AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Solide & chic

Der Fiat Tipo tritt im Test mit dem braven 95 PS-Turbodiesel 1.3 Mulitjet an. Wir finden heraus, ob das reicht und was der Golf-Gegner sonst noch kann.

Text: Rudolf Huber/mid; Fotos: FCA

Das Kalkül hinter der neuen Modellreihe mit dem bekannten Namen scheint für Fiat aufzugehen: Die Italiener bieten mit dem in der Türkei gebauten Tipo einen Mitbewerber in der heiß umkämpften Kompaktklasse, der nicht mit technischen Highlights, sondern mit solider Technik, viel Platz und günstigen Preisen punkten soll. Etwa als Fünftürer, der exakt zwischen der viertürigen Limousine und dem Kombi platziert ist.

Der Tipo kommt ohne Design-Spielereien als grundsolides Transportmittel mit einem Hauch italienischem Chic angerollt. Er ist durchaus hübsch anzusehen - und er fällt im Golf-Dschungel auf.

Innendrin offenbaren sich zwar nicht die hochwertigsten Materialien, aber sie sind routiniert verarbeitet und die Ausstattung ist zeitgemäß. Und sie wirkt so, als könnte ihr auch eine intensive Beanspruchung nicht so schnell etwas anhaben. Die Bedienung ist einfach und weitgehend selbsterklärend, positiv fällt das Multimedia-/Navi-System mit TomTom-Navigation und den bei Fiat "Uconnect" genannten Vernetzungsmöglichkeiten auf. Die Instrumente sind gut ablesbar, die Schalter und Hebel gut zu finden - das passt soweit.

Das Platzangebot für die bis zu fünf Passagiere ist wirklich ordentlich, das Kofferraumvolumen liegt zum Teil deutlich über dem der direkten Mitbewerber: 440 Liter und eine Länge von knapp 80 Zentimeter sind für ein 4,37 Meter langes Auto beachtlich und zeugen von einem guten Raum-Management der Konstrukteure.

Angenehm fallen im Alltag die weit öffnenden Fondtüren auf - wer schon mal kleine Kinder in ihren Sitzen verstaut hat, weiß, dass das diese Prozedur erheblich erleichtert. Und im Kofferraum gibt es ein Extrafach für Kleinkram und diverse Ösen zur Gepäckbefestigung - da hat jemand mitgedacht.

Der Test-Tipo tritt mit dem 70 kW/95 PS-Turbodiesel 1.3 Mulitjet an. Der macht seine Sache angesichts der gegebenen Umstände wirklich gut, dreht munter hoch und bringt den Fünftürer in 12,0 Sekunden auf 100 Sachen, Schluss ist bei 180 km/h.

Daran ist schon zu erkennen: Der 1.3-Liter-Diesel ist eher ein Vernunft-Aggregat, für Freunde eines gepflegten heißen Reifens ist er allerdings nur eingeschränkt zu empfehlen. Die sollten lieber den 1.6 Multijet-Diesel mit 120 PS oder den gleich starken 1.4 T-Jet-Benziner in Betracht ziehen.

Beim Verbrauch kann der kleine Selbstzünder aber wieder kräftig Pluspunkte sammeln, sein Normwert liegt bei 3,7 Liter pro 100 Kilometer, im Testmittel genehmigte er sich 5,4 Liter - ein akzeptabler Wert.

Der Fronttriebler fährt sich angenehm sicher und klassenüblich komfortabel, er liegt gut auf der Straße und folgt brav der per Lenkung vorgegebenen Linie - hier gibt es gerade wegen der eher zurückhaltenden Motorisierung keinerlei Beanstandungen.

Fiat setzt beim Tipo eindeutig aufs Preis-Leistungsverhältnis und bietet eine Menge Auto fürs Geld. Die Version mit kleinem Diesel ist in der Basisversion Pop um 16.990 Euro (Deutschland: 17.250 Euro) zu haben.

In der Version Easy kostet sie 18.290 Euro (D: 18.250 Euro), die getestete Spitzenversion Lounge wird um 19.590 Euro (D: 19.250 Euro) angeboten und enthält unter anderem Klimaautomatik, ein Infotainmentsystem mit 7-Zoll-Touchscreen, Licht- und Regensensor und Tempomat.

Wer noch in Sachen Sicherheit und Assistenzsystem nachrüsten will, kann je nach Version in Form von unterschiedlichen Paketen beispielsweise einen Notbrems-Assistenten oder eine adaptive Geschwindigkeitsregelanlage ordern.

Technische Daten Fiat Tipo Fünftürer 1.3 Mulitjet Lounge

Kompakte Fließheck-Limousine mit fünf Türen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,37/1,79/1,50/2,64, Kofferraumvolumen: 440 l, Tankinhalt: 50 l.
Antrieb: Vierzylinder-Dieselmotor mit Turbolader und Direkteinspritzung, Hubraum: 1.248 ccm, Leistung: 70 kW/95 PS, max. Drehmoment: 200 Nm bei 1.500/min, Sechsgang-Getriebe, Frontantrieb, Bereifung: 205/55 R 16.
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h, 0-100 km/h: 12,0 s, Normverbrauch: 3,7 l Diesel/100 km, CO2-Ausstoß: 99 g/km, Testverbrauch: 5,4 Liter/100 km, Leergewicht: 1.365 kg, Zuladung: 425 kg.
Österreich-Preis: 19.590 Euro (D: 19.250 Euro)

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Wiener Automesse im Jänner 2025

Vienna Drive: Neuheiten in Wien zu sehen

Die "Vienna Autoshow" ist Geschichte, mit der "Vienna Drive" wird der Messegedanke vom 16. bis zum 19. Jänner 2025 parallel zur Ferienmesse wiederbelebt. Aussteller sind diesmal die Händler, erstmals werden Probefahrten angeboten.

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.

Die Women's Worldwide Car of the Year (WWCOTY) Jury freut sich, die Gewinner der acht Kategorien der diesjährigen Auszeichnung bekannt zu geben: Stadtmodell, kompakter SUV, großer Pkw, großer SUV, 4x4 und Pick-up, Performance- und Luxuswagen, beste Technik und Sandy Myhre Award für die frauenfreundlichste Marke.

Neues Segment, neues Glück

Vorstellung: Das ist der neue Dacia Bigster

Die fünfte Baureihe von Dacia geht in die nächsthöhere Klasse der beliebten Kompakt-SUV und richtet sich auch gezielt an Flottenkunden. Der Name ist beim Bigster Programm, nur die Preise bleiben erstaunlich klein.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.