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Aufgewertet

Seit dem Vorjahr muss der DS 3 als Eigenmarke bestehen – wir testen den noblen Bruder des Citroen C3 mit 110 PS starkem Dreizylinder-Benziner.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Seit rund einem Jahr steht der DS 3 für sich alleine, auf der Citroen-Website findet man ihn lediglich in der Untergruppe bzw. eigenen Website "DS Automobiles" – obwohl er natürlich ein Citroen ist und von den Franzosen hergestellt wird.

Doch Citroen hat seine DS-Markenkinder quasi zu Erwachsenen erklärt und sie in die weite Welt hinaus gesandt, „Hotel Mama“ ist nicht mehr! Die „Urgroßmutter“ und Namenspatin aller DS-Kinder ist der revolutionäre Citroen DS aus den 1950er-Jahren…

Doch die heutigen, auf sich selbst gestellten DS-Kinder sind sehr intelligent und auch kreativ. In einer Zeit, in der sich viele wieder klare Vorgaben und mehr „starke Führung von oben“ wünschen, geht DS Automobiles genau den umgekehrten Weg: Auf der DS-Website nennt man es „ultra-personalisierbar“ – so gibt es beim DS 3 elf Karosseriefarben, acht eigene Dachfarben oder auch neun Dachbeklebungsvariationen, die man beliebig miteinander kombinieren kann.

Dazu kommen zehn verschiedene Sitzpolsterungen und 14 unterschiedliche Felgenvarianten. Wer Mathematik studiert hat, darf sich gerne ausrechnen, wie viele Kombinationsmöglichkeiten es gibt – wir vereinfachen es und sagen: Es sind nahezu unendlich viele - der Kreativität wird also völlig freier Lauf gelassen, jedenfalls optisch.

Mit der Einführung als eigene Marke wurde der vormalige Citroen DS 3 zudem leicht retuschiert. Komplett neu ist die Chrom-Einfassung an der Front, die sich optisch durch zwei verchromte Flügel bis zu den LED-Scheinwerfern und Nebelscheinwerfern fortsetzt. Naturgemäß wurde das Citroen- gegen das DS Automobiles-Logo eingetauscht. Die auffällige B-Säule in Form einer Haifischflosse sowie der sechseckige Kühlergrill an sich stammen noch aus jener Zeit, in der man den Kleinwagen „Citroen DS3“ nannte. Ab 2018 sollen dann die völlig neuen DS-Modelle eingeführt werden.

Bei den Motoren hat man eine große Auswahl: Beginnend beim 1,2 Liter großen Dreizylinder-Benziner mit 82, 110 oder 130 PS bis hin zum 1,6 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit 165 PS - oder auch mit Dieselmotor (99 oder 120 PS).

Man kann zwischen Automatik- und Schaltgetriebe wählen und man erhält den DS 3 auch als (Halb-)Cabrio. Dazu gibt es drei Ausstattungsvarianten. Chic, Be Chic und Sport Chic. Unser Testwagen kommt mit Blechdach, hat den 1,2 Liter Dreizylinder-Benziner mit 110 PS und Sechsgangautomatik (EAT6) an Bord und bietet die Sport Chic-Ausstattung.

Nicht nur äußerlich möchte der PSA-Konzern mit der DS-Schiene das „gehobene“ Publikum zum Kauf des Kleinwagens animieren – auch beim Interieur wurde nicht gekleckert. Die futuristisch anmutende Inneneinrichtung ist bereits bekannt vom Citroen DS3 – sie wirkt modern und spritzig und wurde beim Facelift angesichts der Markeneinführung weiter optimiert.

Auffallend sind die schönen Sportsitze (Fahrer- und Beifahrersitz höhenverstellbar), die es nur in der Sport Chic-Ausstattung gibt. Das betrifft auch den 7-Zoll-Touchscreen, der das Zentrum eines modernen Infotainment-Systems bildet, in unserem Testwagen ist er aufgrund des Navigations-Pakets installiert – dazu gehören die „Connecting Box“ inklusive USB- und AUX-Anschluss in der Mittelkonsole und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, aber auch eine Rückfahrkamera, Parksensoren vorne und hinten sowie City-Notbremsassistent.

Inkludiert ist hier auch ein zusätzlicher, mittig im Armaturenbrett integrierter, Lautsprecher, im Kofferraum sorgt ein Subwoofer für wirklich fette Bässe. Als weitere Sonderausstattung kommen noch Mirror Screen fürs Smartphone und das DS LED Vision-Paket hinzu: Es beinhaltet LED-Scheinwerfer, dynamisierte Blinker und LED-Nebelscheinwerfer. Klimaautomatik, Alu-Pedale, Tempomat und Berganfahrhilfe runden die Sport-Chic-Ausstattung ab.

Der erste Blick ins Cockpit erfreut das Auge: Die Elemente haben Stil, sind auch selbsterklärend. Die Verarbeitung wurde optimiert. Die vordere Sitzreihe bietet ausreichend Platz, die Sitze sind bequem.

Im Fond sollte man als Erwachsener keine längeren Reisen absolvieren, das können andere Kleinwagen inzwischen besser. Das Kofferraumvolumen liegt mit 285 respektive 980 Litern im Klassenschnitt.

Was nach dem Starten des DS 3 PureTech 110 auffällt, ist seine Spritzigkeit, der Dreizylinder-Motor klingt etwas ungewöhnlich, aber durchaus gut, wie ein kleines Rallyeauto, aber niemals zu laut.

Seine Drehfreude unterstreicht den sportlichen Touch. 205 Nm Drehmoment sorgen für guten Durchzug. Den Sprint von 0 auf 100 km/h schafft er in 9,9 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 189 km/h angegeben.

Der DS 3 liegt wie ein Brett auf der Straße, die Federung ist straff. Lediglich bei feuchter Straße neigt der Gallier ein wenig zum Untersteuern, doch alles im grünen Bereich. Lediglich der Geradeauslauf ist bei hoher Geschwindigkeit nicht optimal.

Für Fahrspaß sorgt die präzise Lenkung, auch sie unterstreicht den sportlichen Touch dieses Stadtflitzers, mit dem man sich getrost auch auf Freilandgebiet wagen kann. Beim Verbrauch gibt DS als Mix-Wert 4,6 Liter an. Wir kamen bei unserer gemischten Testrunde auf 5,6 Liter, konnten jedoch nicht immer dem Fahrspaß widerstehen.

Zu haben ist die günstigste Variante im vielfältigen Angebot des DS 3 bereits um 15.690 Euro (82-PS-Benziner, Ausstattung "Chic"). Unser Testwagen mit 110 PS und EAT6-Automatik in der Sport Chic-Ausstattung kostet ohne weitere Extras 21.840 Euro. Für Metalliclackierung samt Dach in eigener Farbe müssen weitere 850 Euro gezahlt werden, Mirror-Screen kommt auf rund 200 Euro, das Komfort-Navigationspaket auf 1.600 Euro.

Plus
+ spritzig-sparsamer Benzinmotor
+ hochwertiges Interieur
+ zahlreiche Design-Wahlmöglichkeiten
+ sportlich-modernes Design
+ agiles Fahrgefühl

Minus
- bescheidenes Platzangebot hinten
- unruhiger Geradeauslauf

Resümee
Als DS 3 wirkt der vormalige Citroen DS3 hochwertiger, aber auch moderner, verspielter – beim Design können sich Individualisten dank der zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten richtig austoben. Der Viermeter-Kleinwagen wirkt nicht nur optisch sportlich-spritzig.

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