
Nissan Qashqai 1,5 dCi acenta – im Test | 25.03.2008
Angriff von oben
Der Nissan Qashqai greift den Klassenkönig Golf nicht frontal an, sondern leicht von oben herab: als flotte Mischung aus Kompaktauto & SUV.
Nissan versucht nach langen, erfolglosen Jahren in Europas Kompaktklasse, das Pferd einmal anders aufzuzäumen: Statt eines Nachfolgers für den braven Almera soll der hochgelegte Qashqai im nach wie vor wichtigsten, aber längst weit aufgefächerten Autosegment die Kastanien aus dem Feuer holen.
So weit man das jetzt schon sagen kann, tut der hübsche Kerl das mit Erfolg, die Verkaufszahlen zu Jahresbeginn können sich sehen lassen. Trotzdem scheint Nissan inzwischen ein wenig Angst vor der eigenen Courage bekommen zu haben, denn soeben wird noch der äußerst konservativ gestrickte Tiida nachgeschoben.
Der Qashqai – sein, ähem, markanter Name bezeichnet einen Stamm persischer Nomadenkrieger – füllt eine eigens erfundene Marktnische, jene zwischen den Kompakt-SUV und den klassischen Kompakten. Er kommt nicht so hochbeinig daher wie ein Toyota RAV4 oder ein VW Tiguan, gestattet aber mehr Überblick und einen angenehmeren Einstieg als Golf & Co.
Jener, der ihm thematisch am nächsten kommt, ist der CrossGolf, das leicht höher gelegte Golf-Plus-Derivat. Im Gegensatz zum CrossGolf tut der Quashqai aber nicht nur so, er ist tatsächlich für leichtes Gelände geeignet. Vor allem, wenn man ihn mit (zuschaltbarem) Allradantrieb bestellt hat. Was allerdings für unsere Motorvariante nicht möglich ist.
Unser Testobjekt, ein 1,5 dCi, verfügt über den handlichen Renault-Vierzylinder inklusive Partikelfilter, der mit 103 PS und 240 Nm Drehmoment alles andere als lahm ans Werk geht. Als weitere Motorisierungen sind zwei nicht allzu inspirierte Benziner mit 114 und 141 PS sowie ein 150 PS starker Zweiliter-Diesel verfügbar.
Als Kraftübertragung kommt ausschließlich eine Sechsgang-Handschaltung in Frage, Automatikgetriebe sind nur für die beiden starken Motoren zu haben.
Die Ausstattung „acenta“ liegt zwischen dem Einsteiger „visia“ und der Topversion „tekna“, preislich allerdings näher bei Ersterem. Wobei alles, was das normal schlagende Autofahrerherz begehrt, serienmäßig ist – von Zweizonen-Klima über Regensensor und Nebelscheinwerfer bis zum Tempomat. Der „tekna“ bedient Verwöhnte, die auch auf Lederpolsterung, Glasdach und Xenon-Scheinwerfer nicht verzichten wollen.
Preislich zählt der Qashqai „acenta“ mit einem Kaufpreis von 23.590,- Euro nicht zu den Günstigen im Lande. Sogar deutsche Fabrikate schaffen es, ihn zu unterbieten, sind allerdings in den meisten Fällen schlechter ausgestattet
Weitere Testdetails:
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