Chrysler PT Cruiser 2,2 CRDi – im Test | 10.06.2003
Fahren und Tanken
Selten kann man bei einem US-Fahrzeug über eine Dieselmotorisierung berichten. Ganz gegen die Gewohnheiten passt dieses Aggregat aber sehr gut zum PT Cruiser, wenngleich uns die Amerikaner dafür sicherlich verachten – doch Österreich ist nun mal das Land der Selbstzünder.
Die 121 Common-Rail-Diesel-PS kommen mit dem rund 1,5 Tonnen schweren Chrysler sehr gut zurecht. Schon im Drehzahlkeller hat man genügend Leistung, um flott voranzukommen. Immerhin steht zwischen 1.600 und 2.600 Umdrehungen pro Minute das höchste Drehmoment von beachtlichen 300 Nm zur Verfügung.
Neben dem leisen und drehmomentfreudigen Motor gefällt auch die Schaltung sehr gut. Obwohl durch den langen Schalthebel optisch der Eindruck erweckt wird, dass das Schalten eine „hakelige“ Angelegenheit ist, lassen sich die Gänge dann beim Fahren genau und ohne Probleme sortieren. Selbst Automatik-Fans können an dieser Schaltung gefallen finden, vor allem, weil im PT Cruiser auch ein Tempomat zur Verfügung steht.
Dass die vom Werk angegebenen 6,9 Liter Durchschnittsverbrauch nicht ganz unserer Erfahrung entsprechen, mag vielleicht auch an der flotten Fahrweise und einem hohen Stadtanteil liegen. Wir sind während des Tests auf einen Verbrauch von rund 7,9 Liter Diesel pro 100 km gekommen, wodurch der PT Cruiser nicht wirklich als Sparefroh gelten kann.
Europäisch ist nicht nur die Motorisierung geworden, sondern auch das Fahrwerk und die Federung. Vergessen sind die Zeiten, als ein US-Auto bei einer Bodenwelle in der Hadikgasse noch im Wienerwald nachgefedert hat. Der PT Cruiser liegt hervorragend auf der Straße und zeigt seine Grenzen immer rechtzeitig an. So lässt es sich auch ohne ESP auskommen, welches für den PT nicht zur Verfügung steht.
Etwas Gewöhnung brauchen die Bremsen, welche nicht gleich auf Anhieb gut zu dosieren sind. Nach ein paar Kilometern kommt man damit aber gut zurecht, und die Bremsleistung selbst gibt auch keinen Grund zur Beanstandung.