Audi Azubi-Projekt: NSU mit etron-Power | 10.07.2023
NSU Prinz: Die elektrische Wiederauferstehung eines Klassikers
Zur Feier des 150-jährigen Bestehens des Audi-Werks in Neckarsulm hat der deutsche Automobilhersteller etwas Besonderes aus dem Hut gezaubert. Anstatt seine auserwählten Azubis auf ein Auto mit dem berühmten Vier-Ringe-Logo auf der Motorhaube loszulassen, entschied sich Audi, einen Klassiker der Vergangenheit zu neuem Leben zu erwecken - den NSU Prinz. Ursprünglich als NSU Prinz 4 bekannt, wurde dieser kompakte Zweitürer aus dem Jahr 1971 von einem Team von Auszubildenden in ein elektrisches Showcar verwandelt.
Die Auszubildenden bei Audi in Neckarsulm haben ein außergewöhnliches Projekt in Angriff nehmen dürfen: Die Wiederbelebung eines echten Klassikers, des NSU Prinz 4 aus dem Jahr 1971. Das Ziel war es, das Auto für die 150-Jahrfeier des Unternehmens am Standort Neckarsulm im Januar 2023 wieder zum Leben zu erwecken. Nach langer Stilllegung wurde der "Prinz" aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und erstrahlt nun in neuem Glanz.
Der erste Schritt bestand darin, das Fahrzeug auf eine solide Basis für die bevorstehenden Umbauten vorzubereiten. Roststellen an der Karosserie wurden behoben, und während die angehenden Karosserie- und Lack-Fachleute sich um die Außenhaut kümmerten, nahmen sich die künftigen Kfz-Mechatroniker den Antrieb, die Batterie und das Fahrwerk vor.
Der NSU Prinz 4 wurde mit einem elektrischen Antriebsstrang ausgestattet, der von einem Audi e-tron von 2020 stammt. Statt des früheren 30 PS (22 kW) starken Zweizylinder-Benzinmotors hat der "Prinz" nun einen Elektromotor mit 240 PS (176 kW) im Heck. Die Energieversorgung erfolgt über eine Batterie aus dem Plug-In-Hybrid Audi Q7 TFSI e quattro, die unter der Fronthaube platziert ist.
Das Exterieur des EP4 wurde so gestaltet, dass es sowohl athletisch als auch historisch wirkt. Die charakteristische Karosserieform aus den 1970er Jahren blieb erhalten und wurde von Rost befreit. Die Azubis lackierten das Fahrzeug in den Audi-Farben Suzukagrau und Brilliantschwarz und verliehen ihm damit einen modernen Touch. Akzente wie der Jubiläumsschriftzug "150" erinnern an die historische Bedeutung des Fahrzeugs.
Die umfangreichen Veränderungen am Unterbau und der deutlich verbreiterten Karosserie sorgen für einen muskulösen und athletischen Look. Die Kotflügel wurden von den Azubis entworfen und mithilfe von 3D-Druck realisiert. Breite Räder mit modernen Performancereifen bieten einen hervorragenden Grip bei Beschleunigung und sportlicher Kurvenfahrt. Ein auffälliges Merkmal des EP4 ist der in Signalgelb lackierte Heckflügel, der am Überrollkäfig befestigt ist und dem Fahrzeug eine dynamische Optik verleiht.
Im Innenraum dominieren rennsportliche Elemente und ein minimalistisches Design. Ein auffälliger Überrollkäfig in Signalgelb setzt Akzente, während die übrigen Oberflächen in Schwarz gehalten sind. Sitze des Typs "Recaro Podium" bieten den Insassen Komfort und Stabilität. Die Instrumente und Anzeigen werden von einem Einplatinencomputer mit Bildschirm übernommen, der zugleich als Tacho und Bordcomputer dient.
Während des Projekts konnten die Auszubildenden ihr erlerntes Wissen in die Praxis umsetzen und verschiedene Techniken und Materialien kennenlernen. Neben dem Elektroantrieb kam auch der 3D-Druck zum Einsatz, um innovative Lösungen zu verwirklichen. Die enge Zusammenarbeit mit der Technischen Entwicklung von Audi ermöglichte es den Azubis, wertvolle Einblicke in die Prozesse des Unternehmens zu gewinnen.
Der EP4 verkörpert die Verbindung von Geschichte und Zukunft. Als einstiges Symbol des Wirtschaftswunders und ein Fahrzeug mit Rennsporterfolgen fügt sich der NSU Prinz nahtlos in die kommende Ära der vollelektrischen Mobilität am Standort Neckarsulm ein. Audi-Personalvorstand Xavier Ros zeigte sich begeistert von dem Projekt und betonte die Bedeutung solcher Projekte für die Zukunft des Unternehmens: „Mit tollem Engagement und viel Kreativität haben unsere Auszubildenden ein großartiges Fahrzeug umgesetzt. Auf dieses Ergebnis können sie wirklich stolz sein“, sagte Ros. Und weiter: „Solche Projekte zeigen, dass unser Unternehmen mit seinen Nachwuchskräften eine starke Zukunft hat.“