
Toyota Prius 1,8 Hybrid Comfort – im Test | 06.04.2010
Eine Prise mehr
Das weltweit bekannteste Hybridauto, der Toyota Prius, geht motorisch gestärkt und technisch wie optisch verfeinert in den dritten Durchgang.
Toyota hatte es schwer in den letzten Monaten. Weil ein paar Fahrtalente in den USA mit dem Gaspedal nicht zurechtkamen, litt weltweit der gute Ruf. Selbst der grundseriöse heimische Importeurschef Friedrich Frey war gezwungen – trotz keinem hierzulande bekannten Problemfall – in diversen Zeitungen ganzseitige Entschuldigungs-Inserate zu veröffentlichen und massenweise Autos in die Werkstätten zu bitten.
Schwamm drüber, Fall erledigt: Toyota kann sich wieder anderen Baustellen zuwenden. Etwa jener, wie man den Titel „weltgrößter Automobilhersteller“ gegen den anstürmenden VW-Konzern verteidigt. Mit einem zum Teil wenig imagestarken Produkt-Portfolio. Immerhin gibt es einen Toyota, dessen Image keiner Schärfung bedarf: der Hybrid-Pionier Prius. Nach 1,3 Millionen verkauften Exemplaren geht er jetzt in seine dritte Generation.
Optisch blieb es bei Detailmodifikationen: Die betreffen die Leuchteinheiten vorne wie hinten und sorgen gemeinsam mit der flacheren Frontscheibe für einen dynamisierten Auftritt, der auch den Luftwiderstand senkt – von 0,27 auf exzellente 0,25 cW.
Ebenfalls dynamisiert wurde die Technik: Sowohl der Benziner (nunmehr 1,8 Liter Hubraum, 99 statt 78 PS) als auch der Elektromotor (60 statt 50 kW) gerieten deutlich kräftiger. Die Wasserpumpe ist zwecks weiterer Verbrauchssenkung elektrisch angetrieben, der Auspuff zur Verkürzung der Warmlaufphase kühlwasserummantelt. Die Größen-Eckdaten erweiterten sich um wenige Zentimeter auf 4,46 Meter Länge bzw. 1,75 Meter Breite.
Der Antrieb erfolgt wie gewohnt je nach Fahrsituation über Stromer; Benziner oder beide. Verteilt via Planetengetriebe und Stufenlos-Automatik. Neuerdings kann man bis zu zwei Kilometer am Stück rein elektrisch fahren, so man die 50 km/h-Marke nicht überschreitet. Im Schiebebetrieb und beim Bremsen wandelt der Elektromotor Bewegungsenergie in elektrische Energie um und speichert sie in der Nickel-Metallhydrid-Batterie, die Toyota bald durch Lithium-Ionen-Technik ersetzen will.
Der Prius ist in drei Ausstattungsstufen zu haben: Business, Comfort und Premium. ESP, Klimaautomatik, Fahrerknieairbag und Alufelgen sind schon in der Basisvariante um 26.880,- Euro serienmäßig, der von uns getestete „Comfort“ bietet für 28.800,- Euro darüber hinaus ein schlüsselloses Zugangssystem, Bluetooth, Tempomat, 17-Zöller, Lederlenkrad und Regensensor. Beim „Premium“ (30.061,- Euro) gibt es LED-Abblendlicht, wasserabweisende Seitenscheiben, CD-Wechsler, Lichtsensor und automatisch abblendenden Innenspiegel.
Die Extras sind nicht zahlreich, aber hochkarätig: Navigationssystem mit 40GB-Festplatte, Rückfahrkamera und aktiver Einparkhilfe (1.958,- Euro), Klimaanlagen-Fernsteuerung plus Solar-Schiebedach (1.040,- Euro), Lederpolsterung (1.714,- Euro), ein adaptiver Abstandstempomat samt Pre-Crash-System (1.346,- Euro) sowie Metallic-Lack (551,- Euro).