Seat Cordoba TDI 130 PS – im Test | 13.10.2003
Fahren & Tanken
Selbst versierte Autokenner vermochte der drehfreudige 96kW/130PS starke 1,9 Liter Pumpe-Düse Motor in ungläubiges Staunen zu versetzen. Denn ist das minimale Turboloch erst einmal überwunden, so legt das kernig arbeitende Triebwerk mit einer Vehemenz los, die so manchen Sportwagen der 200PS-Klasse vom Stand weg ordentlich stehen lassen.
310 Newtonmeter Drehmoment sind bereits ab 1.900 U/min dazu bereit, den Gummi der Vorderreifen in Rauch aufgehen zu lassen. Das fein regelnde ESP müsste dafür allerdings vorher per Knopfdruck deaktiviert werden.
Das sehr exakt zu schaltende Sechsgang-Getriebe hilft dem Fahrer dabei, in jedem Geschwindigkeitsbereich stets die richtige Übersetzung parat zu haben. Der Sprint von 0 auf 100km/h ist in 9,6 Sekunden erledigt, ein besserer Wert wird leider durch starken Schlupf an der Vorderachse vereitelt.
Auch beim Fahrwerk haben die Spanier eher auf Sportlichkeit denn auf Komfort Wert gelegt.
Der Cordoba lässt sich dank seiner exzellenten elektrischen Servolenkung präzise um die Kurven dirigieren und bietet in jeder Situation ausreichend Rückmeldung an den Lenker.
Die straffe Abstimmung der Dämpfer bringt aber leider auch ein relativ hölzernes Abrollverhalten mit sich: Während lange Bodenwellen gekonnt ausgebügelt werden, kommen kurze Stöße nahezu ungefiltert in den Innenraum und werden bisweilen mit unschönem Poltern quittiert.
Absolut ohne Tadel jedoch der Verbrauch: Wie bereits anfangs erwähnt, lag der der Testverbrauch trotz flotterer Fahrweise bei günstigen 5,6 Litern Diesel auf 100 km. Wer es ruhiger angehen lässt wird problemlos auch mit einer 4 vor dem Komma belohnt. Gemessen an den Fahrleistungen ist das ein bemerkenswertes Ergebnis.