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Frühjahrsputz

Ende des Vorjahres erhielt der BMW Active Tourer ein Facelift. Wir testen den bayerischen Kompaktvan mit 150-PS-Dieselmotor und Allradantrieb.

Text: Georg Koman; Fotos: Bernhard Reichel

Mit ein paar kleinen kosmetischen Eingriffen schickt BMW seinen 2er Active Tourer nach vier Jahren zart runderneuert zurück auf die Straße. Die optischen Auffrischungen dürften aber nur eingefleischten Fans des Bayerischen Kompakt-Vans sofort auffallen.

Auffälligstes äußeres Merkmal ist die deutlich gewachsene BMW-Niere am Kühlergrill. Diese sorgt beim grundsätzlich eher unauffälligen Van durchaus für mehr Präsenz und Ausdruckskraft. Die Frontschürze zeigt außerdem einen dreiteilig angelegten schwarzen Lufteinlass. In die äußeren Lufteinlässe wurden die neuen optionalen LED-Nebelscheinwerfer integriert. Und am Heck sind 4-Zylinder-Modelle wie der 218d jetzt durch beidseitige Auspuffendrohre zu erkennen.

Neuerungen gibt es auch im Bereich der Assistenzsysteme, jedoch allesamt optional: etwa Notbremsassistent mit Fußgänger-Erkennung, Spurverlassens-Warner, Verkehrszeichenerkennung und automatisches Fernlicht. Auch ein Autobahn-Stauassistent samt Abstandsregelung und aktiver Spurhaltung bis 60 km/h sowie ein Parkassistent sind nunmehr verfügbar. Totwinkel-Warner ist nach wie vor keiner zu haben.

Smartphone-Konnektivität gelingt nunmehr über Apple CarPlay (aber nicht über Android Auto), das Telefon kann man induktiv laden, es gibt Real Time Traffic Information (RTTI), und ein WLAN-Hotspot ist ebenfalls erhältlich.

In Sachen Raumausnützung hat der 4,35 Meter lange BMW 2er Active Tourer gute Karten, vorne sitzt man sehr kommod, auf der verschiebbaren Fondbank erfreut man sich - auch dank des 2,67 Meter langen Radstandes - an viel Beinfreiheit. Gegen Aufpreis lässt sich der Beifahrersitz umklappen.

Das Kofferraumvolumen geht mit 468 bis 1.510 Liter in Ordnung, ist aber im Klassenvergleich wie gehabt kein großes Asset. Der Kofferraum bleibt nach Umklappen der 2:1:2-Fondlehnen eben, die Ladekante ist angenehm niedrig. Praktisch: die Laderaum-Abdeckung lässt sich im Kellerfach verstauen.

Der kultivierte 150-PS-Diesel bietet mit 350 Nm ab 1.750 Touren mehr als genug Drehmoment für alle Alltagsaufgaben, die feine Acht­gang-Automatik portioniert die Gänge mit gewohnter Souveränität. Die Innengeräusche sind gering, vor allem bei höheren Geschwindigkeiten fällt das positiv auf.

Das Fahrwerk ist bayern-typisch straff abgestimmt, aber keinesfalls zu hart. Für einen Van wird sehr agil eingelenkt, das Fahrverhalten ist beinahe sportlich. Ebenfalls top: die feinfühlige Lenkung und die kraftvollen Bremsen.

In der getesteten Ausstattung "Sport Line" (Aufpreis: 3.670 Euro) sind unter anderem LED-Scheinwerfer, Ledersitze (vorne beheizbar), Sportlenkrad und 17-Zoll-Aluräder enthalten, Materialwahl und Verarbeitung sind premium-würdig.

Als Mixverbrauch verspricht BMW sehr bescheidene 4,7 Liter Diesel, im Normal-Modus war dieser Wert nicht erreichbar, wir kamen auf 5,9 Liter, unter Zuhilfenahme des "Eco Pro"-Modus sank der Testverbrauch aber bis auf 5,4 Liter. In jenem Modus muss man auf nichts verzichten - die Gasannahme ist lediglich etwas träger -, aber man kann "segeln" (die Automatik kuppelt bei Gaswegnahme selbsttätig aus). In jedem Fall gute Werte, vor allem für einen Allradler.

Preislich agiert BMW gewohnt selbstbewusst: 39.050 Euro (als "Sport Line" sogar 42.720 Euro) müssen erst einmal verdient werden. Wer auf Allrad verzichten kann, spart 2.333 Euro, wer lieber selbst schaltet, kann nochmals 2.117 Euro abziehen.

Plus
+ dynamisches Äußeres trotz Van-Architektur
+ großzügiger Innenraum, brauchbar großes Ladeabteil
+ drehmomentstarker und sparsamer Motor
+ intuitive Bedienelemente
+ nach dem Facelift wieder up to date

Minus
- Sicht nach schräg vorne durch breite A-Säule eingeschränkt
- sehr selbstbewusster Preis

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