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Warum bei Unfällen gegafft wird

Handy-Missbrauch

Gaffen und Fotografieren seitens Passanten und anderer Autofahrer nach Unfällen ist allgegenwärtig. Verkehrspsychologen erklären das Phänomen.

mid/rhu

Auf der einen Seite der Autobahn hat es gekracht, aber in beiden Richtungen gibt es Stauungen und lange Schlangen. Unfall-Gaffer sind ein besonders unangenehmes und lästiges Phänomen im Straßenverkehr.

Die Sensations-Gier ist scheinbar auch durch teilweise massives Einschreiten der Polizei nicht in den Griff zu bekommen. Woran liegt das? Verkehrspsychologin Susanne Nitzsche vom TÜV Thüringen hat sich intensiv mit dieser Frage beschäftigt.

Bei ihren Untersuchungen ist Nitzsche auf drei Schlüsselbegriffe gestoßen: Neugierde, Sensationslust und Anerkennung. Die ersten beiden klingen logisch: "Das Neugier-Verhalten ist uns faktisch von der Natur in die Wiege gelegt. Man schaut unweigerlich hin", so die Verkehrspsychologin. "Bei einem Gaffer ist zudem die Sensationslust stark ausgeprägt. Das heißt, er möchte den Nervenkitzel, will schockiert sein, will die Information aus erster Hand." Angstlust sozusagen.

Die eigentliche Überraschung ist aber der dritte Schlüsselbegriff: der Wunsch nach Anerkennung. Jene holt sich der Unfall-Spanner hinterher als ideelle Belohnung bei Freunden und Kollegen, wo er sich mit Informationen aus erster Hand wichtig machen kann. Am besten mit per Smartphone fabrizierten Fotos oder gar Videos.

Die Suche nach Anerkennung und Belohnung motiviert Menschen zu einem Verhalten, das sie unter normalen Umständen selbst strikt ablehnen würden. Der Zeitverlust durch den Stau wird dabei als Rechtfertigung für das Gaffen gewertet. Bei einer zügigen Vorbeifahrt müsste das Stau-Opfer ja auf seine "Entlohnung" für die Verzögerung verzichten.

Dieser spontanen Reaktion könne man nur durch eine ganz bewusste Entscheidung entgegenwirken, so die Verkehrspsychologin. Man sollte sich fragen, ob man es notwendig hat, auf diese Weise um Anerkennung zu buhlen. Manche schaffen es sogar, Handy-Fotos oder -Videos von Schwerverletzten zu machen statt zu helfen. Dabei wäre die Anerkennung für einen Helfer doch viel größer...

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