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Elektroautos und der Winter
TÜV Süd

TÜV: Die Vorteile überwiegen auch bei Kälte

Elektrisch Fahren ist längst massentauglich. Sogar Vorurteile wegen stark sinkender Reichweiten bei fallenden Temperaturen gehören der inzwischen Vergangenheit an, so der TÜV Süd. Hängt das Auto an der Wallbox, genießen Elektrofahrer sogar ein eisfreies, vorgewärmtes Auto. Zeit und Innenraumtemperatur werden übers Handy vor eingestellt. Wohlige Wärme, freie Sicht und vorgeheizte Technik bedeuten laut der Technik-Experten nicht nur mehr Komfort, sondern auch ein Plus an Sicherheit und Umweltschutz.

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"Die Vorteile eines Elektroautos überwiegen - auch im Winter", sagt Pascal Mast, Director New Technologies and Sustainable Services beim TÜV Süd: "Effizienz, Emissionen, Nachhaltigkeit - hier ist der Elektroantrieb sowieso unschlagbar. Der Stromantrieb bringt aber weitere Pluspunkte: Sicherheitsrisiken, wie die Minisicht durchs freigekratzte Guckloch, oder Umweltsünden, wie minutenlanges Warmlaufenlassen des Verbrennungsmotors - mit BEV und PHEV kein Thema mehr. Das Auto wird beim Laden am Kabel vor der Abfahrt vorgeheizt."

Und auch in Sachen Reichweiten von reinen E-Autos gibt der Experte, der sich jahrelang mit Emissionen von Fahrzeugen jeglicher Art auseinandergesetzt hat, Entwarnung: "Zwar sinkt die Reichweite im Winter immer noch, weil Klimaanlage, Sitzheizung, Gebläse und Co. mehr Energie brauchen. Bei aktuellen Modellen mit einer Batteriekapazität von 77 Kilowattstunden fallen diese Verbräuche nur nicht mehr so sehr ins Gewicht." Und: Ein Benziner oder Diesel brauche im Winter ja auch mehr Sprit.

Batterien verhalten sich bei niedrigen Temperaturen anders. Wer weiß, wie, kann sich darauf einstellen und kommt prima emissionsfrei durch die kalte Jahreszeit. Zum Basiswissen gehört: Batterien haben es gerne warm. Mast: "Sinken die Temperaturen stark, verlieren die Speicher an Dynamik. Das macht sich auch beim Fahren bemerkbar." Wer also sein Elektroauto in der Garage parken und laden kann, schont die Batterie.

Erfahrene Elektrofahrer, die das Auto per Rekuperation und ohne Bremspedal vor der Ampel zum Stehen bringen, registrieren bei Minusgraden eine geringere Bremswirkung. "Die Rückgewinnung von Verzögerungsenergie ist abgeschwächt, weil in eine kalte Batterie nicht die gesamte Menge zurückgepresst werden kann - das regelt das Batteriemanagement. Das gleiche passiert, wenn man mit vollgeladener Batterie losfährt", erläutert Mast.

Weniger Dynamik gibt es auch beim Laden. Ist der Akku richtig kalt, wird die Stromspeicherung langsam hochgefahren. Elektrofahrer werden das vor allem an Schnellladestationen mit 100 Kilowatt und mehr bemerken. Insgesamt sollte man im Winter die Batterie nicht vollständig laden - das dient der Haltbarkeit.

Den gesamten Innenraum über eine lange Zeit zu beheizen, kostet viel Strom. Die Heizung funktioniert schließlich elektrisch. Sitz- und Lenkradheizung ziehen wesentlich weniger "Saft" aus dem Akku. Sie halten ausreichend warm und kosten weniger Reichweite. Die goldene Regel heißt: Vorheizen! Am besten über Nacht an der Elf-Kilowatt-Wallbox in der Garage und mit 100 Prozent Ökostrom. "So ist man im Winter mit dem Elektroauto bequem, sicher und nachhaltig unterwegs", sagt der Experte.

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