Lexus CT200h – im Test | 28.12.2011
Fahren & Preis
Die passgenauen Sitze vorne und im Fond sind in helles Leder gewickelt, das Multifunktionslenkrad und das Kombi-Instrument bilden eine perfekte Einheit. Der Mittelsteg beherbergt einen gewöhnungsbedürftigen Automatik-Joystick, die zwei Zonen-Klima und ein Radio, das vom Display her an eine Casio-Uhr aus den 80ern erinnert.
Hybrid hab ich keines gesehen
Das Thema Hybrid schreit einen übrigens nicht an im Innenraum. Auf den ersten Blick merken weder der Fahrer noch die restlichen Insassen, dass der CT200h zwei Herzen in der Brust trägt.
Erst bei genauerer Betrachtung fallen diverse Bedienelemente auf, die sich nicht so schnell schubladisieren lassen. „EV-Mode“ eine Taste unter dem Ganghebel beispielsweise, aktiviert das rein elektrische Fahren, das kann der CT200h nämlich, wenn auch nur zwei Kilometer weit. Damit lassen sich Start-Stopp-Verkehr, 30er Zonen und dergleichen laut- und emissionslos durchfahren.
Zusätzlich kann der Ganghebel die „B“-Funktion anwählen, ein Programm zur stärkeren Bremsenergierückgewinnung und somit schnelleren Batteriewiederaufladung, beispielsweise für Bergabfahrten.
Der 1,8 Liter Benzin-Motor verfügt über 99 PS und 142 Nm und wird durch einen 82 PS starken Elektromotor unterstützt, die kombinierte Systemleistung beträgt 136 PS. Das ermöglicht einen Null-auf-100-Start in 10,3 Sekunden und lässt den knapp 1.500 Kilogramm schweren CT200h bis 183 km/h schnell fahren.
Laut Datenblatt liegt der Verbrauch bei 4,1 Liter auf 100 Kilometer, was 94 Gramm CO2 pro Kilometer entspricht. Geschaltet oder besser gedreht wird mit einem stufenlosen CVT-Getriebe.
Start-Stopp funktioniert tadellos
Damit alles reibungslos funktioniert hat Lexus unter anderem ein Abgaswärmerückführungssystem eingebaut, das dem Motor hilft, schneller auf Betriebstemperatur zu kommen – das Start-Stopp-System kann so deutlich früher zu Werke gehen. Das tut es auch, bereits nach wenigen Metern Fahrt schlummert der Motor beim Stillstand auch gleich wieder ein – so schnell aktivierte sich kein bisher getestetes System.
An den ungewöhnlichen Schalthebel gewöhnt man sich im Übrigen schnell, die „B“-Funktion hilft einem, bergab mittels Generator Energie in die an der Hinterachse sitzende Batterie zu speisen. Nach wenigen Kilometern wird daraus ein regelrechtes Spiel, durch die Leistungsanzeige in den Armaturen hat man stetig im Blickfeld von wo der CT200h nun seine Leistung bezieht und ob gerade ge- oder entladen wird.
Lexus wäre nicht Lexus wenn nicht auch die Dynamik ein Wörtchen mitzureden hätte. Mit dem silbernen Drehrad in der Mitte der Konsole lassen sich die drei Charaktere des CT200h auswählen. Eco-Normal-Sport, drei Temperamente, die aus dem Kompakten drei Autos machen. „Eco“ heißt: träges Gaspedal, maximale Rückgewinnung, unterste Drehzahlen, gemütliches Fahren, stressloses Dahingleiten – die Ruhe weg.
Ein Auto, drei Temperamente
„Normal“ steht für das Mittelding aus Eco und Sport. Nicht zu schnell und nicht zu langsam, normale Drehzahlen, normale Gasannahme, normal, normal, normal.
Sport hingegen steht für 136 PS, 142 Benzinmotor-Newtonmeter und 207 E-Motornewtonmeter, voller Energieeinsatz beider Herzen, für Wedeln und Sprinten, für Dampf ablassen und Heizen, für… gut, so wild geht es natürlich nicht zu. Dennoch, der Sport-Modus macht Spaß und Sinn, manchmal muss es einfach ein bisschen mehr sein, trotz grüner Weste.
Das CVT-Getriebe spielt da fein mit, wenngleich auch konstruktionsbedingt ob der hohen Drehzahlen die Lautstärke im Innenraum deutlich ansteigt. In der schärfsten Abstimmung gibt es aber jeden Gasstoß gebührend weiter.
Die drei Stufen geben ein gutes Gefühl. Wenn man es drauf anlegt, dann tritt das Öko-Ego auch mal in den Hintergrund und gibt den Platz frei für das spielerische Kind. Von den 4,1 Litern Durchschnittsverbrauch waren unter Berücksichtigung kurzer Sturm&Drang-Zeiten zwar doch deutlich entfernt, mit knapp unter sechs Litern auf 100 Kilometer ist der kompakte Hybridler dennoch vorn dabei.
Ab 29.980 Euro geht’s los
Preislich beginnt die CT200h Welt ab 29.980 Euro in der Eco-Ausstattung. Der Motorline-CT200h „Dynamic“ - nach der „Executive“-Linie die zweithöchste - bietet abgedunkelte Scheiben hinten, Sitzheizung vorne, Tempomat, 17 Zoll Leichtmetallräder, Audiosystem mit sechs Lautsprechern, Nebelscheinwerfern und vieles mehr um genau 32.264,40 Euro.
Zusätzlich an Bord waren das Technikpaket bestehend aus schlüssellosem Zugang und Regensensor um 700 Euro, die Ledersitze um 1.450 Euro und Parksensoren um 700 Euro.
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