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„Ein ziemlich evolutionäres Auto“

Völlig unspektakulär präsentiert sich der neue RB9 aus dem Hause Red Bull Racing, Adrian Newey und seine Crew setzen auf Evolution.

Fotos: Red Bull Racing

Als sechstes von elf Teams lüftete Red Bull am Sonntagnachmittag im Team-Hauptquartier im britischen Milton Keynes das Geheimnis um seinen Boliden für die bevorstehende Saison.

Mit Spannung wurde die Präsentation des RB9 erwartet, mit dem Sebastian Vettel und Mark Webber die Verteidigung der Fahrer- und der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft in Angriff nehmen werden.

Seit dem Modell RB3 tragen die Boliden des österreichisch-britischen Teams die Handschrift von Stardesigner Adrian Newey. Da das technische Reglement weitestgehend stabil geblieben ist, unterscheidet sich der RB9 optisch nur unwesentlich von seinem Vorgänger.

Ins Auge sticht die neue Farbgebung, denn neben dem bekannten Dunkelblau sind auch violette Farbtupfer sowie das Logo des neuen Titelsponsors Infiniti prominent zu sehen. Und die Mission ist klar: "Wir wollen die beiden WM-Pokale noch nicht aus unserem Trophäenkabinett hergeben", sagt Teamchef Christian Horner.

Aerodynamisch wirkt das Auto wieder wie aus einem Guss. Auffällig ist die Nase: Die Stufe beim Übergang des Chassis in die Nase ist geblieben, wenn auch nicht mehr so markant eckig. Die Seitenkästen schwingen sich eng um den Renault-Motor. Zum Heck hin blieb Newey beim bewährten Design und setzt erneut auf den Coanda-Auspuff. Bei der Vorderradaufhängung bleibt RBR im Gegensatz zu Ferrari bei Schubstangen. Hinten blieb Newey seiner Linie treu und verwendet weiterhin Zugstreben.

Keine Experimente

"Die meiste Anstrengung haben wir dafür aufgewendet, den RB8 zu verbessern", erklärt Newey. "Die Steifigkeit des Frontflügels wurde erhöht." Bei der Heckpartie setzt Red Bull ebenfalls auf eine Weiterentwicklung des bestehenden Konzepts. "Es ist ein ziemlich evolutionäres Auto", so der Technische Direktor.

"Wir haben eine 'Eitelkeits-Blende'", verrät Newey, obwohl diese nicht gut zu erkennen ist. "Den Schlitz haben wir weggemacht. Die Blende ist so weit vorne eigentlich Gewicht, das man nicht rechtfertigen kann, daher reicht sie nicht sehr weit nach vorne."

"Früher war es so, dass man Weltmeister wurde, wenn man ein dominantes und zuverlässiges Auto hatte. Dessen kann man sich heute nicht mehr sicher sein", fährt er fort. "Wir wissen, welche Arbeit wir geleistet haben, aber von den anderen wissen wir es nicht. Daher gibt es jetzt noch sehr viele Unbekannte."

Doch auch wenn es zumindest optisch keine Revolution gibt, hat das Team beim Launch extrem penibel darauf geachtet, dass die anwesenden Journalisten keine Fotos machen konnten - laut Twitter-Berichten wurde dem einen oder anderen Kollegen sogar gedroht, dass ihm die Kamera weggenommen werden könnte. Umso ironischer, dass Vettel nach der Enthüllung mit seinem Smartphone ein Foto schoss.

Testfahrten ab Dienstag

Der dreimalige Champion wirkte bei der Präsentation ausgeruht und bestens gelaunt: "Ich war den Winter über die meiste Zeit zu Hause", sagt er. "Die Saison war am Ende wirklich auslaugend. Da ist es wichtig, einmal zu Hause zu bleiben und sich zu erholen. Aber es ist eine Sache, auf das zurückzublicken, was wir als Team erreicht haben, und es ist eine ganz andere Sache, dass jetzt wieder alles von vorne beginnt. Ich freue mich sehr auf diese Saison."

Vettel gibt seinen Boliden traditionell Frauennamen. Das Vorgängermodell hieß "Abbey". Wie er den RB9 taufen wird, hat der Deutsche noch nicht verraten: "Bevor ich ihr einen Namen gebe, müssen wir uns noch besser kennenlernen." Sein Teamkollege Webber steht auch 2013 vor einem Entscheidungsjahr, denn sein Vertrag endet mit Saisonende.

Am kommenden Dienstag starten die Testfahrten im spanischen Jerez de la Frontera. Webber wird dabei die Jungfernfahrt des RB9 absolvieren und am Dienstag und Mittwochvormittag fahren. Vettel übernimmt anschließend am Mittwoch und Donnerstag.

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