CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Jubiläum: 50 Jahre Renault 4

Raum-Revolution

Mit dem Renault 4 feiert die erste Kombilimousine ihren fünfzigsten Geburtstag. Beim Debüt 1961 brannte er ein Neuheiten-Feuerwerk ab.

Georg.Koman@motorline.cc

Hier geht's zu den Bildern

Mit dem R4 sorgte Renault 1961 auf dem Frankfurter Automobilsalon für Staunen: Ein Fronttriebler mit vier Türen plus Heckklappe und einem Kofferraumvolumen bis zu 950 Liter? Im Vergleich zum R4 war der gute, alte VW Käfer ein Raumwunder – man wunderte sich, dass er so wenig Raum anbot.

Der Renault 4 war dagegen ein Tanzpalast, obwohl er mit einer Länge von 3,66 Zentimetern definitiv kompakt geraten war, vor allem dank seiner heute noch imposanten Höhe von 1,55 Meter.

Erstmals eine Plattformstrategie

Auch debütierte mit dem R4 eine Art Plattformstrategie. Mit gleicher Technik, aber anderer Karosserie gab es ab 1962 den Lieferwagen Fourgonette, 1964 eine Pickup-Variante sowie eine Allradversion und ab 1969 den „Plein Air“, ein Cabrio ohne Türen.

Und noch eine Weltpremiere gab es beim R4: eine falt- und nach vorne klappbare Fonbank. Vorne gab es ebenfalls eine Bank, die im Ganzen verschoben werden konnte. Der Schalthebel wanderte deshalb nach oben und begründete den Begriff „Revolverschaltung“. Vollsynchronisiert war das Getriebe außerdem.

Die nächste Überraschung findet man an der Hinterachse: Dort gab es nämlich eine Einzelradaufhängung. Und für eine relativ neutrale Fahrwerksauslegung wurde der Motor weit hinter der Vorderachse platziert, das Getriebe saß vorne vor dem Motor.

Vernünftig-sparsame Motoren

Mit der Motorleistung hatte das Fahrwerkslayout jedenfalls nicht zu kämpfen, die blieb mit 23 bis 34 PS, genau wie der Verbrauch, bescheiden. Mit ein Grund, warum der Renault 4 ein Jahrzehnt später recht locker durch die beiden schweren Ölkrisen rollte.

In Summe war das R4-Konzept vor 50 Jahren seiner Zeit unheimlich weit voraus, Renault-Chef Pierre Dreyfus ging mit dieser Menge an Innovationen ein großes Risiko ein.

Die Guillotine wäre schnell zur Hand gewesen, hätte er sich im Kundengeschmack verschätzt gehabt. Hatte er aber nicht. Der Erfolg war so groß und anhaltend, dass der R4 in 31 Jahren Laufzeit beinahe unverändert blieb: 8,1 Millionen Stück wurden in 28 Ländern gebaut und in mehr als 100 verkauft.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Zwischen Kaiserwetter und Temperatursturz

Flachgau-Höllental Spring Classic 2025

Leider hatten sich nur 25 Teilnehmer zu dieser tollen Rallye am 4. und 5. April 2025 angemeldet. Ich kann allen Nicht-Teilnehmern nur sagen: Ihr habt was versäumt.

Geliebter Fremdkörper

Helden auf Rädern: VW 1500 Rural

Ein Auto, das nach mehreren Umbenennungen, Joint Ventures, Pleiten, Übernahmen und Facelifts nach wie vor durch seine Qualitäten überzeugen konnte, kann ja nicht so schlecht sein. Die Geschichte des VW 1500 Rural zeigt, worauf es eigentlich ankommt.

ARBÖ Classic & ARL 2025

27. ARBÖ Classic rechnet mit Nennrekord

Am 6. und 7. Juni werden wieder bildhübsche Oldtimer die traumhafte Gesäuseregion rund um die Stiftsgemeinde Admont beglücken. Bei der 27. Ausgabe der ARBÖ Classic winkt ein Rekordergebnis.

Wenn Genossen den Eid genossen

Helden auf Rädern: Shanghai SH760

Automobilbau in China? Vor 70 Jahren nahezu unvorstellbar. Dafür zeigte der SH760, wie schnell sich in diesem Land das Blatt wenden und man in diesem Spiel dazulernen kann. Ein Auto wie ein Spiegelbild der Lernkurve eines Landes.

Der optimale Weg zum Traum-Oldtimer

Einen Oldtimer in die Niederlande importieren

Oldtimer aus Übersee sind in Europa sehr beliebt! Das liegt oft daran, dass es viele gewünschte Modelle hierzulande nicht gibt oder diese einen eher schlechten Zustand aufweisen. Ein Import aus den USA ist daher für viele Autoliebhaber eine valide Alternative und den Aufwand auf jeden Fall wert.