Audi S3 Sportback S tronic - im Test | 27.03.2014
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
Text: Georg Koman; Fotos: Bernhard Reichel (Flugplatz Stockerau)
Der S3 verfügt serienmäßig über das " Audi drive select"-System, mit dem man Motorcharakteristik, Schaltzeitpunke, Federungs- und Lenkungshärte sowie natürlich den Sound nachschärfen kann. Alle gemeinsam (Position "Sport") oder auch individuell.
Der Sound ist dabei in der scharfen Version vom Feinsten: Hörbar präsent grollend, aber nie rotzig oder gar pubertär. Bei aller Liebe zu vielzylindrigen Motoren: Was Audi aus dem Vierzylinder soundmäßig herausholt, ist meisterlich.
Gediegen auch die Progressivlenkung, die bei größeren Lenkbewegungen zunehmend direkter wird, sich aber bei Autobahn-Spurwechseln brav verhält. Dort, wo es darauf ankommt - also im Kurvengewühl und beim Einparken -, kommt man mit extrem wenig Lenkaufwand aus, das pure Vergnügen.
Die Traktion ist vorbildlich, im Extremfall neigt der Allradler eher zum sanften Untersteuern als zu Heckschwenks. Auch die Federung wirkt direkt, aber nicht beinhart. Die Bremsen greifen kraftvoll, jedoch nicht kompromisslos zu. Hier lässt Audi merklich Luft nach oben für ein künftiges RS-Modell.
Mehr als empfehlenswert ist die Sechsgang-Doppelkupplungsautomatik "S tronic", obwohl sie rund 2.400 Euro Aufpreis kostet. Zum einen gelingt mit ihr der Sprint auf 100 km/h deutlich schneller (4,9 statt 5,3 Sekunden), zum anderen wirkt sie sich verbrauchssenkend aus.
Auf dem Papier sind es 6,9 statt 7,0 Liter, in der Praxis wird die Lücke wohl größer werden. Vor allem im Normalbetrieb, wo die Automatik aufgrund des üppigen Drehmoments von 380 Nm noch deutlich früher hochschaltet, als man es sich selbst erlauben würde.
Im Testbetrieb kamen wir mit glatten acht Litern durch. Ein Verbrauch, der beim S3 allerdings noch mehr von der Fahrweise abhängt als bei schwächeren Motorisierungen. Ein Stückchen weniger ist ebenso drin wie viel mehr.
Prieslich schenkt einem der S3 naturgemäß nichts: Unser Testmodell ist als Sportback mit Automatik die teuerste Variante, S3 zu fahren, 50.460 Euro wechseln hier den Besitzer. Einer der härtesten Konkurrenten dürfte der technisch ebenbürtige VW Golf R sein, der mit fünf Türen und Automatik fast 3.000 Euro günstiger ist.
Plus
+ kraftvoller, bulliger Motor
+ hervorragende Traktion
+ herrlicher Sound
+ gute Ausstattung
+ weitgehend zahmer Verbrauch
+ hohe Verarbeitungsqualität
Minus
- typischer Premium-Preis
Resümee
Wer in der Lage und willens ist, für ein Kompaktauto rund 50.000 Euro hinzulegen, wird mit dem Audi S3 Sportback viel Freude haben. Audi gelang es, ihn ehrlich sportlich auszurichten, ohne dabei ins aufdringlich Rotzige abzugleiten. Für Tuningmaßnahmen bleibt somit genauso Spielraum wie für ein RS-Modell.
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