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Datenerfassung im Auto: Vor- und Nachteile

Gläserner Autofahrer?

Die immer umfassende Datenerfassung im Auto samt möglicher Weiterleitung via SIM-Karte machte eine Studie zum Thema. Hier die Ergebnisse.

Datenerfassung und -verarbeitung werden in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Sei es nun bei Facebook, WhatsApp, Google oder Amazon, zumindest in unserer digitalen Realität haben wir längst kaum noch eine Wahl, ob unsere Daten erfasst und ausgewertet werden.

Oftmals stehen Fragen des Datenschutzes hinten an, oder werden gänzlich ignoriert. Die Vorteile für den Verbraucher sind in vielen Fällen gering, wenn sie überhaupt vorhanden sind.

In Zeiten von PRISM und Tempora, neben dem NSA-Abhörskandal und den Enthüllungen Edward Snowdens rund um die amerikanische Überwachungsmaschinerie, sollte man höhere Sensibilität gegenüber den eigenen Daten erwarten.

Umso interessanter erscheint in diesem Licht die Studie "Telematik-Services aus der Sicht des Fahrzeughalters" im Auftrag von hnw consulting. 1.065 deutsche Kfz-Halter wurden hier in einer repräsentativen Umfrage zum Thema Telematik in Fahrzeugen befragt.

Der Studie zur Folge sind rund drei Viertel der Befragten bereit ihre Fahrzeugdaten übermitteln zu lassen. In Frage kommen hierbei die Automobilhersteller, Werkstätten und Automobilclubs wie der ADAC.

Versicherungen kämen am wenigsten in Frage für die Übermittlung solcher Daten. Nur 4% der Befragten wären bereit ihre Daten an Kfz-Versicherer weiter zu geben. Lediglich 6% der Befragten wollen überhaupt keine Daten an Dritte übermitteln, sofern sich die Technik weiter verbreitet.

Auf den ersten Blick wäre die Datenübertragung an die Automobilhersteller und Werkstätten von Vorteil für den Benutzer. Defekte oder bevorstehendes Materialversagen könnten auf diese Weise früher erkannt und durch unkomplizierte Reparaturen Kosten gespart werden.

Automobilhersteller hätten dabei die Möglichkeit aus den ausgewerteten Daten ihre Produkte zu verbessern und häufige Schwachstellen in ganzen Modellreihen zu beheben.

Für Automobilclubs wäre mit den Daten tausender Fahrer die Möglichkeit gegeben, verlässlicher und objektiver auf Mängel in bestimmten Fahrzeugmodellen aufmerksam zu machen. Damit könnten serienmäßige Fehler früher erkannt und bekannt gemacht werden.

Das Interesse der Kfz-Versicherungen an den Telematikdaten der Kfz-Halter ist groß. Mit den Daten ist es einfach, die Tarife dynamisch an das Fahrverhalten der Versicherten anzupassen. Geworben wird damit, dass vorbildliches Fahrverhalten mit Rabatten belohnt wird.

Besonders nützlich dürfte die Übertragung von Telematikdaten an Kfz-Versicherungen sein, sodass die Abwicklung von Schadensfällen deutlich schneller von statten gehen dürfte. Der genaue Schadensumfang kann bereits vor dem Werkstattbesuch ermittelt werden. Somit sind sowohl die Versicherung als der Versicherte vor unnötigen Reparaturen im Zuge des Schadenfalls besser geschützt.

Die Schattenseite dabei ist, dass die Versicherungen sich Klauseln schaffen könnten, die nach einer Auswertung der Daten genauso eine Reduktion der Beteiligung durch die Versicherung im Schadensfall erlaubt.

Ebenso könnten Autohersteller die Daten für sich nutzen, um Garantieleistungen zu verweigern. Etwa aufgrund von angeblich missbräuchlicher Verwendung des Fahrzeugs - wie Hochdrehen des Motors im kalten Zustand oder ähnliches.

Aufgrund des eher negativen Ergebnisses der Studie für Versicherer ist zu bemerken, dass die auftraggebende Firma hnw consulting eine Management- und Organisationsberatungsfirma in der Versicherungswirtschaft ist. Damit ist Manipulation gegen die Versicherungen unwahrscheinlich.

Als erster deutscher Versicherer führt die Sparkasse seit kurzem einen Telematik-Tarif im Angebot. Diese Tarife bieten sinnvolle Services wie die automatische Entsendung von Rettungswagen und eine Ortung um Falle eines Diebstahls.

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