CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Alter Meister

Erster Serien-Mercedes mit Achtzylinder, letzter mit Holzspeichen: der 460/500 "Nürburg" wurde insgesamt elf Jahre lang gefertigt.

Ein Jahr vor Beginn der Weltwirtschaftskrise debütiert auf dem Automobil-Salon in Paris der Mercedes-Benz 18/80 PS Typ Nürburg 460 (Baureihe W 08). Das in jeder Hinsicht großzügig ausgelegte Fahrzeug wendet sich an eine betuchte Kundschaft – eine auf den ersten Blick in jenen Tagen eher "ungünstige" Klientel.

Der von Ferdinand Porsche entwickelte "Nürburg" entsteht aus dem gemeinsamen Modellprogramm der Firmen Daimler und Benz zwie Jahre zuvor. Bereits 1929 erscheint die erste überarbeitete Variante unter dem Einfluss des Porsche-Nachfolgers Hans Nibel

Als erstes Serienmodell erhält er einen Achtzylinder-Motor. Der Name kommt von einer Dauererprobung auf dem Nürburgring, dort legt das Fahrzeug innerhalb von 13 Tagen und Nächten 20.000 Kilometer zurück.

Ein wichtiger Konkurrent ist der Horch 8, den ausgerechnet Paul Daimler entwickelt, nachdem die Daimler-Motoren-Gesellschaft sein Konzept abgelehnt und ihn zur Konkurrenz hat ziehen lassen.

Für den Antrieb (auch der 24 Zentimeter gestreckten Langversion) sorgt ein Achtzylinder-Reihenmotor mit 4,6 Liter Hubraum und 80 PS (59 kW) in Verbindung mit einem Viergang-Getriebe. 1931 gesellt sich auf Kundenwunsch eine stärkere Variante mit 100 PS (74 kW) aus 4,9 Liter Hubraum hinzu.

Diese Variante wird später als 19/100 PS Typ Nürburg 500 geführt und hat auch einen zuschaltbaren Schnellgang und Zeiss-Scheinwerfer.

Erhältlich sind für alle Fahrgestelle verschiedenste Aufbauten wie Limousine, Cabrios oder Pullman. Wie damals üblich bekommt man auch das Fahrgestell ohne Aufbau zwecks Fertigstellung bei einem Karossier nach Wahl.

Der junge Rudolf Caracciola und Routinier Otto Merz steuern ab 1929 zwei Exemplare eines speziellen zweisitzigen Sportroadsters bei der Internationalen Alpenfahrt über 2.660 Kilometer und bei der acht Stunden dauernden ADAC-Langstreckenfahrt für kompressorlose Tourenwagen auf dem Nürburgring.

Ab 1934 wird der 460 durch den 500 N ersetzt, bald darauf erscheint der 500 K mit Kompressor. Im Oktober 1939 werden die letzten sieben Exemplare der Baureihe W 08 produziert.

Mit elf Jahren Bauzeit geht die längste Produktionszeit einer vor dem Krieg bei Daimler-Benz gebauten Pkw-Baureihe zu Ende. Zu dieser Zeit ist der 500 N der weltweit letzte neu produzierte Personenwagen mit Speichenrädern. Insgesamt sind von der Reihe W 08 3.824 Fahrzeuge entstanden.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Es bleibt in der Familie

Mit dem neuen Rabbit im Golf-Museum

Ein runder Geburtstag ist immer ein guter Grund, seine Vorfahren zu besuchen. Zum 50-jährigen Jubiläum ging es mit dem neuen Rabbit auf Spurensuche, wie viel sich im Laufe von acht Generationen Golf geändert hat. Und was alles gleichblieb.

Selten lag die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn so nahe beinander wie beim Fiat Multipla. Da passt es nur gut, dass ihm sogar ein Leben nach dem Tod vergönnt war. In China. Als Elektroauto.

Gutes Rezept, falscher Zeitpunkt

Helden auf Rädern: MG ZS 180

Als praktisch alles schon verloren war, lieferte MG Rover ein Paradebeispiel für cleveres Engineering. Vor allem, weil der ZS ursprünglich der Unsportlichste der Modellpalette war.

Kooperationen und Übernahmen unter Konzernen sind wahrlich keine Erscheinung der Neuzeit. Und dennoch hat der Zusammenschluss, der zum Ford Corcel führte, eine ganz sonderbare Wendung, die zeigt, wie wirr und verworren ehemals die Verbandelungen unter den Autoherstellern waren.

Als Kombis noch lange nicht Mainstream waren, wollte man in Montevideo unbedingt einen haben. Ohne wenn und aber, weswegen der NSU P10 keinen riesigen Erfolg hatte. Das Genick brachen ihm aber eher die Begleiterscheinungen.

Das Turboschlupfloch

Helden auf Rädern: Dauer 962 LM

Der 962 LM war tatsächlich ein zum Straßenauto umgemodelter Rennwagen. Der Hintergrund dafür war aber dennoch, Rennen zu fahren, wenn auch nur kurz.