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Zuverlässigste Gebrauchtwagen laut GTÜ

Mängelcheck

Die deutsche GTÜ hat Gebrauchtwagen im Alter von ein bis drei Jahren untersucht. Viele Fahrzeuge sind mit gravierenden Mängeln unterwegs.

Laut dem deutschen Kraftfahrt-Bundesamt beträgt die jährliche Nachfrage nach Gebrauchtwagen in Deutschland rund sieben Millionen Stück. 20 Jahre zuvor erreichte sie ihren Höchststand (7,5 Mio.). Nach den Krisenjahren stieg die Nachfrage ab 2013 erneut über sieben Millionen Fahrzeuge.

Angesichts der hohen Nachfrage nach gebrauchten Pkw sollten sich Verbraucher, die Kaufinteresse zeigen, über den Markt informieren. Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) hat nun einen Report veröffentlicht, der die Zuverlässigkeit gebrauchter Pkw illustriert.

Jeder vierte Gebrauchtwagen ist mangelhaft

Der GTÜ-Mängelreport zeigt, dass jeder vierte Gebrauchtwagen bei der Hauptuntersuchung durchfällt. Zu den Sorgenkindern gehören die Bremsen, Beleuchtung sowie Umweltbelastung. Sicherheitsrelevante Mängel weisen rund 40 Prozent aller Fahrzeuge auf.

Diese Erkenntnis ist nicht neu, denn das Mängelaufkommen stagniert seit zwei Jahren auf diesem Niveau. Unterschiede gibt es lediglich bei den Kategorien erhebliche sowie geringe Mängel. Der Anteil der ersten Kategorie reduzierte sich von 22,7 auf 22,0 Prozent. Geringe Mängel wuchsen von 16,5 auf 17,8 Prozent an. Nur 60,2 Prozent (Vorjahr: 60,8) Prozent aller Fahrzeuge sind frei von Mängeln.

Anhand der GTÜ-Daten und den Daten des BKA, demnach zufolge 44,4 Millionen Pkw auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, fahren zehn Millionen Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln von A nach B. Die Gründe dafür sind vielfältig, lassen sich aber auf zwei Ursachen reduzieren:
1. Vernachlässigte Wartung
2. das steigende Durchschnittsalter
Letzteres beträgt rund neun Jahre, steigt aber von Jahr zu Jahr.

Die häufigsten Mängel von Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagen mit ernst zu nehmenden Mängeln sind ein Risiko für ihren Besitzer, aber auch andere Verkehrsteilnehmer. Je älter ein Fahrzeug wird, desto wichtiger ist seine regelmäßige Wartung. Notwendige Reparaturen sollten nicht aufgeschoben werden. Wer spart, der gefährdet sein eigenes und das Leben seiner Mitmenschen, so die GTÜ-Experten.

Die häufigsten Probleme sind im Bereich Bremsen, Abgasanlage und Beleuchtung vorzufinden. Viele Pkw-Besitzer fahren auch mit abgenutzten Reifen. Der ADAC empfiehlt eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern. Reifen mit einer geringeren Profiltiefe verlieren an Haftung, insbesondere bei Nässe. Dies wird spätestens im Herbst, wenn es immer regnerischer wird und Blätter auf den Straßen zu finden sind, zu einer echten Gefahr.

Laut dem GTÜ-Report ist die Elektrik und Beleuchtung bei jedem fünften Fahrzeug problematisch. Das zweitgrößte Problem ist die Umweltbelastung (17,3 %), welche durch Ölverlust, Motorabgase oder Lärmentwicklung ausgelöst werden kann. Hinter den beiden Hauptproblemen folgen die Bremsanlage (13,3 %), Achsen, Räder, Reifen sowie Aufhängungen (10 %) sowie Rahmen, Aufbau und Fahrgestell (6,6 %).

Mängel beeinträchtigen Verkaufswert und -chancen

Eine mangelnde Wartung des Fahrzeugs führt langfristig zu größeren Schäden, deren Behebung mit großen Kosten verbunden ist. Mehr noch: Akute Mängeln senken den Verkaufswert des Fahrzeugs und somit auch die Chancen, den Pkw überhaupt loszuwerden.

In solchen Fällen, wenn alle Hoffnung verloren ist, bleiben Pkw-Besitzern nur noch wenige Wege, den Gebrauchten zu verkaufen:
+ Sie versuchen ihr Glück bei einem Unternehmen, welches den Auto-Ankauf anbietet. Diese Unternehmen bewerten den Fahrzeugwert und machen dann ein Kaufangebot.
+ Sie versuchen, einen Bastler zu finden, der das Fahrzeug trotz Mängel kauft, weil er sie selbst beheben kann.
+ Sie verkaufen alle Bauteile des Fahrzeugs als Ersatzteile.

Welche der Lösungen infrage kommt, hängt von dem individuellen Fall ab. Für besonders alte Fahrzeuge lohnt sich der Verkauf von Ersatzteilen. Bei jüngeren Fahrzeugen mit akuten Mängeln sind die ersten beiden Lösungen gewinnbringender.

Die besten Gebrauchtwagen verschiedener Klassen

In dem älteren Report (2015) hat die GTÜ einen Überblick über die besten Gebrauchtwagen unterschiedliche Pkw-Klassen gegeben:

Kleinwagen: Der Kia Rio gewinnt den ersten Platz, gefolgt vom Toyota IQ sowie dem Gewinner des Vorjahres Audi A1.
Kompaktwagen: Der japanische Prius Gold ist dem BMW 1er und Kia cee’d überlegen.
Mittelklasse: Peugeot 508 führt die Liste vor dem Škoda Superb und der C-Klasse von Mercedes.
Oberklasse: Sechs Jahre lang belegt der VW Phaeton bereits den ersten Platz. Hinter ihm liegen Audi A8 und Jaguar XF.
Sportwagen: Deutschland zeigt hier mit dem BMW Z4, Porsche 911 und VW Beetle Cabrio Präsenz.
Van: Chevrolet Orlando nimmt den ersten Platz vor den Konkurrenten Toyota Verso und Seat Altea ein.
SUV: Die GL-Klasse siegt bei den Geländewagen vor dem Japaner Mitsubishi ASX und dem deutschen Konkurrenten Audi Q3.

Diese Fahrzeuge weisen durchschnittlich wenig Mängel auf und besitzen folglich einen hohen Wiederverkaufswert.

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