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Held der Arbeit

Der Ford Transit wandelte sich ständig, passte sich mit immer mehr Varianten den Wünschen der Käufer an und blieb sich doch immer treu.

mid/kw

1965 kam, als Nachfolger des Fünfzigerjahre-Transporters FK, der Ford Transit auf den Markt. Mächtiger Kühlergrill mit 30 Schlitzen, erhabene Kotflügel, kastige Form.

So half er damals Kleingewerbe und Handwerk durch den Arbeitstag. Zwei Radstände, zwei Dachhöhen und 18 Tür-Kombinationen boten die Vielfalt, die Erfolg versprach.

Schließlich musste das Auto ja passen zum jeweiligen Einsatzzweck. Hinzu kamen im Laufe der Zeit Bus- und sogar Panorama-Bus-Versionen, Fahrgestelle mit Einzel- oder Doppelkabine und Pritschenwagen.

1972 fuhren zwei Transit mit dem neuen 2,4-Liter-Diesel, dessen 54 PS kräftig in die geräumige Kabine nagelten, eine Woche lang Vollgas auf der Rennstrecke von Monza (Bild oben). Probleme? Keine. Aber drei Langstrecken-Weltrekorde gebrochen.

Komfortabler, ja fast schon fürstlich motorisiert, waren die Transit mit dem drei Liter großen V6-Benziner, der mit der zweiten Generation ab 1978 (Bild oben) Einzug hielt.

Das Klassisch-Kastige wurde weniger mit der dritten Generation von 1986 (Bild links). Motorhaube und Windschutzscheibe schmiegten sich flach stehend in den Wind, die Seitenscheiben der vorderen Türen reichten weit hinab.

Die Arbeit im Windkanal - eine Premiere für Fahrzeuge dieser Art - hatte sich gelohnt: Der Luftwiderstandsbeiwert von 0,37 war beachtlich.

Ganz neue Komfort-Erfahrungen machten Transit-Reisende in den Versionen mit kurzem Radstand: Hier war die blattgefederte Starrachse einer Einzelradaufhängung gewichen. Auch Reisemobil-Freunde wurden bedient: Das Wohnmobil Nugget, gebaut bei Westfalia (Bild links), wurde ein Hit.

Acht Jahre hielt sich dieser Transit erfolgreich am Markt, dann kam 1994 Generation vier mit noch mehr Vielfalt und einer stämmigen, in der langen Hochdach-Ausgabe sehr eindrucksvollen Designsprache.

Wahlweise gab es Vorderrad- oder Hinterradantrieb. Unser Transit-Bus, mit dem wir in diesen Jahren zu einem regnerischen Formel Eins-Rennen an den Nürburgring gefahren waren, hatte Hinterradantrieb.

Als wir nach dem Rennen durchgefroren die als Parkplatz genutzte nasse Hangweise verlassen wollten, stauten sich vor uns etliche breitbereifte Autos. Der Transit wühlte sich durch, zeigte aber klar, dass vier angetriebene Räder manchmal besser sind.

Ford sah das ähnlich und brachte mit der fünften Generation (Bild rechts) des Jahres 2000 wieder Allradmodelle, nachdem es schon in den Achtzigern einen 4x4-Transit gegeben hatte.

Gleichzeitig nahm die zuvor schon große Vielfalt an Radständen, Motoren und Aufbauten weiter zu - natürlich auch bei Transit Nummer sechs von 2006, den die Fahrer nicht nur wegen seines kleinen Joystick-Schalthebels in direkter Lenkradnähe liebten.

Den für seine Ansprüche perfekten Transit zu konfigurieren, kann den Kunden so manchen Abend rauben. Doch die Chance, genau den passenden Kasten zu finden, war und ist ausgesprochen hoch.

Seit 2014 ist die siebente Transit-Generation im Handel (im Bild oben ganz rechts). Wer beschreibt die Versionen und Ableger, wer die Motoren, Getriebe, Sicherheitssysteme? So lang kann kein Artikel werden. Es genügt zu wissen, dass der Transit viel auf dem Kasten hat, auch wenn er längst kein Kasten mehr ist.

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