Subaru Impreza 2,0R pro:sports:line - im Test | 05.04.2006
Fahren & Tanken
Sobald der 2 Liter - 4 Zylinder Boxer zum ersten Mal wild bollernd nach Luft schnappt werden andere Dinge zu Nebensächlichkeiten. Kein anderer Hersteller im Automobilbau hat einen vergleichbar fesselnden Motorsound im Programm.
Wir danken hiermit auch dem Sportendtopf der pro:sports:line, der nicht nur Klasse aussieht, sondern quasi als Verstärker der Botschaft dient, die der Impreza frivol hinausposaunt.
Eine andere herausragende Eigenschaft des Aggregates ist die unheimlich ausgeprägte Laufkultur und die scheinbar endlose Drehfreude. Es ist eine wahre Freude, wie der Motor auch noch bei knapp 8.000 U/min verwertbare Leistung abgibt.
Durch das Weglassen des Turboladers leistet der Motor „nur“ 160 PS bei 6.400 U/min, das maximale Drehmoment von 183 Nm liegt bei 3.200 Umdrehungen pro Minute an. TDI-Jünger und Drehzahlmuffel werden also eher wenig Freude an diesem Impreza haben. Alle anderen aber werden sich an der gleichmäßigen Leistungsabgabe und am Ausdrehen der fünf exakt zu wechselnden Gänge delektieren.
Lässt man es so richtig krachen, passiert der Sportler nach 8,8 Sekunden die Tempo 100 Marke und wird bei Bedarf bis zu 210 km/h schnell.
Wie alle Subarus verfügt auch der Impreza über einen permanenten Allradantrieb. Eine Visco-Kupplung reguliert den Kraftfluss zwischen Vorder- und Hinterachse und verhält sich im normalen Fahrbetrieb erfreulich unauffällig.
Auf nasser oder gar schneebedeckter Fahrbahn läuft der kluge Antrieb zur Höchstform auf und sorgt für sicheres und vor allem stabiles Vorankommen. Die Absenz jeglicher Verspannungen im Antrieb bringt zusätzlich Pluspunkte.
Bei der Abstimmung des Fahrwerks orientierte man sich eindeutig am STI und sorgte so für eine gesunde Härte, die auch dem schwächsten Impreza perfekt zu Gesicht steht. Herrlich neutral lässt sich der leichte Japaner in enge Serpentinen werfen, Seitenneigung ist ein Fremdwort für ihn. Die direkte Lenkung gibt genügend Rückmeldung über den Fahrzustand und sorgt stets für ein sicheres Fahrgefühl.
Das Fehlen eines ESP ist zwar nicht entschuldbar, wird aber durch die gutmütigen Reaktionen des Impreza entschärft. Leicht untersteuernd durcheilt er viel zu schnell angegangene Kurven, Übersteuern lässt sich nur durch mutwilligsten Missbrauch provozieren.
Vorsatz muss auch demjenigen unterstellt werden, der mehr als 10 Liter Superbenzin pro 100 km durch die Einspritzdüsen jagen kann. Mit einem Testverbrauch von nur 9,6 Litern unter widrigsten Bedingungen zeigt der Impreza der Konkurrenz, wo es lang geht. Ruhigere Naturen werden auf Landstraßenetappen durchaus auch Werte um die 7 Liter erreichen können. Bravo!