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Mitsubishi Lancer Evolution - im Test

Fahren & Tanken

Keine Frage, dieses Kapitel war immer die Domäne der Evolution-Serie. OK, für „Nicht-Tankwarte“ mehr das Fahren als das Tanken. Unter der Haube arbeitet weiter ein Vierzylinder, der ist aber eine komplette Neuentwicklung. Satte 295 PS und ein Drehmoment von 366 Newtonmeter werden beim Dreh am Zündschlüssel zum Leben erweckt.

Der Sprint auf Tempo 100 km/h geht in 6,3 Sekunden über die Bühne, verglichen mit dem 15 PS schwächeren EVO IX – der diese Wertung in 5,8 Sekunden erledigt – eine kleine Enttäuschung. Am Gewicht kann es nicht liegen, das neue Modell bringt trotz zahlreicher Komfort-Ausstattungen nur unwesentlich mehr auf die Waage, wozu man Mitsubishi wiederum gratulieren muss.

Der Grund ist allem Anschein nach das Doppelkupplungsgetriebe, denn der Handschalter benötigt nur 5,4 Sekunden auf Tempo 100 km/h. Dies verwundert insofern ein wenig, da zum Beispiel die VW/Audi-Modelle mit DSG gleich schnell bzw. sogar einen Hauch schneller beschleunigen als die Handschalter.

TC-SST nennt sich das automatisierte Sechsgang-Schaltgetriebe, das die Gangwechsel zwar schnell, aber eben nicht ganz so schnell wie bei der Konkurrenz in die Wege leitet. Keine Sorge, von einer Zugkraftunterbrechung ist nicht viel zu spüren, der sportliche Charakter des Mitsubishi wird nicht beeinträchtigt.

Die beiden Schaltwippen zu bedienen, lässt Motorsportfeeling aufkommen, wer wirklich schnell sein will, der fährt im vollautomatischen Modus. Wie bitte? Sie haben richtig gehört, niemand geringerer als Serien-Rallye-Staatsmeister Raimund Baumschlager ließ uns das wissen, als er mit Journalisten schnelle Runden in Teesdorf drehte.

Wichtig ist, vorher den Supersport-Modus – neben Komfort und Normal eines der drei Getriebe-Schaltprogramme – einzulegen, den Rest macht die Elektronik. Beim Anbremsen wird unter Zwischengas heruntergeschaltet, statt sich auf die feststehenden Schaltwippen zu konzentrieren, gilt die ganze Aufmerksamkeit dem Lenkwinkel und der Gaspedalstellung.

Wie sich die Zeiten doch ändern, wer vor nicht allzu langer Zeit einen Mitsubishi EVO mit Automatikgetriebe gefordert hätte, wäre vermutlich aus der Motorsport-Szene verbannt worden...

Die Leistungsentfaltung erfolgt relativ linear und unaufgeregt, wenngleich auf sehr hohem Niveau. Zugegeben, je länger man mit dem EVO X fährt, desto weniger vermisst man ein Handschaltgetriebe, man ist verwöhnt. Apropos vermissen, eines fehlt uns doch.

Der Sound ist für ein Auto dieses Kalibers einfach zu dezent. Nicht, dass wir eine röhrende Kiste fahren möchten, nach der sich alle Welt umdreht, aber ein bisserl mehr hätte es schon sein dürfen, das ist schließlich beinahe ein Rallyeauto.

Damit auch jene nicht vom rechten Weg abkommen, die noch keinerlei Motorsport-Erfahrung mitbringen, wurde im neuen Modell auch auf ein ESP nicht verzichtet, das den Fahrspaß aber nicht kastriert, sondern noch Freiräume lässt.

Wie bereits in den letzten Evolutionsstufen ist auch beim Xer wieder ein aktives Mitteldifferenzial an Bord. Drei verschiedene Modi stehen dem Piloten zur Verfügung, Schnee, Schotter und Asphalt, je nach Einstellung ändert sich die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Ein Sperrdifferenzial vorne unterstützt den Mitsubishi auf der Suche nach Grip, Traktionsprobleme sind jedenfalls ein Fremdwort für den EVO.

Das Fahrverhalten ist durchaus als gutmütig zu bezeichnen, in zu flott angegangenen Kurven schiebt der EVO leicht über die Vorderachse, wer das Heck zum Ausbrechen bringen möchte, muss das bewusst provizieren. Der Komfort wurde im Vergleich zum Vorgänger jedenfalls größer, auch längere Strecken stellen kein Problem dar.

Zu guter Letzt noch ein Blick auf den Verbrauch. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Werksangabe von 10,5 Litern reines Wunschdenken, wer diesen Verbrauch anpeilt, der ist des Evolution einfach nicht würdig.

Nun könnten wir Ihnen erzählen, dass der Mitsubishi Evolution X auch mit 12 Litern das Auslangen findet, was zweifelsohne auch möglich ist. Realistisch betrachtet sollte man aber eher noch zwei bis drei Liter drauflegen, wer die Leistung zur Gänze abruft, der knackt natürlich auch locker die 20-Liter-Hürde.

Doch wer so ein Auto kauft, der weiß um den Spritverbrauch, einziger Spielverderber bleibt dann die aufgrund des nur 55 Liter fassenden Tanks beschränkte Reichweite.

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