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Nur Fliegen war schöner

Die Corvette des Mittelstandes: Ende der 1960er machte Opel mit dem Sportcoupé GT einen Schritt weg vom Hutfahrer-Image.

Johannes.Gauglica@motorline.cc; mid/sta

Hier sehen Sie BIlder des Opel-Klassikers GT!

Erste Styling-Studien gab es bereits 1965, das fertige Produkt musste zugunsten von Sicherheitsbestimmungen und rationeller Produktion noch abgeändert werden.

Vergleiche mit der 1968 erstmals vorgestellten dritten Generation der Generation der Corvette, die dann nicht immer schmeichelhaft ausgfielen, musste sich das Auto gefallen lassen.

Die Klappscheinwerfer waren übrigens kein "Gimmick", sondern beruhten auf den Vorschriften in den USA, wo der GT auch verkauft wurde.

Auf der sicheren Seite blieb man auch technisch: die Basis lieferte, wohl aus Vernunftgründen, der Kadett B.

Die Karosserie wurde in Frankreich bei Brissonneau & Lotz gefertigt, dort verzögerte sich das Anlaufen der Produktion im "Revolutionsjahr" 1968 bis in den November.

Papiertiger?

Die Kundschaft konnte bis 1971 zwischen einem 1,1-Liter-Motor mit 60 PS (bis 1971) und einem 90 PS starken 1,9-Liter-Triebwerk wählen. Danach gab es nur mehr die große Maschine.

Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 185 km/h. Geschaltet wurde manuell über vier bzw. automatisch über drei Gänge.

Auf der Rennpiste zeigte der GT selten, aber doch, was in ihm steckte, wenn man es nur herauszukitzeln verstand. Darum bemühten sich Tuner wie Steinmetz, Greder oder auch Conrero:

Platz 9 und der Klassensieg bei der Targa Florio 1971 mit einem Conrero-GT waren eindrucksvoll für das kleine Sportcoupé auf Großserienbasis.

Bis zur Produktionseinstellung im Jahr 1973 wurden 103 463 Einheiten gebaut. In diesem Jahr wurde das Karosseriewerk Brissonneau & Lotz von Renault übernommen, damit lief die Fertigung aus.

Mittlerweile gab es mit dem Manta bereits einen würdigen Nachfolger als Bürger-Sportwagen.

Rekorde

Es gab den GT nie in einer Diesel-Version. Als die Selbstzünder noch zurecht ein Image vom braven, aber faden und obendrein unreinen Arbeitstier trugen, war ein sportlicher Diesel undenkbar.

Mit einem Rekordfahrzeug auf GT-Basis zeigte Opel 1972 allerdings erstmals auf, was im Dieselmotor stecken könnte. Die kreisrunde Hochgeschwindigkeitsstrecke in Dudenhofen war Schauplatz des Weltrekordversuches mit einem 2,1l-Turbodieselmotor im aerodynamisch optimierten GT-Body.

Die Maschine leistete 95 PS, das Serienprodukt (im Opel Rekord D) dann ohne Turbo schlanke 60 PS. Vmax lag dank extrem langer Übersetzung und groß dimensionierten Rädern bei 197,5 km/h; die Durchschnittsgeschwindigkeit biem Rekord-Run dann bei 190 km/h.

Der Verbrauch überschritt die 13-Liter-Marke... – seit damals ist viel passiert.

Mit dem Eco Speedster hatte Opel einen "geistigen Nachfolger" des Diesel-GT, auch damit fuhr man 2002 eine Serie von Weltrekorden. Der Verbrauch lag bei 2,5l auf 100 km.

Nicht genug damit, rollte 1971 auch ein Elektro-GT auf die Rekordpiste. Das Auto war zu Geschwindigkeiten bis 240 km/h fähig, leider genügte die Ladekapazität der Akkus nur für eine magere Reichweite von ca. 40 Kilometern.

GT, Teil 2: die Rückkehr

In den nächsten 34 Jahren gab es einige Versuche von Nachbauten und Hommagen. Seit 2007 gibt es die Renaissance des Namens GT.

Was von einigen lauthals als Neuauflage gefeiert wurde, hat in Wahrheit natürlich nichts mit dem Original zu tun. Der in Amerika als Pontiac Solstice bzw. Saturn Sky erhältliche zweisitzige Roadster mit V6-Motor ist in Kontinentaleuropa als Opel GT "gebrandet".

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