CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Automobilia-Auktion des Dorotheums

Schwelgen in Mobil-Träumen

In einer Auktion am 18. März 2014 im Dorotheum kommen Autokataloge ebenso unter den Hammer wie Kühlerfiguren oder Kennzeichen.

Ein 540 K Spezialroadster für den Herrn, ein 150 Sportroadster für die Dame? Gut möglich, dass so manch Mercedes-Benz Verkäufer damals, in den 1930ern, dem gut betuchten Herren versucht hat, auch den kleinen Heckmotor-Flitzer schmackhaft zu machen. Quasi als Beigabe, als Argument, um bei der Verwirklichung des eigenen automobilen Traums vom 540 K, dem „Über-Mercedes“ seiner Zeit, den Haussegen nicht schief hängen zu lassen.

Von allzu großem Erfolg dürften diese Versuche wohl nicht gekrönt gewesen sein, wurden doch von dem heute kaum noch bekannten 150 Sportroadster nur um die 20 Stück gebaut, nur einer soll überlebt haben. Der 540 K Spezialroadster hält hingegen seinen festen Platz in der Automobilgeschichte, ebenso in den Rekordlisten der teuersten Automobile.

Genauso, wie damals der Herr beide Verkaufskataloge mit nach Hause gebracht hat, können auch ähnlich Begeisterte das am 18. März 2014 tun. Bei der Automobilia-Auktion im Palais Dorotheum Wien sind beide im Angebot. Nicht die Autos, die Kataloge. Beide in herausragendem Zustand, beide extrem selten, und beide die Highlights unter den zehn offerierten Mercedes-Vorkriegsprospekten - quasi die komplette Modellpalette.

Beim Vergleichen der Prospekte – etwa zwischen der Porsche Ur-356 Stromlinienlimousine aus dem kärntnerischen Gmünd und seinem Konkurrenten, dem Maserati A6 1500, aus Modena – kommt so mancher ins Schwelgen über einen unerreichbar scheinenden Traum.

Ein weiteres Highlight im Angebot ist eine Sammlung von einmaligen Rolls-Royce- und Bentley-Kühlerfiguren, die nun einzeln versteigert werden. Darunter etwa eine Figur in Form eines Wasserflugzeugs, eines Rolls-Royce S6B Seaplanes. Diese bekamen nur Piloten und Entwickler dieser Flugzeuge in Erinnerung an die Erfolge bei Flugrennen in den 20er und 30er Jahren.

Auch die österreichische Automobilgeschichte ist mit Stücken von Austro-Daimler, Steyr, Gräf und Stift oder der Avis-Flugzeugwerke vertreten. Beliebte Sammlerstücke sind etwa die Kennzeichen aus der Besatzungszeit, im Angebot sind solche aus Wien und Niederösterreich. Neben den Prospekten und Kühlerfiguren gibt es mit alten Emailschildern, Plaketten, Modellen, Entwurfszeichnungen und Fotos alles, was das Sammlerherz begehrt.

Und wer nach historischen Autos und Motorrädern sucht, der möge sich den 14. Juni 2014 vormerken. An diesem Tag findet die Auktion „Klassische Fahrzeuge und Automobilia“ im Dorotheum Fahrzeug-Technik Zentrum Wien Vösendorf statt.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Zweierlei Reibwerte

Helden auf Rädern: VW Öko-Polo

Viele technische Neuerungen sind älter als sie scheinen. Oft ist die Zeit aber einfach noch nicht reif dafür, weswegen ambitionierte Technik oftmals in der Schublade verschwindet. Der Öko-Polo zeigt aber, dass ein wenig Abwarten auch Vorteile haben kann.

Geliebter Fremdkörper

Helden auf Rädern: VW 1500 Rural

Ein Auto, das nach mehreren Umbenennungen, Joint Ventures, Pleiten, Übernahmen und Facelifts nach wie vor durch seine Qualitäten überzeugen konnte, kann ja nicht so schlecht sein. Die Geschichte des VW 1500 Rural zeigt, worauf es eigentlich ankommt.

Selten lag die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn so nahe beinander wie beim Fiat Multipla. Da passt es nur gut, dass ihm sogar ein Leben nach dem Tod vergönnt war. In China. Als Elektroauto.

Kleiner Bruder, das Luder

Helden auf Rädern: Renault 6

Plattformübergreifende Entwicklungen waren schon in Mode, bevor sie wirklich in Mode kamen. Im Falle des Renault 6, brachte das Gleichteileprinzip aber fast mehr Nach- als Vorteile mit sich.

Kooperationen und Übernahmen unter Konzernen sind wahrlich keine Erscheinung der Neuzeit. Und dennoch hat der Zusammenschluss, der zum Ford Corcel führte, eine ganz sonderbare Wendung, die zeigt, wie wirr und verworren ehemals die Verbandelungen unter den Autoherstellern waren.

Wenig Auto, viel Design für viel Geld – eine Idee, die hätte funktionieren können. Die Optik eines Bonsai-Mercedes war für den Gurgel XEF dann aber doch zu wenig.