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Kia Magentis 2,0 CRDi Active pro – im Test

Die Fortsetzung

Bewährte Tugenden im neuen Kleid: der Kia Magentis traut sich optisch mehr, verschreckt aber seine bisherigen Fans trotzdem nicht.

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Fotogalerie

Seit 2005 hat Kia die aktuelle Generation der Mittelklasselimousine Magentis im Programm, mittlerweile ist der 4,7 Meter lange Viertürer mit Vorderradantrieb die größte Limousine klassischer Machart im Programm der koreanischen Marke. 2008 hatte die redesignte Version ihre Premiere.

In Sachen Styling war der Magentis bislang kein Rebell; bei aller Pflegeleichtigkeit gestattet sich die Außenform jetzt doch etwas mehr Charakter. Verändert wurde vor allem die Vorderansicht, und sie blickt ihre Umwelt weitaus markanter an als bisher.

Den Hauptmarkt hat dieser Wagen wohl außerhalb Europas, daran erinnert auch das gefletschte Chromgebiss. Es lässt Anklänge an US-Rivalen wie den Ford Fusion durchschimmern. Jedenfalls wissen die Gegner gleich, wer gemeint ist!

Im Profil und heckwärts wurde die bewährte Linienführung nur durch wenige, zielsicher gesetzte Retuschen geliftet. Im Ganzen macht das Facelift einen homogenen, harmonischen Eindruck.

Im Wohnzimmer

Am Interieur, und somit auch an den "inneren Werten", hat sich im Wesentlichen nicht viel verändert. Augenfälligste Veränderungen sind die neuen, klassisch gezeichneten Rundinstrumente und das nunmehr sauber integrierte serienmäßige CD-Radio samt AUX/USB-Eingang.

Ansonsten wurde hie und da eine Linienführung geändert, das Grundkonzept des Stylings aber beibehalten. Nachdem der Magentis nie ein Trendjäger war, ist der Look somit gleichbleibend zeitlos. Mit auffälligen, und vielleicht aufdringlichen, stilistischen Spielereien hält sich der große Kia nicht auf.

Die Materialwahl ist weiterhin robust, aber nicht "premium"; und als lästiges Überbleibsel der alten Generation steckt der spindeldürre Handbremshebel aus Tupperware-Plastik im Mitteltunnel – der einzige echte haptische Ausrutscher im Magentis.

Gleich viel Platz und mehr Kraft

Alles gleich geblieben ist zum Glück auch im Fond, dort finden die Passagiere üppige Platzverhältnisse vor. Die größere Reise zu viert bis fünft (samt Getränken) ist platzmäßig kein Problem. Am Kofferraum soll's auch nicht scheitern, sein Fassungsvermögen ist um 5 Liter auf jetzt 495l gewachsen.

Die Kofferraumklappe hat übrigens weder innen noch außen einen geeigneten Griff, man macht sich also meist die Hände schmutzig. Zwecks Erweiterung lassen sich die Rücksitzlehnen umlegen, damit hat man dann eine breite Durchreiche.

Geändert hat sich auch was unter der Motorhaube, nämlich in Hinblick auf die Motorleistung. Mit 150 PS wartet die stärkste Variante des 2,0l-Dieselmotors (samt Common-Rail und Turbolader mit variabler Geometrie) jetzt auf.

Ausführungen mit 120 PS oder 136 PS stehen ebenfalls zur Wahl, dazu Benziner mit 165 PS (2,0l-Vierzylinder) oder 193 PS (2,7l- V6), jeweils mit variabler Ventilsteuerung.

Bei allen Motoren außer dem V6 ist ein Sechsgang-Schaltgetriebe serienmäßig, der größte Benziner wird mit einer Fünfgang-Automatik kombiniert. Für Diesel und Vierzylinder-Benziner gibt es eine Viergang-Automatik.

Unser Testwagen hatte die stärkste Diesel-Motorisierung und die Ausstattung "Active pro" mit dem Schaltgetriebe. An Bord waren Features wie sechs Airbags, Lederausstattung, Klimaautomatik, das erwähnte CD-Radio, Tempomat, elektrisch verstell- und beheizbare Vordersitze (der Fahrersitz ist dazu auch höhenverstellbar) mit aktiven Kopfstützen, elektrisch verstellbare Seitenspiegel, Nebelscheinwerfer, akustische Einparkhilfe und einiges mehr.

Die Charakteristika des Magentis, also Gutmütigkeit und Komfort, bleiben auch nach dem Facelift erhalten. Das große Rennfieber kommt nicht auf, dafür reist man entspannt und nervenschonend.

Stressfreie Zone

Wer die Ideallinie probiert, wird von der Fahrwerksabstimmung und in seltenen Fällen auch vom umsichtig agierenden ESP überredet, wieder Ruhe zu geben und lieber die Aussicht zu genießen.

Dazu verstehen sich die Sitze eher als Fauteuils, Seitenhalt ist nicht ihre Stärke.

Die Motorisierung ist mehr als ausreichend kräftig, wenngleich mit einem kleinen Durchzugsloch im Drehzahlkeller. Das stört etwas, wenn man das Auto so bewegen will, wie es das eigentlich möchte, nämlich stressfrei.

Das Getriebe ist kongenial abgestimmt, die Schaltung könnte etwas mehr Präzision vertragen. Das Geräuschniveau im Innenraum bleibt auch auf der Autobahn in angenehmen Grenzen.

Als Höchstgeschwindigkeit werden 201 km/h avisiert, das erscheint uns plausibel. Die Beschleunigung von Null auf Tempo 100 ist in 11,3 Sekunden absolviert.

Wir stellten im sorglosen Mischbetrieb bei verschiedensten (Un)wetterlagen einen Verbrauchsdurchschnitt von knapp acht Litern Diesel auf 100 Kilometer fest, eine kleine Sparreserve sollte da noch drin sein.

Was uns noch aufgefallen ist: Es gab bei unserem Testwagen einen Absturz des Soundsystems, der sich nur mit Aus- und Einschalten der Zündung beheben ließ. Auffallend war auch, dass die Klimaanlage sich zeitweise eigenartig überfordert zeigte und trotz Vollbetrieb die Raumtemperaturen nicht so recht im Griff hatte – und wir reden nicht nur von den Tagen der Jahrhundert-Hitze.

Reden wir vom Preis: Die Liste beginnt bei 21.990,- Euro für den Zweiliter-Benziner in der Basisversion "Cool", am anderen Ende steht der V6 mit 31.990,- zu Buche. Unser Testwagen liegt mit 27.990,- Euro an zweiter Position.

Stressfrei und ohne Image-Ballast, und dazu jetzt in hübscherem Kleid: Alles in allem bekommen Freunde der klassischen Limousine, denen Markenprestige nicht wichtig ist, auch beim neuen Kia Magentis unverändert eine Menge "value for money".

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