dennoch. Die Investition in grüne Reifen bietet also nicht nur ökologische Vorteile. Geringerer Treibstoffverbrauch und weniger Abrieb bei längerer Lebenszeit sind auch ein schlagkräftiges ökonomisches Argument. Darüber hinaus sind die grünen Pneus wesentlich laufruhiger. [Anbieterinformation]