
Ratgeber: Spritsparen selbst in die Hand nehmen | 26.03.2014
Fahren und Sparen
25 Prozent des Verbrauchs gehen auf das Konto des Fahrers. Wir geben Tipps, wie man die Spritrechnung ohne Abstriche beim Spaß senkt.
Beim Blick auf die Tankrechnung bekommt so mancher Autofahrer graue Haare. Doch zu einem beträchtlichen Teil hat er es selbst in der Hand, wie groß das Loch im Portemonnaie ausfällt. Mit der entsprechenden Fahrweise lassen sich bis zu 25 Prozent Sprit sparen.
Gut, moderne Autos nehmen das Thema selbst in die Hand: Die Automatik schaltet blitzschnell hoch, das Start-Stopp-System deaktiviert den Motor, wann immer er nicht benötigt wird, bergab wird "gesegelt" (automatisches Auskuppeln), das vernetzte Navi klärt die Elektronik über Steigungen und Gefälle auf, und so weiter.
Der Großteil der Autofahrer verfügt aber (noch) nicht über derart geballte Spritspar-Technik. Daher: Selbst ist der Mann bzw. die Frau.
Die Zauberformel lautet "vorausschauendes Fahren" und niedrige Drehzahl. Moderne Pkw lassen sich im Stadtverkehr ohne zu ruckeln auch im fünften oder sechsten Gang bewegen. Ein untertouriges Fahren schadet bei heutigen Pkw dem Motor entgegen der landläufigen Meinung nicht.
Beim Beschleunigen mit einem Benziner sollte man durchaus Vollgas geben (dann steht die Drosselklappe offen und der Wirkungsgrad ist am höchsten), allerdings muss man allerspätestens bei 2.000 Touren hochschalten, sonst geht die Spritspar-Rechnung nicht auf. Knackig-flottes Beschleunigen bei zeitgerechtem Schalten macht mehr Spaß und kostet weniger Sprit als zögerliches Halbgas-Beschleunigen - die Hinterleute werden es Ihnen außerdem danken.
Bei Autos mit Automatik gilt wiederum: nur kein Vollgas, sonst bleibt das Getriebe in einem niedrigeren Gang als nötig. Zögert die Automatik, kann der Fahrer durch leichtes Lupfen des Gaspedals beim Beschleunigen für ein Hochschalten sorgen.
Zeigen Ampeln Rot, soll der Fahrer sein Auto so früh wie möglich ohne Gas rollen lassen und so spät wie möglich auskuppeln. Das nützt die Schubabschaltung des Motors optimal. Geht der Fuß vom Gas, unterbrechen Einspritz-Aggregate die Kraftstoffzufuhr. Die Maschine bremst gleichzeitig den Wagen, ohne Sprit zu verbrennen.
Das gilt auch für Gefällestrecken. Nicht mit Dauerbremsen Energie in Wärme umwandeln, sondern herunterschalten, Bremsen schonen und dank Schubabschaltung keinen Sprit verbrauchen.
Ein weiter verbreiteter Irrtum ist, dass sich bei kurzen Stopps ein Ausschalten des Motors nicht lohnt. So ist es generell im Stau und bereits bei Ampelstopps von mehr als 15 Sekunden ratsam, dem warmgelaufenen Motor eine Pause zu gönnen. Man wird jetzt nicht dauernd am Zündschlüssel drehen, aber bei bekannt langen Rotphasen auf der täglichen Strecke (etwa eine Linksabbieger-Ampel) sollte man es in Erwägung ziehen.
Eine Stunde Leerlauf kostet mindestens einen Liter Kraftstoff. Wer bereits im Besitz eines Start-Stopp-Systems ist, und dieses ausschaltet, ist selbst schuld.
Weitere Tipps: alle nicht benötigten Verbraucher ausschalten und überschüssiger Ballast raus. Klimaanlage, Sitzheizung und Co. sorgen je nach Fahrzeug für einen Mehrverbrauch von 0,7 Liter bis zu 4 Liter pro 100 Kilometer. 100 Kilogramm zusätzliches Gewicht steigern den Verbrauch um rund 0,3 Liter. Und nicht genutzte Fahrradträger oder Gepäckboxen gehören ebenfalls nicht an Bord.
Außerdem kostet ein zu niedriger Luftdruck im Reifen bares Geld. 0,2 bar zu wenig erhöht den Verbrauch um bis zu 10 Prozent. Besser den Luftdruck auf den Wert für das vollbeladene Auto einstellen (steht innen an der Fahrertür oder in der Betriebsanleitung). Der minimale Komfortverlust - falls überhaupt bemerkbar - wird durch das angenehme Gefühl des Geldsparens mehr als ausgeglichen.