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Gooood Morning Vietnam!

Mit VinFast geht nicht nur der einzige vietnamesische Hersteller demnächst in Europa in die Startlöcher, er tut dies mit deutscher Schützenhilfe und einer vollelektrischen Modellpalette.

Roland Scharf

VinFast – wie? VinFast – was? Wer bislang nichts von diesem Unternehmen gehört hat, nicht weiter schlimm, denn die Geschichte ist so jung wie dynamisch zugleich. Hier ein kleiner Rekurs: 2017 gegründet, gehört VinFast zur Allianz Vingroup, einem echten Industrie-Giganten, der in vielen Branchen tätig ist. Hauptsitz ist in Hai Phong und quasi als Versuchsballon fertigte man alte BMW-Modelle in Lizenzbau nur für den heimischen Markt. Magna in Graz war bei der Entwicklung dieser Modelle eifrig im Einsatz, gleichwohl von Anfang an feststand, dass diese X5- und 5er-Derivate nie für die westliche Welt bestimmt waren.

Große Namen
Doch genau das wird sich nun drastisch ändern. Bereits 2022 möchte man in wichtigen europäischen Märkten durchstarten und zwar mit rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Für die erfolgreiche Durchsetzung dieses doch ambitionierten Plans hat man sich mit Michael Lohscheller eine echte Größe als neuen CEO geangelt, managte er schließlich Opel bis zur Übernahme durch Stellantis. Erst seit September ist Lohscheller in seiner neuen Rolle aktiv, dennoch gibt es bereits jetzt erste Details zu Strategie und Produkten. Den Anfang machen zwei SUV, die im Full-Size- und Kompakt-Segment angesiedelt sein werden. Auf der gleichen Plattform aufbauend verfügen sowohl der VF e35 [unten] als auch der - BMW-Liebhaber werden jetzt kurz zusammenzucken - e36 [oben] über zwei E-Motoren, weswegen Allradantrieb optional möglich ist. Die Leistung soll um die 460 PS betragen, die Reichweite 550 Kilometer. Zahlreiche Assistenzsysteme, vom Abstandsregel-Tempomaten bis zur Müdigkeitserkennung, Infotainmentsysteme mit Sprachsteuerung und E-Commerce-Fähigkeit gelten als gesetzt.

Vor allem aber sollen die zwei durch ihre erschwinglichen Preise glänzen, was Lohscheller und sein Team durch ein neuartiges Batterie-Mietmodell erreichen möchten. Wie dies aber aussehen soll – tja, das wird noch nicht verraten.

Schlanker Vertrieb
Startschuss ist gewissermaßen auf der LA Auto Show gewesen, was insofern Sinn ergibt, da Nordamerika noch vor Europa mit VinFast-Modellen bedient werden soll – und da hat Lohscheller schon genug zu tun. Ähnlich wie bei Tesla soll es zwar ein eigenes Vertriebsnetz geben, aber nur bestehend aus schicken Stores in großen Städten. Der Vertrieb an sich läuft über Direktverkauf im Internet und der Techniker soll zum Service zu den Kunden nach Hause kommen. Kein schwacher Plan für einen Newcomer, doch man dürfte die Realisierung durchaus im Griff haben. Im ersten Jahr ist geplant, die Marke an sich einmal bekannt zu machen. Erst dann geht es an den Verkauf. So können Vorbestellungen in den USA im ersten Halbjahr 2022 aufgegeben werden. Wie dieser Zeitplan für das Abendland aussieht, ist ebenfalls noch nicht bekannt.

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