Citroen C4 1,6 HDi EGS6 Coupé - im Test | 20.03.2007
Captain Future
Blechgewordenes Concept Car mit Digital-Cockpit und Schaltwippen: Der Citroen C4 Coupé mit automatisiertem Schaltgetriebe gibt sich retro-futuristisch.
Unsereins kennt sie aus dem "Supertrumpf"-Autoquartett, Nachgeborene aus der Internet-Database: die Traumautos der 1960er und ’70er, blechgewordene Manifestation dessen, was den Herren Bertone, Zagato & Co. so alles zum Thema Zukunft einfiel - rhomboide Armaturen, quadratische Lenkräder, digitales Infocenter Marke Mondbasis Alpha 1.
Diese Zukunftskeile waren unter der extravaganten Haut meist gar nicht so zukunfts-, und mitunter nichteinmal gegenwartstauglich; kaum, dass es einer als Einzelstück oder in Kleinstserie auf den Real-Asphalt schaffte. Der spacige Barbarella-Chic wurde schnell alt.
Eine Marke, die damals Avantgarde war und deshalb gern kritisiert wurde, heute aber im Gegenteil wegen der angeblichen Beliebigkeit ihrer Autos gescholten wird, ist Citroen. Über die Technik von DS, CX oder GS wurde "damals" oft und gern geflucht; heute gilt sie als authentisch und unkonventionell.
Nur verkauft man mit Authentizität alleine heute keine Autos mehr, jedenfalls nicht in den Regionen, in denen Citroen seine Volumensmodelle hat. Ja, die Citroen von heute sind meistenteils angepasst. So angepasst, dass jeder x-beliebige Mazda-Umsteiger und Golf-Pilot mühelos damit durch den Alltag chauffieren kann. Die Zeit der hydraulischen Experimente ist vorbei, für die Glanzlichter am Markenimage sorgen Rallye-Weltmeister Loeb & Co.
Ganz ohne "retro" geht es auch bei Citroen nicht – und bei Citroen ist "retro" eben Futurismus. Statt eines kulleräugigen "2CV neu" also ein Motorama-Keil wie das C4 Coupé. Diesmal auf solider technischer Basis, mit Hi-Tech-Zuckerstreuseln oben drauf, aber immer auf der sicheren Seite.
Und endlich wieder ein Auto, das sich auch traut, zu missfallen. Die Rolle des Massen-Seller in der C4-Dynastie übernehmen ja ohnehin Fünftürer und Minivan. Die Meinungen in der Redaktion waren gemischt: Einige lehnten das schnittig gezeichnete Coupé mit den großen Glasflächen rundweg ab, anderen gefiel es auf Anhieb - egal war es niemandem.
Zahlen bitte: Der Citroen C4 Coupé in der getesteten Ausstattung VTS samt dem automatisierten Schaltgetriebe EGS6 in Kombination mit dem 1,6l großen, 109 PS starken HDi-Motor kostet 30.018,- Euro. Das beinhaltet Aufpreis-Extras wie den Metalliclack "luziferrot" (har har) um 480,- Euro, das Radio-Navigationssystem Navi-Drive RT3 mit Sprachsteuerung (2.400,- Euro), das Sicherheitspaket (Alarmanlage, Spurwechselwarner etc., 950,- Euro) und das ominöse "Paket 4" (Glasdach, Parksensoren vorne) umd 850,- Euro.
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