
Alpine A110S im Test | 10.09.2020
Donner, Wetter, S!
Ist sie nun weiblich oder doch ein er? Oder einfach DAS Auto namens Alpine A110S? Wie auch immer, der französische Sportwagen ist prädestiniert zum Aufmerksamkeiterregen, Kurvenwedeln und mega Spaß beim Fahren haben.
Petra Walter
Ganz ehrlich: Die 40 PS mehr sind es nicht. Die 260 km/h statt 250 km/h Topspeed sind es auch nicht. Und die 0,1 Sekunden hurtigere Beschleunigung von 0 auf 100 km/h ebenfalls nicht. Die merk ich nicht mal.
Was es aber ist, dass mich die Alpine A110S so viel mehr begeistert als die Alpine A110 Pure, ist: die Farbe! (Hurra, als Frau bleibe ich nicht nur beim weiblichen Pronomen, sondern bediene somit auch voll das Klischee.) „Gris Tonnerre“, Donnergrau, nennt sich die exklusive grau-matte Lackfarbe und ist der absolute Augenschmaus, den sich Alpine Cars mit über 5.000 Euro vergüten lassen. Allerdings: Eine donnergraue Alpine mit orangeroten Bremssätteln, innen schwarzes Leder mit orangen Kontrastnähten, der scharfen Silhouette – Donnerwetter und potzblitz, da bleibt einem schon mal die Spucke weg!
Apropos Donner
Nicht nur optisch, auch akustisch liefert die Alpine brav ab: Das tiefe Brabbeln und Gurgeln ist der aktiven Sport-Abgasanlage gedankt, dazu noch in den Sportmodus schalten … ein Ohrenschmaus! Insgesamt also alles Zutaten, die die Pilotin in einen dauerhaft selig-zufriedenen Zustand versetzen und zu vielen Daumen-Hochs und fetten Grinsern bei Passanten und anderen Verkehrsteilnehmern führen.
Leichträdriges Vergnügen
Was Außenstehende nicht sehen, aber erahnen können: Zur Alpine A110S gehören nicht nur scharfes Aussehen und potenter Antrieb, sondern auch ein sehr präzises Fahrwerk und eine feine und direkte Lenkung, weswegen sie sich so wunderbar leichträdrig wie auf dem Tanzparkett bewegen lässt!
Und: Dank zwei kleiner Kofferräumchen (96 und 100 Liter) und der regelrecht bequemen, wenn auch kaum verstellbaren Sportsitze ist die Alpine A110S auch als durchaus alltagstauglich zu bezeichnen. Dennoch ist wahre Bestimmung der französischen Kurvenakrobatin jene, ihrer Fahrerin das leidenschaftliche Vergnügen am Autofahren quasi auf dem Silbertablett zu kredenzen. Weswegen die Testfahrten – von den notwendigen Alltagswegen abgesehen – vorwiegend auf kurvenreichen Strecken stattgefunden haben.
Hubraum | Zylinder 1.798 cm3 | 4
Leistung 215 kW/292 PS
Drehmoment 320 Nm max. Drehmoment bei 2.000 U./min.,
0–100 km/h | Vmax 4,4 s | 260 km/h
Getriebe | Antrieb 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe | Heckantrieb
Ø-Verbrauch | CO2 7,3 l | 163 g/km
Kofferraum 96 + 100 l
Basispreis 61.200 € (inkl.)
Das gefällt uns: Form & Farbe & Performance
Das vermissen wir: die Rückenlehne des Sportsitzes verstellen zu können
Die Alternativen: Audi TT, Lotis Elise. Alfa Romeo 4C