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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Georg Koman

Der Vierliter-V8 des Audi RS6 blubbert sehr dezent, jedenfalls nach innen, schließlich sitzt man nicht in einem Freizeitgefährt, das alle paar Wochen Auslauf erhält, sondern in einem absolut ganzjahrestauglichen Business-Jet. Zuviel Krawall würde die Gehirnzellen weich kochen - schlecht fürs Business.

Natürlich kann man am "Drive Select"-Knöpfchen drehen und damit auch den Sound verschärfen, aber immer bleibt das Grollen verhalten. Gar nicht verhalten ist dagegen der Schub: In Sachen Beschleunigung ist der Zweitonner mit 3,9 Sekunden eines der raren Mitglieder im "Unter-vier-Sekunden-Club".

Die Höchstgeschwindigkeit lautet wie immer bedächtige 250 km/h, nach der elektronischen Entsperrung kommt die Wahrheit ans Tageslicht: 309 km/h - im Fünf-Meter-Kombi.

Motor und Getriebe würden Pfadfindern alle Ehre machen, schließlich sind sie "allzeit bereit". 700 Nm ab 1.750 Touren kanonieren den schweren RS6 zu jeder Zeit und unter allen Bedingungen ansatzlos davon, die schnelle, ruckfreie Achtgang-Automatik ist dabei formidable Wegbegleiterin. Kehrseite: Man ist immer schneller, als man glaubt.

Die Bremsscheiben sind standardmäßig vorne 19 Zoll groß, als Keramik-Scheiben sogar 20 Zoll. Mehr muss man zu ihrer Wirksamkeit nicht sagen. Die meisten Autos haben kleinere Räder als der RS6 Bremsscheiben.

Driftstar ist er dagegen keiner. Den Hofnarren sollen andere spielen, der König selbst will nur eines: Vortrieb. Der Quattro-Antrieb platziert die Kraft dank Torque-Vectoring immer dort, wo gerade das meiste Drehmoment übertragen werden kann. Hecktriebler sind lustiger, der RS6 ist schneller.

Dennoch Ehrensache, dass man das ESP komplett wegschalten kann und dass die Automatik im Manuell-Modus nicht eingreift, selbst wenn der Motor dabei zu Schaden kommen könnte.

Ein weiteres Faszinosum ist der Verbrauch. Unglaubliche 9,8 Liter im ECE-Mix sorgen dafür, dass der RS6 die neue NoVA nicht ausreizt. 28 Prozent sind kein Pappenstiel, aber lange nicht am Limit.

Wer wirklich mit zehn Litern durchkommt, fährt allerdings de facto einen Vierzylinder (Zylinderabschaltung) und muss sich die Frage gefallen lassen, ob es ein 180 PS starker Zweiliter-TFSI nicht auch getan hätte.

Knackige Zwischensprints sorgten für einen Testverbrauch von 12,5 Litern, mit noch mehr knackigen Zwischensprints käme man auf etwa 14 Liter. Verbräuche, die vor nicht allzu langer Zeit in der 200-PS-Klasse üblich waren.

Und der Preis? Mit neuer NoVA sind es 139.830 Euro. 45.000 Euro gehen dabei in Österreich an den Fiskus. "Wurscht", werden sich echte Kaufinteressenten denken und den gleichen Betrag noch einmal in Extras anlegen.

Plus
+ gewaltige Fahrleistungen
+ böses Erscheinungsbild
+ gutes Raumangebot
+ in Relation günstiger Verbrauch
+ nahezu perfekte Verarbeitung
+ repräsentiert den Stand der Technik

Minus
- Wer kein Benzin im Blut hat, wird das ganze Auto als Minus betrachten

Resümee
Mit seinem finsteren Aussehen, seiner irren Leistung, seinem überlegenen Antriebskonzept und seinem mächtigen Format ist der Audi RS6 der König der Straße. Für manche vielleicht ein Schreckensherrscher, aber ein Herrscher allemal.

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