Acht Wallboxen im Test | 15.06.2023
Die Unterschiede liegen im Detail
Im aktuellen Wallbox-Test hat der ÖAMTC acht neue Modelle genauer unter die Lupe genommen. Auch wenn alle ihre Stärken und Schwächen haben, konnten alle Teilnehmer mit einem "gut" abschneiden.
Wie gut ein E-Auto ist, hängt oftmals von der Möglichkeit ab, dieses zu laden. Die Relevanz von Wallboxen hat in letzter Zeit also dramatisch an Bedeutung gewonnen, weswegen der Autofahrerclub dieses Mal gleich acht solcher Ladeeinheiten auf dem Prüfstand hatte, die das Label von bekannten Kfz-Herstellern tragen. "Wenn es um das Laden zu Hause geht, sind ja meist Boxen von spezialisierten Firmen das Mittel der Wahl. Allerdings versuchen die Fahrzeughersteller mittlerweile, ebenfalls auf diesem Markt Fuß zu fassen", sagt ÖAMTC-Techniker Florian Merker. Übrigens spielt es keine Rolle, ob Box und E-Auto das gleiche Logo tragen: Alle Ladeeinheiten wurden mit mehreren Fahrzeugen getestet, eine "Bevorzugung" der eigenen Marke konnte nicht festgestellt werden. Wobei nur zwei der geprüften Boxen, die Modelle von Tesla und Peugeot, tatsächlich unter dem Dach dieser Kfz-Marken gebaut werden. Der Rest stammt von Automobilzulieferern oder Wallbox-Spezialisten und ist "nur" entsprechend gebrandet.
Die Testergebnisse fasst der Merker wie folgt zusammen: "Die Basisfunktionen meistern alle Modelle ohne Schwierigkeiten. Auch Lade-Abbrüche oder Sicherheitsprobleme, beispielsweise in den Fehlerstrom-Abschalteinrichtungen, haben wir bei keinem Produkt festgestellt." Warum es trotzdem bei keiner der getesteten Wallboxen für ein "Sehr gut" gereicht hat? "Auch wenn jedes Produkt bedenkenlos empfohlen werden kann, gibt es kleinere Schwächen. Die sind je nach Modell unterschiedlich und führen letztlich dazu, dass keine Wallbox die absolute Top-Wertung schafft", so Merker.
Für welche Box man sich letztlich entscheidet, hängt einerseits vom Budget ab, andererseits von den persönlichen Präferenzen, z. B. in Sachen Zubehör. Testsieger ist jedenfalls die Wallbox Pulsar Plus von Hyundai, die mit durchschnittlich 911 Euro zu Buche schlägt und damit im gehobenen Preissegment zu finden ist. Dafür bekommt man eine außergewöhnlich kompakte Box mit einer sehr guten App und einer auffälligen Anzeige, die schon von Weitem den aktuellen Ladestatus anzeigt. Merker: "Nicht ganz so gelungen: Das Kabelmanagement, das umso schwieriger ist, je kleiner die Box ist. Und in Zeiten hoher Strompreise auch nicht unwesentlich: Der Stromverbrauch im Stand-by-Modus könnte geringer sein."
Der ID. Charger von VW ist am anderen Ende der Tabelle angesiedelt. Eine Empfehlung ist sie – wie man an der Gesamtnote "Gut" sieht – dennoch wert. Merker: "VW konzentriert sich beim günstigen ID. Charger einzig und allein auf das sichere Laden. Sonderfunktionen und Komfortausstattung sucht man vergeblich, auch eine App ist nicht vorhanden. Wer darauf nicht verzichten möchte, muss zum ebenfalls erhältlichen ID. Charger Connect greifen." Was man jedoch sehr wohl bekommt: gutes Kabelmanagement und den geringsten Stand-by-Verbrauch. Reicht das aus, ist man mit dieser preiswerten Variante sehr gut bedient.