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StVO: Ratgeber

Strafen für Schnellfahren in Deutschland

Welche Beträge zahlt man fürs Schnellfahren in Deutschland? Und wie kann man sich gegen Bußgeldbescheide wehren? Wir listen alles auf.

Fotos: PublicDomainPictures, Roadrunner/pixabay.com

Beim Fahren im Straßenverkehr müssen Autofahrer zahlreiche Vorschriften beachten. Im Rahmen der Straßenverkehrs-Ordnung bestehen allgemeine Verkehrsregeln, die es einzuhalten gilt.

Werden Regelungen vorsätzlich oder fahrlässig missachtet und liegt demnach eine Ordnungswidrigkeit vor, ist mit einem Bußgeld zu rechnen.

Besonders aufgrund von Geschwindigkeitsüber-tretungen müssen viele Fahrer zahlen. Doch welche Strafen Temposünder genau zu erwarten haben und welche Möglichkeiten es gibt, sich dagegen zu wehren, ist nur den wenigsten bekannt. Das böse Erwachsen folgt, sobald der Bußgeldbescheid zugestellt wird.

Fehlerhafte Messungen und Bußgeldbescheide

Wenn ein Bußgeldbescheid im Briefkasten landet, greifen viele Betroffene direkt zur Überweisung ohne den Fall genauer zu analysieren. Dass diese Vorgehensweise falsch ist, beweisen zahlreiche Fälle.

„Interessantes fand der Fernsehsender ZDF bei einer Prüfung von 15.000 Bußgeldbescheiden bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung heraus. Bei dem Check waren etwa ein Drittel der Bescheide angreifbar. So war bei 25 % der geprüften Bescheide die Beweisführung mangelhaft, 8 % laut Test sogar komplett falsch. Damit wäre ein Bußgeld oder sogar ein Fahrverbot in vielen Fällen nicht rechtens gewesen, so die Fachleute, die die Bescheide überprüft hatten.“ (Quelle: geschwindigkeitsueberschreitung.net).

Viele Bußgeldbescheide beruhen auf fehlerhaften Messungen oder falsch formulierten Bußgeldbescheiden. Um sich auf die Verteidigung vorbereiten zu können, sollten die möglichen Fehler, die bei Geschwindigkeitsmessungen vorliegen können, bekannt sein. Folgende vier Fehler sind denkbar:

+ ordnungsgemäße Eichung der Messgeräte nicht nachweisbar
+ Messfehler
+ ungeeignete Lichtbildaufnahmen
+ gegen innerdienstliche Richtlinien der Polizei wurde verstoßen

Da jeder zweite Bußgeldbescheid fehlerhaft ist, sollte der Einspruch in Erwägung gezogen werden. Besonders wenn Punkte oder ein Fahrverbot verhängt werden, sollte die Strafe nicht ohne weiteres akzeptiert werden. Auch bei hohen Bußgeldern kann der Einspruch sinnvoll sein.

Allerdings müssen Betroffene Temposünder beim Formulieren eines Einspruchs und hinsichtlich gewisser Fristen einiges beachten. Ansonsten wird der Erfolg eines Einspruch von vorneherein geschmälert. Im Zweifelsfall ist es angebracht, einen Fachanwalt für Verkehrsrecht um Rat zu fragen.

Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts

Für Geschwindigkeitsüberschreitungen innerorts und außerhalb geschlossener Ortschaften gelten unterschiedliche Regelsätze. Für Pkw ohne Anhänger und Motorräder werden beispielsweise folgende Bußgelder bei zu schnellem Fahren innerhalb geschlossener Ortschaften verhängt:

+ 15 Euro bei Geschwindigkeitsüberschreitung von bis zu 10 km/h
+ 25 Euro bei Geschwindigkeitsüberschreitung zwischen 11 und 15 km/h
+ 35 Euro bei Geschwindigkeitsüberschreitung zwischen 16 und 20 km/h
+ 80 Euro bei Geschwindigkeitsüberschreitung zwischen 21 und 25 km/h
+ 100 Euro bei Geschwindigkeitsüberschreitung zwischen 26 und 30 km/h

Diese Regelsätze gelten auch für 30er Zonen. Bei der Auflistung wird deutlich, dass Temposünden streng geahndet werden und das Bußgeld entsprechend der überhöhten Geschwindigkeit ansteigt. Bei Tempoüberschreitungen ab 21 km/h werden zudem Punkte in Flensburg hinterlegt. Ein Fahrverbot kann bereits ab einer Überschreitung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 31 km/h verhängt werden.

Geschwindigkeitsüberschreitungen außerorts

Außerhalb geschlossener Ortschaften sind die Bußgelder anders gestaffelt. Diese Regelungen gelten für Landstraßen, Autobahnen und Baustellen.

Wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit mit 16-20 km/h überschritten, werden bereits 30 Euro Bußgeld verlangt.

Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 21-25 km/h kostet 70 Euro und das Punktekonto in Flensburg wird um einen Punkt erhöht. Drei Punkte und ein Bußgeld in Höhe von 80 Euro werden fällig bei 26-30 km/h Tempoüberschreitung.

Mit einem Fahrverbot müssen Temposünder ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 41 km/h rechnen. Dann wird es auch richtig teuer. Das Bußgeld beträgt 160 Euro, das ebenfalls von drei Punkten in Flensburg begleitet wird.

Ab Mai 2014 gilt das neue Punktesystem. Bestehende Punkte werden dann entsprechend umgerechnet. Weitere Details zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit innerhalb sowie außerhalb geschlossener Ortschaften sind beispielswiese beim deutschen Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz online einsehbar. [Anbieterinformation]

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