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THG-Quote: Fragen und Antworten
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Ein Gas heller Freude?

Ab 2022 soll es in Deutschland für jeden möglich sein, über CO2-Quoten mit seinem E-Auto Geld zu verdienen. Der Deal hat jedoch diverse Auflagen. Die wichtigsten Antworten.

Roland Scharf

Was ist die THG-Quote?
Dieses Kürzel steht für Treibhausgasminderungsquote und in diesem Fall geht es darum, die CO2-Anteile des Verkehrs zu reduzieren, um die verpflichtenden EU-Klimaziele zu
erreichen.


Wie funktioniert der Handel?
Der deutsche Gesetzgeber schreibt vor, wie viele Tonnen CO2 Mineralölfirmen jährlich ausstoßen dürfen. Wer den festgelegten Wert überschreitet, muss zahlen – außer, er kauft sich sogenannte Verschmutzungsrechte von Dritten. Und das geht ab 2022 auch von privaten E-Auto-Fahrern.


Gilt das auch in Österreich?
Das Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote wurde vom deutschen Bundesrat beschlossen. Nachdem es sich aber um eine EU-Vorgabe handelt, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis so ein System auch woanders kommt.


Wozu das Ganze?
Damit möchte man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen will man den Umstieg auf die E-Mobilität weiter versüßen, etwa den hohen Wertverlust ausgleichen. Zum anderen will man auch die Industrie dazu bewegen, sauberer zu werden, um allein dadurch Geld zu sparen. Sprich: Je cleaner die Firmen werden, desto eher schauen THG-Quotendealer durch die Finger.


Wie funktioniert der Handel?
Während die Industrie untereinander mit den Zertifikaten feilschen kann, funktioniert das Geschäft mit den Privaten über Zwischenhändler, die Quoten zu großen Paketen bündeln
und diese dann an die Ölfirmen verkaufen.


Wer darf aller mitmachen?
Nur Fahrer oder Betreiber von rein batteriebetriebenen Autos oder Transportern, nicht aber von Hybriden, Plug-in-Hybriden, Wasserstoff- und Erdgas-Autos. Dazu kommen auch die Betreiber von Ladepunkten, egal ob privat oder gewerblich.


Wem verkaufe ich?
Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter im Netz, die ihre Dienste anbieten. Einer davon ist etwa insta-drive, die bis zu 896,- Euro in Aussicht stellen. Durchwegs handelt es sich um unabhängige Plattformen, die mit den eingekauften Quoten teils unterschiedlichste Kunden bedienen.


Was benötige ich für den Verkauf meiner Emissionen?
Das ist das Interessante daran: Man muss nicht einmal ein E-Auto besitzen. Es reicht schon, wenn man eines geleast hat. Ansonsten läuft die Registrierung so wie bei praktisch jeder anderen Website auch: persönliche Daten angeben, natürlich auch die Bankverbindung und dann noch ein Foto oder Scan des deutschen Fahrzeugscheins. Das war es auch schon. Den Rest erledigt dann der Anbieter.


Wie viel Geld bekomme ich?
Offiziell sind für 2023 maximal 388 Euro festgesetzt. Das ist aber der große Unterschied zum Zertifikate-Handel. Hier entsteht der Preis anhand von Angebot und Nachfrage und nicht über eine Art Börse. Das heißt: Einerseits werden schon jetzt auch höhere Beträge angeboten - wie eben etwa von insta-drive - und andererseits konnte sich in den nächsten Jahren der Quotenpreis deutlich erhöhen, wenn die Nachfrage stark steigen könnte.


Das ist aber nicht viel!
Ja, weil Mineralölkonzerne selbst auch genug Möglichkeiten haben, ihre THG-Quoten zu erfüllen. Etwa über den Verkauf von Bio-Kraftstoffen oder dem Betreiben eines eigenen Ladenetzes.




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