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Jaguar XJ 3.0 V6 Diesel Portfolio - im Test

Sportlich, sparsam & wintertauglich

Bei allem Lob stechen doch zwei Dinge ins Auge und zwar mitunter schmerzhaft: Wo war Ian Callum, als man diese Uhr in den XJ eingebaut hat? Sie wirkt wie aus dem 1-Euro-Shop und passt so gar nicht zum noblen Ambiente.

Kritik Nummer zwei betrifft das Navigationssystem. Eine ähnliche Grafik hatte bereits der alte S-Type vor über sechs Jahren, mittlerweile kann das jeder Golf schöner. Dass die Bedienung etwas fummelig ist, macht die Sache nicht besser.

Überhaupt ist die Bedienung wichtiger Funktionen - wie z.B. der Sitzheizung - ausschließlich per Touchscreen keine gute Idee, herkömmliche Tasten sind die deutlich bessere Wahl.

Positiv: Optional gibt’s als Weltneuheit einen Dual-View-Bildschirm, während der Fahrer z.B. die Karte eingeblendet bekommt, kann der Beifahrer fernsehen oder eine DVD genießen. Alles über den gesamten Bildschirm und nicht über eine gesplittete Variante.

Großzügige Platzverhältnisse

Aber gut, wo kämen wir denn da hin, wenn Jaguar durch und durch perfekte Autos auf die Räder stellen würde. Wobei der neue XJ vom Perfektionismus gar nicht weit entfernt ist. Das Platzangebot ist für einen Jaguar großzügig, sogar der Kofferraum kann sich mit einem Volumen von 520 Litern sehen lassen.

Wer gerne mehr Beinfreiheit im Fond hätte, der kann gegen Zuzahlung von knapp 5.000 Euro die LWB- (Long Wheel Base) Langversion – plus 12,5 cm - ordern.

Neben der schieren Länge darf man sich über zusätzliche Annehmlichkeiten wie eine 4-Zonen-Klimaautomatik, abgedunkelte und mit Sonnenblenden ausgestattete hintere Seiten- und Heckscheiben sowie beleuchtete Make-Up-Spiegel und Ablagetische freuen.

Der XJ macht also schon im Stand viel Freude, jetzt wird es aber Zeit den Startknopf zu drücken. In Anbetracht der Witterung hatten wir anfangs etwas Bauchweh, wie sich ein Auto mit 600 Nm Drehmoment, Heckantrieb und 20-Zoll-Bereifung auf Schnee und Eis so bewegen würde.

Absolut wintertauglich

Die Zweifel waren unbegründet. Natürlich hat die Traktionskontrolle einiges zu tun, dennoch regelt sie die Raubkatze nicht bis zum Stillstand runter. Während die erwähnte Kombination vor nicht allzu langer Zeit ein absolutes No-Go im Winter gewesen wäre, treibt unser XJ keine Schweißperlen auf die Stirn des Piloten.

Durchaus überraschende Qualitäten zeigt das Fahrwerk des großen Jaguar. Früher eher sänftenartig und betont komfortabel ist der neue XJ an Agilität kaum zu überbieten. Dank Alu-Karosserie fällt das Gewicht mit knapp 1.800 Kilogramm angenehm niedrig aus, das macht sich im Fahrbetrieb positiv bemerkbar.

Wieselflink lässt sich der Brite auch durch engere Kurvenkombinationen manövrieren, das Fahrwerk ist sportlich, mitunter fast einen Tick zu hart abgestimmt. Unterm Strich ist der Dreiliter-V6-Turbodiesel die mit Abstand vernünftigste Wahl der drei Triebwerke.

Flott & sparsam

In nur 6,4 Sekunden steht Tempo 100 km/h auf dem virtuellen Bildschirm-Tacho, abgeregelt wird bei allen Versionen bei 250 km/h. Wirklich überraschend ist der Testverbrauch.

Die Werksangabe von sieben Litern ist zwar graue Theorie, mit rund neun Litern muss sich der XJ aber keinesfalls verstecken. Die beiden 385 bzw. 510 PS starken Achtzylinder-Benziner genehmigen sich schon am Papier 4,4 bzw. 5,1 Liter mehr Sprit auf 100 km.

Womit wir – last, but not least – beim Kapitel Kosten angelangt wären. Der günstigste XJ ist der 3.0 Diesel Luxury für 88.000 Euro, unser Diesel in „Portfolio“-Ausstattung kommt auf 101.600 Euro.

In diesem Preis sind aber dann auch so gut wie alle Annehmlichkeiten enthalten. Das Topmodell Supersport 5.0 Kompressor mit 510 PS kommt mit langem Radstand auf 170.100 Euro.

Auf Seite drei lesen Sie unsere Beurteilung und das Testresümee!



Weitere Testdetails:

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Technische Daten, Ausstattung, Preise

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