Subaru Outback 2.5i Selected Line - im Test | 11.09.2020
Durchs Dickicht boxern
Im doppelten Wortsinn abseits ausgetretener Pfade unterwegs sein kann man mit dem Subaru Outback. Wir fuhren den boxermotorisierten Jägersmann in der neuen Variante Selected Line.
Mag. Bernhard Katzinger
Bei aller SUV-Begeisterung ringsum ist das Segment der Kombis, die auf Geländetauglichkeit getrimmt sind, heißer denn je umkämpft. Kaum ein Hersteller, der damit nicht auf die Jagd nach Stückzahlen geht, ohne sich von der Meute wesentlich abheben zu können.
Liga der autonomen Gentlemen
Auftritt Subaru, jene Marke, welche vor allem die gebirgigen Landesteile seit Jahrzehnten mit praktischen, eigenständigen -und auch ein bisschen eigenwilligen - Allrad-Pkw versorgt. Mittlerweile hat man freilich deutlich mehr zu bieten als nur den Vorteil des permanenten Vierradantriebs.
So besticht die jüngste Auflage des Outback nicht nur mit echter Großzügigkeit, was das Platzangebot betrifft, sondern auch in der Ausstattung. Der Kofferraum ist wirklich riesig, aber auch bequem zu beladen. Im Cockpit nimmt man hochwertige Materialien wahr, die Geräuschdämmung fällt positiv auf, außerdem sorgt die aktuelle Sicherheitsausstattung mit dem neuen Kamerasystem für Aufnahme in die Liga der autonomen Gentlemen.
Eigenwillig sind und bleiben Motor und Getriebe: Weder der Boxer noch das CVT erfreuen sich per se immenser Beliebtheit. Am Motorenkonzept hält man weiterhin fest, auch wenn damit zeitgemäße Verbräuche nicht erreichbar sind - weder im Typenschein noch auf der Straße beziehungsweise Feldweg. Das Getriebe wird durch künstliche Schaltstufen kaschiert, die mit Lenkrad-Paddles eingelegt werden können. Alles in allem pendelte unser Testverbrauch um die zehn Liter, was angesichts des recht hohen Normverbrauchs eh nicht schlecht ist. Schade, dass es keinen Diesel mehr gibt.
Eigenständig eigenwillig
Ruft man Vortrieb ab, sind die Qualitäten des Boxermotors nicht zu verleugnen. Das stufenlose Getriebe spielt seine Stärken hingegen eher beim sanften Dahingleiten aus. Fahrwerktechnisch lässt sich die Auslegung als Geländefahrzeug nicht verleugnen, ohne dass man gleich Angsthaben muss, asphaltierte Kurven motiviert in Angriff zu nehmen. Sein Nutzwert stellt den Outback zum Teil über die deutschen Pendants. Wenn nur der große Durst nicht wäre, der auch den kleinen Sachbezug wenig überraschend in weite Ferne rücken lässt ...
Das gefällt uns: hoher Nutzwert, Eigenständigkeit am Markt
Das vermissen wir: bessere Ökobilanz bzw. Wirtschaftlichkeit
Die Alternativen: Škoda Octavia Scout, Volvo V60 Cross Country
Technische Daten:
Hubraum | Zylinder: 2.498 cm3 | 4
Leistung: 175 PS (129 kW)
Drehmoment: 235 Nm bei 4.000/min
0–100 km/h | Vmax: 10,2 s | 198 km/h
Getriebe | Antrieb: stufenl. CVT | Allrad
Ø-Verbrauch | CO2: 8,6 l S | 193 g/km (EU6d-T)
Kofferraum | Zuladung: 559–1.848 l | 479 kg
Basispreis | NoVA: 42.990 € (inkl.) | 16 %